Es ist ja nun wirklich so, dass wir mehr oder weniger zufällig auf der Insel gelandet sind, die wir eigentlich total langweilig und blöde fanden.
Langweilig finden wir sie immer noch und deshalb lieben wir sie so sehr. Und es ist ja nun auch so, dass wir hier das alte Häuschen fanden und schnell ein paar Tapeten inwändig kleben wollten, um es sogleich in die Vermietung zu geben.
Schließlich ward es aber so, dass mit Tapetenkleben nichts gerettet würde und so wurde eine Kernsanierung draus. Nach der Kernsanierung befanden wir es für notwendig, das alte kleine Haus selbst bewohnen zu wollen.
Zu dem alten Schätzchen gehört ein hübsches Stück Land und auf dem Land steht ein ehemaliger Schweinestall, der recht baufällig erscheint. Abendlich rauchen wir in dem alten Schweinestall und schauen auf seine maroden Wände, gelegentlich hinterlässt eine wiener Freundin hier eine Blutspur, aber das nehmen wir mit Gelassenheit.
Eigentlich kam es nur zu der Blutspur auf dem alten Betonboden, ob unserer Entdeckung des Karma-Chargers. Den haben wir ganz gut zu verkraften und zu genießen gewusst.
Nun aber, haben wir abendlich im Schweinestall Rauchopfer gebracht und unsere Liebesschwüre an die Wand gemalt mit rotem Bleistift. Der hat den Vorteil vergänglich und bleibend zugleich zu sein.
Aber all das will ich eigentlich gar nicht erzählen. Eigentlich will ich die absolut aktuellen Inselgeheimnisse ausplaudern:
Im Zentrum unseres alten Schweinestalls muss sich einstmals die Zentrale der versuchten Weltherrschaft befunden haben.
Am Anfang war die Liebe, so wie unsere rotstiftigen Schwüre ganz zufällig an der richtigen aber unfotografierten Stelle der Zentrale.
Zweifelsfrei erkennt man den großen Wagen, der im Universum herumkurvt und mit einem feingliedrigen Lenkrad verbunden ist. Mittig ist der große Wagen ausgestattet mit einem Alien-Tacho, das die Flugtemperatur der Außerirdischen regelt, die hier im Schweinestall anlanden, um sich sogleich am Karma-Charger aufzuladen. Dies geschieht ganz offensichtlich nur dann, wenn keiner von uns anwesend ist. Und natürlich hat so ein großer Wagen, der im Universum herumkurvt, auch eine Anhängerkupplung, denn wer weiß schon, was man auf seiner Reise noch so alles aufgabelt und gegebenenfalls mitnehmen muss.
Als wir den zartgliedrigen Steuerknüppel erblicken ist uns selbstverständlich sofort klar, dass hier einstmals Großes stattfand.: Wir sitzen inmitten einer alten oder auch andauernden Revolution. Irgendwer hat diesen alten Schweinestall ausgesucht, um hier die Weltherrschaft zu übernehmen.

Ganz ehrlich: Wir waren es nicht! Und nach unseren Recherchen waren es auch die Vorbesitzer und Erbauer des famous Schweinestalls nicht.
Allerdings geht im Dorf das Gerücht herum, dass die alten Besitzer immerzu Gäste hatten … so etwa vor dreißig Jahren. Diese Gäste wiederum wohnten im derzeit geschlossenen Bullerbü-Häuschen.
Dort wiederum kann aktuell keiner von unseren Gästen wohnen, da dort Schwalben gerade zwei Kinderschwalben groß ziehen. Wir bitten unsere Freunde hierfür um Verständnis! Desweiteren bitten wir um unser eigenes Verständnis: Die Wespen vom letzten Jahr entern wieder unser Dach und diesjährig graben uns die Ameisen den Boden unter den Füßen weg. Wird also Zeit, dass wir die Zentrale der Weltherrschaft wieder an uns reißen. Hierin spielt der Mensch ja durchaus nur eine untergeordnete Rolle und auch wenn das Bullerbü-Häuschen gerade wegen Nachwuchses geschlossen ist, so kann doch jeder gerne im Schweinestall übernachten, der etwas von Weltherrschaft versteht.