….ruft Herr Schwalb vom Dach des Nachbarn.
„Komm, lass uns viele Kinder machen“… ruft der viel erfahrenere Herr Schwalb von der Scheune des anderen Nachbarn.
Alle vögeln: die Spatzen vor unserem Sommerhäuschen, die Bachstelzen vor unserer Terasse, die Fasane auf dem Feld. Der abendliche Spaziergang mit dem betagten Hundefräulein, das nun den Namen „Ratatouille“ trägt, wird zum coitus interruptus für zwei Kaninchen.
Das Leben feiert sich selbst und der hasenfressende Möchtegernwindhund trägt den neuen Namen als Erinnerung an wunderbar geschmeidige Tage mit wunderbaren Freundinnen auf dem Festland. Vielleicht hilft ja der neue Name auch beim Sammeln von Karmapunkten.
Karmapunkte wollte auch neulich der wirklich coole aserbaidschanische Jugendliche sammeln, der mit seiner Clique aus Russen, Türken, Äthiopiern und Deutschen im Zug spätabendlich von Lübeck aus zu einer insulanischen Dancenight fuhr. Die zehn Jungs rochen nach frischer Dusche, Parfum und bemühten sich redlich wild zu erscheinen, aber sie waren einfach nur entzückend. Einzig mit Ihnen im Großraum fuhr eine ältere Dame, also ich, die sie alle zehn Minuten fragten, ob vielleicht ihre Musik störe (nein, natürlich nicht), ob sie zu laut wären (nein, natürlich nicht), ob ich etwas von ihrem Wodka haben wolle (nein, natürlich nicht). Und als einer dann ein Handy fand, nahm er über einen einschlägigen messenger Kontakt zur Freundin des Verlierers auf, ließ sich seine Festnetznummer geben und rief sogleich dort an. Ja… er könne das Handy bringen. Nein heute nicht mehr, es sei schon spät und sie führen auf die Insel. Also morgen, ja, da könne er es vorbei bringen, oder vielleicht lieber nur zum Bahnhof, das sei leichter für ihn da er kein Auto habe. Nein, er wolle keinen Finderlohn, ja einfach nur so, weil es ihn glücklich mache wenn er versuche ein guter Mensch zu sein.
Nachdem er den Handyverlierer glücklich gemacht hat, strahlt er mich an: „Ich sammle mal besser ein paar Karmapunkte“ ruft er mir lachend zu.
Sie steigen vor mir aus, während ich weiter fahre bis zur letzten Station vor der dänischen Grenze. Es ist tiefschwarze Nacht und ich denke: Am Ende der Strecke sitzt auf einem Tor ein kleiner Geier. Aufmunternd schaut er dich wissend an und weist dir den letzten Schritt an. Während du noch hoffst, eine unsterbliche Seele zu haben, wird er hinter dir das Törchen schließen und deine Knochen säubern.
Die Insel strahlt, das Leben feiert sich selbst, ich backe äthiopischen Mandelkuchen und bitte um Karmapunkte.
Trippmadam sagte:
Ein schöner Text, danke.. (Vielleicht probiere ich das Rezept über Pfingsten. Vielen Dank auch dafür.)
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meertau sagte:
na….. haben Sie das Rezeptchen probiert ???????? liebe Grüße!
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Trippmadam sagte:
Noch nicht, leider.
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datja sagte:
karmapunkte sind oft wichtiger als man denkt …
😉
super rezept !
ja, das leben kann schön sein. kommt sehr auf den richtigen blickwinkel an. !!!
tja, und DEN haben sie, verehrteste.
*luftbussis schickt*
möge das fräulein von ihnen lernen. bissi reichert ja. 😉
hihi: na, schau ma mal … 😉
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meertau sagte:
hmpf…. ich bin mir grad nicht sicher, ob ich den richtigen blickwinkel habe. hier versagen gerade allerlei wichtigen Gerätschaften wie z.B. Autos und Wlan und Handwerker kommen nicht und …. haareraufend frage ich mich, ob ich nicht einfach mal wieder Kuchen backen sollte.
Liebe Grüße
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Flowermaid sagte:
… geschmeidiger, herzreinigender Beitrag und den Kuchen verteile ich Heute gerne… 😀
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meertau sagte:
merci !!!!
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muetzenfalterin sagte:
Sowas von entzückend, dieser kleine Text.
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meertau sagte:
Hofknicks und herzlichen Grüße von der See ins schöne Mittelgebirge 🙂
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Vibesbild sagte:
ach, liebste Ro, welch ein tierischer Beitrag!
Alleine dafür müsst man sie schon lieb haben 😉
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meertau sagte:
ach liebstes vibesbild, alleine dafür schon, denke ich über den nächsten tierischen beitrag nach 🙂
*handküsse nach rübber werfend*
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Lakritze sagte:
Oh, schön! Von SchwAlb bis ReZept.
Und jetzt geh ich überlegen, ob „Interruptus“ ein guter Hundename wäre.
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meertau sagte:
kicher…. das hatte ich auch kurz überlegt…. aber ich fand, es klingt etwas gestelzt :-)…. und ich hätte sehr merkwürdige Blicke aushalten müssen, wenn ich am Strand ihren Namen rufe 🙂
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der einsiedler sagte:
dafür gibt es heute von mir 3 smileys:
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meertau sagte:
grazias 🙂 🙂 🙂
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tikerscherk sagte:
So schön erzählt! Was für ein entzückender Junge. Und Du hsst selbstverständlich eine unsterbliche Seele. Lass Dir von dem Geier nichts erzählen, er ist für den irdischen Kram zuständig.
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meertau sagte:
hach…. wie schön….. ich hab dem Geier also zugelacht und ihm meine Knochen versprochen, wenn eines Tages das Seelchen mal die Karmapunkte zählen geht 🙂
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tikerscherk sagte:
Dann soll er sie haben. Die Seele sucht sich einen neuen schönen Ort. 🙂
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Sargantanasal sagte:
Oh, was für eine schöne Geschichte. Ich freue mich, dein(en) Blog entdeckt zu haben. (Ich stamme auch aus dem Teuto, bzw. aus zwischen Teuto und Wiehengebirge)
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