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Monatsarchiv: März 2015

Damals… als wir demonstrierten, war die Welt lokaler

19 Donnerstag Mär 2015

Posted by meertau in Festland

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Blockupy, Demonstration, Frankfurt, Globalisierung

deshalb marschierten wir gegen die Startbahn West (des frankfurter Flughafens), gegen die Hochschulreform und einmal im Jahr fuhren wir nach Bonn zur Anti-Pershing-Demo, zur Friedensdemo oder nach Brockdorf. Von Globalisierung, Weltwirtschaftskrise und Bankenregierung war damals in den frühen 80ern noch keine Rede.

Die Polizisten und Journalisten des Maindörfli`s meinten heute im TV, so etwas wie heute habe Frankfurt noch nicht erlebt.

Zugegeben, damals reisten keine italienischen Truppen an, um Brandsätze in besetzte Polizeiwagen zu werfen. Aber als zu Starbahnzeiten der hessische Rundfunk besetzt wurde, flogen auch Molotows und lustig war das nicht.

Jedenfalls war heute Ausnahmezustand im Maindörfli und der Lärm der Hubschrauber hier über der Innenstadt war schon gruselig. Das Krisengebiet-Gefühl habe ich – dank meiner Freunde bei der deutschen Bahn – eh verpasst. Ganz sicher ist das alles falsch und widerlisch….

Aaaaber….Jugend muss auf die Straße gehen. Nicht nur zu lustigen Rave-Umzügen, sondern auch, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Und Alte sollten dies auch tun (hätte ich ja…. wenn ich nicht in der Bahn festgesessen hätte). Heute, wo unsere Probleme nicht mehr lokal sondern viel internationaler und global sind, mehr denn je.

Schade nur, dass es dem TV nicht ins Konzept passte, mal ein paar bewegte Bilder all der lustigen, bunten und friedlichen Zehntausend zu zeigen.

Ein Schelm, wer böses denkt.

Bernstein

05 Donnerstag Mär 2015

Posted by meertau in Wetterbericht

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Bernstein, Festland, Hund, Insel, Sonne, Zugvögel

Die Sonne schüttet wieder goldene Luft über der Insel aus und die ersten Zugvögel kommen zurück. Ich hingegen ziehe los und verlasse die Insel Richtung Festland.

Ich tausche Gummistiefel gegen Pumps, Jeans gegen Kostüm, Entspannung gegen Anspannung und Schweigen gegen Vortragen und Dialogisieren. Ich brauche zwei Leben. Habe ich immer gebraucht.

Zum Abschied schenkt mir die Insel meinen dritten, klitzekleinen Bernstein. Im ersten Jahr hier habe ich Bernsteine gesucht, aber nur Quarz gefunden und ein Auge für Hühnergötter entwickelt. Im zweiten Jahr habe ich Bernstein gesucht, aber nur Quarz gefunden und ein Auge für herzförmige Steine entwickelt.

Im nun dritten Jahr, habe ich die Bernsteinsuche aufgegeben und die Insel schenkt sie mir. Ich habe verstanden, dass man sie nicht suchen, sondern nur Finden kann.

Die Karawane wird in aller früh gen Festland aufbrechen, denn Mann und Bernsteinhund nehme ich mit. Für kurze Zeit zumindest, denn in Bälde kommen wir wie die Zugvögel wieder zurück.

frl1

Lieber Bruno

03 Dienstag Mär 2015

Posted by meertau in Flaschenpost

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Bruno Gröning, Heilstrom, Sekten

es ist ja nun wirklich schon lange her, dass Du verstorben bist. Genau genommen wusste ich bis gestern weder von Deinem Leben, noch von Deinem Sterben.

Aber die Insel gibt kulturell nicht so viel her und darum haben der weltbeste Ehemann und ich beschlossen, einfach überall hin zu gehen, wo es irgendwas zu Schauen oder zu Lauschen gibt, solange es nicht gerade Humtata für die Touristen ist.

Ja…. die Insel macht sich schon wieder hübsch und in allen Inselbuden, Campingplätzen und Ferienhäusern wird geklopft, gehämmert, gemalert und bald schon wieder gibt es Humtata. Aber egal… denn eigentlich wollte ich Dir noch von Deinen Jüngern berichten, die gestrig in meinem Lieblingscafé von Dir erzählten…. ganz sicher nicht ohne Absicht und das ist auch o.k. für mich. Wer tut, sagt oder schreibt schon etwas ohne Absicht (Notiz: bei uns Bloggern ist es leicht: manche schreiben ohne Absicht und manche wollen Leserschaft generieren)?!

Jedenfalls lauschten wir gestrig mit etwa weiteren zwanzig Menschen, die für mich absolut nicht einschätzbar waren, einer älteren beseelten Dame, die meinte, bei Dir angekommen zu sein. Schade… denn Du bist ja schon tot.

Sie erzählte uns was aus unserem Leben, von Deinem Heilstrom und stellte auch prompt zwei geheilte Damen vor. Die eine wurde von Alkohol, Shit und Depression geheilt, die andere von einem krummen Zeh und krummen Beinen. Nun, die Röntgenbilder der Letzteren werden es sicher beweisen und ich weiß, wie ironisch ich klinge, dabei waren die drei Damen echt nett. Mich stören drei Sachen… oder vielleicht vier:

Erstens: die Referentin (ältere, beseelte Dame…. und ich darf das sagen, denn älter bin ich auch, nur offenbar noch nicht beseelt) erzählte aus Deinem Leben und wie sehr Du die Menschen 1949 in Herford abgeholt hast, nachdem sie im Krieg so schrecklich gelitten haben. Ja… haben sie sicher. Ich denke halt, in erster Linie haben sie im Krieg und durch den Krieg Leiden verursacht und erst dann unter den Folgen ihres eigenen Tuns gelitten. Aber vermutlich bin ich da kleinlich. Übrigens nervt es mich, dass dein herforder Erfolg, also dieser kleine Junge mit dem Muskelschwund, bereits im Alter von 16 exakt an diesem starb und die Dame kein Wort darüber verliert. Dich selbst hat ja nun leider auch der Krebs dahingerafft, aber das kann man dir nicht vorwerfen. Der gute alte Bhaghwan starb auch schon mit 49. Und meine Tante auch schon mit 40…. Meine Grossmutter sagte immer: die Guten holt Er zuerst. Vielleicht ist das so. Mir ist manchmal auch schon ganz elend.

Zweitens: Wir mussten – um uns auf Dich einzustimmen – Musik hören. Nun jeder Depp weiß, wie sehr dies Geschmackssache ist. Mir persönlich wäre alles Mögliche an Musik lieber gewesen, als die, die ich hören musste. Aber vermutlich beweist das nur, dass ich noch nicht reif für irgendwas bin. O.K.

Drittens: Alles was die ältere, beseelte Dame erzählte von Dir, fand ich ein bisschen durcheinander und natürlich hatte ich mich vorbereitet und kannte ihre Homepage sowie das gesamte im Netz erhältliche Material (inklusive der Sektenbeschreibung durch EKD und katholische Kirche). Es war nichts Neues dabei. Nun gut… das gilt nur für mich.

Viertens: der Heilstrom. Hey…. Geiles Wording. Echt. Die einen nennen es Chi, die anderen Gong, andere wiederum nennen es Göttlich oder Zufall…. Und ich als Psychologin nenne es halt mentale Kraft oder Embodyment. Egal. Es war nicht neu. Wozu also brauchen wir Dich heute noch? Nun gut… ich bin ein weltoffener Mensch, das bringt mein Beruf so mit sich: vermutlich gibt es Menschen, die kommen nicht gut zurecht mit der Idee, das man Selbstheilungskräfte hat. Zuviel Eigenverantwortung. Aber für die anderen hat man ja Gott. Nun gut, für Manche wiederum sind auch die Kirchen zu rational. Also gut. Es braucht Wunderheiler wie Dich. Nur dann… Verzeihung…. wäre mir doch ein lebender Wunderheiler lieber. Vermutlich bin ich auch hier zu oberflächlich, denn lebende Wunderheiler sind fehlbar und man kann sie in den Knast werfen, aber Du wenigstens bist schon tot. In diesem Fall… sicher ein Vorteil.

Fünftens: Sie machen alles kostenlos. Hey… super: Geiz ist ja bekanntlich geil. Spenden wären nett. Ja klar. Das sieht die Kinderkrebshilfe auch so. Nur, Deine Freunde achten darauf, dass die neuen Freunde ihre Keller mit Deinen Büchern füllen, die sie dann wieder verkaufen müssen. O.k. die Tupperparties funktionieren – glaube ich – ähnlich. Manche gehen zu den Weight-Beobachtern, manche zu Tupperparties, manche in den Swingerclub und manche halt zu Deinen Freunden.

Möge ein jeder glücklich werden wie er mag. Ich auch. Ich bin es schon. Und ich liebe solche Veranstaltungen. Und am Folgetag gehe ich mit dem Hund am Meer laufen, blinzle in die Sonne und bedanke mich brav beim Universum für mein wunderbares Leben. Kostenlos und ganz ohne Dich.

Lieben Gruß ins off, Deine Meertau

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