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Monatsarchiv: Februar 2016

Inselanien liegt im Nebel….

29 Montag Feb 2016

Posted by meertau in Allgemein, Wetterbericht

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Schlagwörter

Gesundbeten, Hund, Insel, Nebel, Wunderheiler

und auf der Überfahrt ist nicht einmal das Meer zu sehen, auf das ich mich so gefreut hatte. Ich werde es morgen früh mit dem möchtegernwindigen Tier besuchen und Hühnergötter sammeln, wohlwissend, dass das alles nichts bringt. Es stehen Veränderungen an, die mir nicht gefallen und die ich doch nicht aufhalten kann. Bei Kunden und Freunden bin ich lustig und spritzig. In mir selbst trage ich Kämpfe aus, zwischen Furcht, Verzweiflung und dem Versuch, Unabänderlichkeiten mit Vernunft zu begegnen. Business as usual: Buchhaltung, Haushalt, Baustelle, Tierarzt und der Mann muss auch zum Doc.

Als die ältere Dame von Nebenan unter Gürtelrose litt, warf sie die Tabletten des Arztes in den Müll und ging zur Gesundbeterin. Das half auch. Zu blöd, dass so ein Tier nicht auch auf Wunderheiler reagiert. Ich versuche es mit Gesundbeten, aber es röchelt, hechelt und weint abendlich.

Mein Herz schwächelt und der Nebel hüllt meine Seele ein. Vielleicht sollte ich es mit mehr Seelendisziplin versuchen. Morgen.IMG_2693

Wieder eine Woche unterwegs, wieder ….

23 Dienstag Feb 2016

Posted by meertau in Allgemein, Flaschenpost, Wetterbericht

≈ 16 Kommentare

Schlagwörter

Grippe, Hund, Lungenkrebs, Rauchen, Zigaretten

nach Hause gekommen, wieder am Schreibtisch etwas vorangetrieben, dazwischen mit dem Hund spaziert. Und dann zerlegt mich am Wochenende ein grippiges Irgendwas und ich dämmere ewig vor mich hin, wie Ali Baba, dem man die vierzig Räuber stahl.

Kurz bevor ich die Termine für die kommende Woche absagen will, stehe ich plötzlich wieder auf, putze erst mich, dann die Bude, packe mein Köfferchen und buche meine Zugtickets.

Merkwürdig ist, dass im Krankheitsfalle die Zigaretten einfach nicht nur nicht schmecken, sondern gar keinen Platz im Gehirn zu haben scheinen. Kein Gedanke, nur Schmerz, kein Entzug, nur Fieber von der Grippe etc. Wenn man also schon mal drei rauchfreie Tage hinter sich hat, so denke ich mir, könnte man es ja auch gleich sein lassen. Und schon setzt ein Bedürfnis ein. Mal schaun, wie es weiter geht.

Henning hat auch mit dem Rauchen aufgehört. Dies hat ihm 35kg mehr eingebracht und ihn vor dem Lugenkrebs bewahrt. Konnte ja keiner ahnen, dass er im Meer erfrieren würde. Grmfp.

Ich neige zu Geschmacklosigkeiten, aber das Leben ist ja zuweilen so.

Was wollte ich also sagen?

Der Selbständige ist nie lange krank, drum trete ich morgen nichtrauchend die nächste Reise an. Bin gespannt, ob ich nichtrauchend wieder zurück komme am Sonntag.

Der hellsichtige Hund hat dies längst gemerkt und klebt jetzt am Manne. Kluges Tier.

IMG_8479

Haben Sie eigentlich auch so ein Seufztier?

19 Freitag Feb 2016

Posted by meertau in Allgemein, Inselgeheimnisse

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Bussard, Fabelwesen, Herzkrankheiten, Hund, Ratten, Seufztierchen

Bei mir wohnt schon lange eines, aber erst seit heute weiß ich, wie es aussieht. .

Seufztiere sind von sehr unterschiedlicher Gestalt, einfach weil ihr Lebensraum, je nach Mitbewohner sehr untierschiedlich aussieht.

Die Einen sind groß und beherbergen kleine Menschen.  Die Anderen sind klein und werden von Menschen beherbergt. Wiederum andere Seufztiere bewegen sich in unserer direkten Umgebung.  Es gibt Seufztiere, die einem den Kummer nehmen und es gibt Seufztiere, die einem das Glück verlängern. Meine Lieblingsseufztiere sind Rehe, die sich leider einer Abbildung entziehen, denn wenn ich mit dem Hund laufe, kann ich – insbesondere im Winter – nur den Hund halten, die Rehe auf kurze Entfernung bewundernd beobachten, aber auf keinen Fall fotografieren. Ich müsste das Handy aus der Tasche pfriemeln, aufklappen, Handschuhe ausziehen,Hundeleine zwischen den Knien parken, und dann mein Herzensseufztier fotografieren, anstatt ihm in die rehbraunen Augen zu schauen. Sie verstehen, dass ich diese luziden Momente beim frühmorgendlichen Herumlaufen, das schon mal zwei Stunden dauern kann, leider nicht ablichte.

Neben den Seufztieren gibt es die Fabelwesen. In meinem Leben ist dies ein Bussard, der morgendlich neben der Anlage für Grünabfälle wartet, bis wir mit dem Auto den Schleichweg entlang kommen, um ans Meer zu fahren. Sekundenpünktlich fliegt er auf, begleitet uns für einige Meter und zieht dann seiner Wege  – flugbahnlich natürlich -. Auch ihn kann ich aus – hopefully verständlichen Gründen – nicht ablichten.

Neben den Seufztieren und den Fabelwesen, gibt es dann noch die Wirwollenauch-Tierchen. Dieses sind – zumindest in meinem Leben – Rattentierchen der merkwürdigsten Form. Meiner Freundin Ilka geht es ebenso und so kam es vermutlich, dass die Odenwälder Rüsselratte auftauchte, neben der Ratte hinter der Mauer, der Ratte aus dem Loch – pssst…. die fast so aussieht, wie das möchtegernwindige Fräulein – und natürlich der Drachenrattenwurm, der ebenfalls ein Jäger ist.

Das Universum ist also bunt und unser herzliebster Nachbar, der mit Herzproblemen in der Klinik liegt ist, immer noch nicht zu Hause, obwohl die Docs dies angekündigt hatten. Seine Frau lässt allabendlich das Esszimmerlicht brennen und hat ein beleuchtetes Herz ins Fenster gestellt. Als ich spätabendlich mit dem Möchtegernwindigen Tier dem Mond nachlaufe, und den Landratten ein freundliches Wort ins Ohr zu flüstern versuche, brennt immer noch das beleuchtete Herz.

 

soifztier

 

 

 

Wo fange ich an….?

16 Dienstag Feb 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Flaschenpost

≈ 18 Kommentare

Schlagwörter

Alte, Bürgerrechte, Demokratie, Fischer, Flüchtlinge, Freiheit, Ostseeinsel, Polen, Tod, Ungarn, Windhung

Eine lange Woche nichts zu schreiben, ist schon äußerst merkwürdig. Und ja… ich habe meine Wünsche nicht bedacht. Einer meiner letzten Wünsche war, weniger zu Reisen und mal einen Schreibtisch-Auftrag zu bekommen. Also hat mir das Universum prompt einen Schreibtischauftrag geschickt, der mich an den Rand der Verzweiflung gebracht hat. Dazwischen war noch Frankfurt-Zürich-Hamburg. Dann wieder Schreibtisch und älter werden musste ich zwischendrin auch noch. Die Freundin aus Austria sagt dann immer „kaaa Lercherlschaas“. Exakt.

Nachdem man das Wrack von Henning und Uwe in 22 Metern Tiefe entdeckt hat und die Insel noch immer über die Ursache rätselt, ist endlich Sturm gekommen. Der Sturm hat uns vor dem vorhergesagten Schnee geschützt, und also sind nach einem sonnigen Tag nur die Pfützen gefroren. Die herzige Nachbarin schmeißt so eine Art Tupper-Party und lädt eine befreundete Friseuse ein, die der gesamten Nachbarschaft die Haare schneidet. Der Herzensmann sieht endlich wieder fesch aus und ich habe auch 30 cm gelassen. Dafür sehen wir jetzt angeblich zehn Jahre jünger aus und das kann man immer gebrauchen.

Morgendlich laufe ich mit der anderen Nachbarin und den Hunden am Strand. Ich müsste es nicht haben, aber die Hunde verstehen sich so gut (wenn man von der kleinen Beißerei neulich absieht). Seufzend stehen wir am Meer und beklagen den Zustand der Welt. Ja, wie pervers ist das denn eigentlich?!

Meinen Zorn, versuche ich im Zaum zu halten. Dies erreiche ich, indem ich einmal täglich nur die Weltnachrichten vom Newsticker am Handy abhole. Danach kotze ich mich eine Stunde aus. Meine Erziehung wirkt voll! Ich entstamme einer Generation, die das dritte Reich in der Schule rauf und runter lernte, die gegen Pershingraketen auf die Straße ging, die Ostermärsche füllte, die Palästinensertücher trug und vor allem wahnsinnig viel über Bürgerrechte, Freiheit und Demokratie lernte. Darum halte ich das alles noch – wider besseren Wissens – für normal. Und deshalb erlaube ich mir zu kotzen, wenn dieser rechtsradikale Ungar seit Jahr und Tag innerhalb der EU, sowohl Romadörfer anzünden, Bürgerwehren aufstellen, Medien beschränken und nun auch noch Zäune bauen darf. Dass er in einer SS-ähnlichen Uniform sein sog. Parlament befehligt, könnte mir noch zynischen Humor entlocken, aber es ist wirklich nicht zum Lachen. Dass Griechenland und Türkei nun plötzlich Gelder bekommen, wo sie doch eigentlich ganz anderes tun sollten, damit sie nun, die vergifteten „Früchte“ unserer Außenpolitik auflesen… auch darüber kotze ich innerhalb meiner Kotzstunde. Und über Polen und unsere unsäglich rechten Mitbürger hier zu Lande, sage ich gar nichts, da fehlt mir der Mageninhalt, um weiter zu kotzen.

Die Hoffnung würde sich jetzt nach der Jugend hin richten. Aber wohin nochmal haben wir die erzogen? Ach ja…. auf Bestnoten, Eliteunis, survival-of-the-fittest, auf Ökonomisierung eines jeden noch so intimen Lebensbereichs. Na super! Die andere Nachbarin sagt „sie werden uns kasernieren!“ Ohne dass ich sie frage, redet sie weiter, ich weiß eh schon, ich denke ja ähnlich. Also Bargeld wird in Zukunft schwierig, also werden wir enteignet oder tun keinen Bezahlungsschritt, ohne dass die große Schwester das mit erlebt. Die Führerscheine werden sie uns wie in der Schweiz, frühzeitig entziehen. Hier auf dem Land können wir dann nur mit Eigenanbau überlegen, aber auch der wird zunehmend verboten und eingeschränkt. Also werden auch wir Flüchtlingsheime brauchen. Für die Alten, die nichts mehr für die Volkswirtschaft einbringen, sich nur auf bisherig Geleistetem ausruhen, nur Kosten verursachen und eh zu lange leben (vermutlich wird man die Biobauern auf Schadensersatz verklagen). Die einstmals übliche Währung: Geld gegen Arbeit wird weiterhin verfallen. Leben gegen Arbeit… wird es bald heißen. Aber ich steigere mich hinein…. und wollte doch eigentlich von zartrosafarbenem Meer erzählen, das Henning und Uwe betrauert und das überhaupt gar nichts dafür kann, dass sie bei vollem Mond und ruhiger See einige Minuten dort verbringen mussten, wohl wissend, dass dies ihre letzten Minuten auf diesem herrlichen Globus sind.

Viele Jahre denke ich schon über Geburt und Tod nach, die einzigen Weltenwunder und Geheimnisse. Lange habe ich mich gefragt, was am Tod so beängstigend sein mag. Manche Leute meinen, es sei der Prozess des Sterbens. Das hat mich nie überzeugt. Manche meinen, es sei die Unwiderruflichkeit. Auch das überzeugte mich nie. Ich habe in meiner Familie und auch im Freundeskreis einige Verluste mit erlebt. Deren Sterben erfolgte immer durch lange und schwere Krankheiten und manchmal war der Tod ein guter Freund, der dann endlich kam.

Als Henning und Uwe auf dem Meer schwammen….. wurde mir klar, dass dieser Moment, wo Du begreifst, dass plötzlich nicht nur dieser Tag, sondern auch Dein Leben vorbei ist, dass dies eine Hölle ist. Und jetzt dürfen wir dreimal raten, in welchem Zustand die Menschen sind, die bei uns Schutz suchen. Nein… sie sind nicht einfach Gäste, die sich wie Gäste zu benehmen haben. Es sind Menschen, die ihren Tod gesehen haben und der Hölle entronnen sind.

Es ist kalt draußen, und das Fräulein ohne Unterwolle benötigt einen Mantel.

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Am Tag, nachdem man sie gefunden hatte….

09 Dienstag Feb 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 15 Kommentare

Schlagwörter

Fischer, Gedächtnis, Ostsee, Tod, Unglück

stehe ich abends mit dem Hund am Meer, in der Nähe wo man Henning und Uwe gefunden hat. Ein Hubschrauber hat ihre Körper im Meer treiben sehen und die Rettungsschiffe alarmiert, die die beiden dann aufnahmen.

Dort, wo ich am Strand stehe, haben Menschen gelbe und weiße Rosenköpfe hinterlassen.

Die Insel rätselt über diese Tragödie und wir alle analysieren hin und her, was passiert sein könnte. So…. als wenn wir endlich die Ursache fänden, diese dann auch beheben und die beiden zurück kehren lassen könnten. Mit den beiden hat man Wrackteile gefunden, aber nicht das große Wrack. Wenn wir wüssten, wo es liegt und warum es zerbarst, könnten wir es reparieren, wieder fahren lassen und die beiden wieder auf den Steuerstand und ans Netz stellen.

Stattdessen explodiert der Himmel rot im Westen und wirft sein zartes Licht in den Osten.

Das Meer hat kein Gedächtnis und erzählt uns nichts darüber, was am Vortag hier war.

Während ich am Wasser stehe frage ich mich, was sie in den letzen Minuten erlebt haben. Bei vier Grad Wassertemperatur stirbt man schnell. Sie haben keinen Notruf abgesetzt, aber einer von beiden trug einen Rettungsring.

Als sie im Wasser landeten muss es schon dunkel gewesen sein. Das Schiff gesunken. Und zwei Männer treiben im Wasser. Was haben sie getan, gesagt, empfunden?

Was haben sie einander gesagt?

Ich wünschte, sie hätten einen dummen Witz gesagt, so mitten am Abend, erfrierend im Meer.

Aber vermutlich haben sie geschrien, gefleht, geschwiegen bevor es still wurde.

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Es ist kein Geheimnis

07 Sonntag Feb 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Wetterbericht

≈ 13 Kommentare

Schlagwörter

Fischer, Freundschaft, Karneval, Lesung, Meer, Tod, von Bord

das auch in der Fischerei, die Globalisierung den Mittelstand auffrisst. Von den ehemals 25 Fischern auf der Insel, sind nur noch 5 Schiffe übrig geblieben. Die großen Konzerne haben inmitten der Meere haushohe Schiffe, die gleichzeitig fangen, verarbeiten, verpacken, einlagern. Wenn wir morgens im Hafen von einem der verbliebenen 5 unseren Fisch holen, dann ist das die Nostalgie der Zugereisten, der Touristen, der alten Haudegen, die nicht viel zum Leben brauchen und einfach weiter machen. Alle paar Wochen stehen Lemmy und seine Fischerfreunde Henning und Uwe am Bottich. Sie machen Fischfrikadellen zum Verkauf fertig und es gibt Männergespräche, Schnaps und Männergespräche. Der Herzensmann, den sie dann gerne dabei haben, einfach weil er einer der wirklich netten Zugereisten ist, kommt dann recht betrunken, aber im Vollbesitz aller Männerweisheiten, nach Hause.

Dennoch geht die Woche gut zu Ende und tatsächlich erreiche ich die rotfüchsige Freundin, nach vielen Jahren, endlich mal am Telefon. Unzählige SMS sind offenbar ins Leere gegangen, aber das ist eine Geschichte für sich und wir freuen uns einfach, miteinander zu schnacken und es ist völlig egal, dass wir uns zuletzt auf Paules Beerdigung sahen.

Während wir telefonieren, zähle ich mit dem Möchtegernwindhund zehn Rehe, die uns freundlich anschauen und im Supermarkt meines Vertrauens, stehe ich neben einem 2 Meter großen Frosch. Die Insel ist tatsächlich im Karneval-Fieber, und in des kleinen Hauptstädtchens Mitte hat man ein großes Zelt aufgebaut. Während wir abendlich auf einer Krimilesung dem Schlaf verdammt nahe kommen, wummert die Musik aus dem Zelt am Marktplatz. Man hat fünf Rettungswagen postiert, um die jungen Kerle und Girls, die sich evtl. überschätzen werden, abzutransportieren.

Früh abendlich, als ich noch mit dem Hund am Südstrand flaniere, bringt das Rettungsboot Henning und Uwe in den Hafen. Die beiden Kumpel von Lemmy und dem Herzensmann hatten heute ihre letzte Fahrt und sind nun für immer von Bord gegangen, aber das weiß ich da noch nicht.

Nächtens ruft Lemmy an und spricht das schnell ins Telefon: „Henning und Uwe sind nicht mehr. Ihr Schiff wurde zerschellt gefunden und die sind jetzt nicht mehr. Halt jetzt den Sabbel, da gibt’s nicht mehr zu sagen“ und legt auf.

Der Herzensmann nimmt ein Taxi und fährt in die Hafenbar,  die Henning heute für eine geschlossene Gesellschaft gemietet hatte. Er wollte dort Karneval feiern. Nun sitzen der Mann, der Leuchtturmwärter und ein paar der Fischer in der Hafenbar und lassen sich volllaufen, während sie weinen. „Halt den Sabbel jetzt, ……“ rufen sie sich zu, um sich zu beruhigen über die Tatsache, dass Leben und Tod nur ein Fingerschnips voneinander entfernt sind.

 

 

rose

Die Röcke hängen an der Stange,

02 Dienstag Feb 2016

Posted by meertau in Allgemein, Flaschenpost

≈ 13 Kommentare

Schlagwörter

Business, Durchatmen, Hund am Handgelenk, Pause, spooky, Zitterspinne

die Pumps stehen im Regal und meine Füße zieren endlich wieder Gummistiefel, an der Hand eine Hundeleine anstatt Schmuck. Statt Gedanken rauscht endlich wieder Wind durch meinen Kopf und einsam laufen wir am Strand, den wir noch für die Dauer einer Tragezeit von Rennmäusen für uns alleine haben werden.

Dann, kurz vor Ostern, werden plötzlich wieder überall Menschen herumlaufen und aufs Wetter, oder die Nachbarn, oder die Hunde, oder die Flüchtlinge oder was auch immer: schimpfen. Mir wurscht. Wir verkrümeln uns dann wieder hinter den Deich. Die Restaurants werden wieder öffnen und wir werden ein herrliches Grillfest mit den Zimmermännern haben, die uns die Zentrale der Weltherrschaft ganz neu aufgebaut haben.

Vorerst aber noch, genieße ich die Zeitlupe des Winters und die kurze Pause bis zum nächsten Festlandeinsatz.

Im Bad sitzt die Zitterspinne, die dort ihren festen Wohnort hat. Bis vorgestern nuckelte sie an einer eingesponnenen Artgenossin herum und nun ist unsere Mitbewohnerin wirklich über Nacht um mehr als das doppelte angewachsen. Spooky.

Das Möchtegernwindhundfräulein weint abendlich und ihr Gewächs wächst wieder. Rauhe Nächte.

 

So so, nun bist Du also endlich bei mir angekommen……(Rostparade 6)

01 Montag Feb 2016

Posted by meertau in Allgemein, Rostparade

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Schlagwörter

Grenze, Rost, Tod, Unendlichkeit

Ich bin Deine Grenze. Und weißt Du was? Ich bin stolz drauf.

So, du findest mich etwas angerostet? Nun ja, bisher bist Du mir nicht wirklich zu nahe gekommen, hast mich nicht gepflegt, sondern bist lieber in Deinem kleinen Garten herum gekreucht und hast ihn für die große weite Welt gehalten.

Jetzt mal ehrlich: Freiheit, Vertrauen, Liebe und Reichtum sollen ja ohne mich – also grenzenlos sein. Und? Schon mal erlebt? Ja, ja….. Du wirst jetzt behaupten, mich schon so manches Mal überschritten zu haben, aber glaub mir: Du hast es nur versucht. Hast mich vielleicht mal angehoben, über mich hinweg geschaut, bist mal gegen mich gerannt, nur um Dich sogleich mit Schnittwunden und schmerzverzerrtem Wutgeheul wieder hinter mich zu begeben. Da hast Du dann mit Deinen vermeintlichen grenzenlosen Erfahrungen geprahlt. Aber glaub mir, Du kommst hier vorläufig nicht raus. Hinter mir ist nur ödes Land und unendliche Weite. Der Tod liegt auf der anderen Seite und noch kann ich Dich schützen vor ihm.

Eines Tages wird meine Spannkraft nachlassen und wenn ich durchgerostet bin, wirst Du hinaus treten und es wird Dich und mich nicht mehr geben.

Rost5

(wieder mal zu spät, aber mit Freude im Projekt von Frau Tonari)

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