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Freundschaften sind mir ein extrem hohes Gut. Und ich hege und pflege sie lange.
Dies ist so eine Einleitung, die geradezu nach einem „Aber“ schreit.
Aber es kommt kein „Aber“ sondern ein „Und“.
Und ich bemerke erst häufig Jahre später, dass ich dazu neige, mich gelegentlich mit Egozentrikern zu umgeben. Dies ist ausschließlich meine Schuld und nicht die, der Egozentriker. Ich gehöre zu den treuen Seelen, die nicht nur nächte- und tagelang den Liebeskummer der Anderen von links nach rechts wälzen, bis es kaum noch weh tut. Ich gebe Hilfestellung, mache kleine Jobangebote in Notzeiten und schlage lustige gemeinsame Projekte vor. Und ich rufe dann gnadenlos jahrelang an, um zu erfragen, wie es denn so geht und wie man sich fühlt undsoweiterundsoweiter.
In meinem Hinterkopf rumort dann das Aufpasserchen und mahnt mich, doch mal zu prüfen, wieso es umgekehrt eigentlich nicht so ist. Die eine Freundin erzählt was von teuren Handyrechnungen, die andere erzählt von ihrem Stress, die dritte meint, sie hätte auch schon längst anrufen wollen. Dabei hätte ich mich selbst ganz gern zur Freundin (so viel zum Thema Egozentriker) und würde mich rasend freuen, wenn einfach mal eine so anriefe, nur um zu hören, wie es mir eigentlich geht.
Die nächste unsichtbare Stufe der Entfremdung liegt dann vor, wenn ich trotzig und verletzt beschließe, mich überhaupt nicht mehr zu melden. Dies bleibt häufig unbemerkt, bis man mir nach einem halben oder auch ganzem Jahr mal eine Mail schickt mit irgendeiner Frage. Zu diesem Zeitpunkt nehme ich den Faden wieder auf, wohlwissend, dass ich ihn bald zerschneiden werde. Ich beantworte brav die Frage, ich rufe wieder an, ich frage nach den Befindlichkeiten und beschäftige mich mit Problemen, die nicht meine sind. Einfach weil ich ein höflicher, zugewandter, interessierter und nützlich-sein-wollender Mensch bin. Dann entspinnt sich ein Dialog wie z.B. dieser:
Ichso: „….anstatt stundenlang am Telefon zu quatschen…. Wir haben uns so lange nicht gesehen…. Du hast es doch nicht weit und könntest mich mal auf Inselanien besuchen.“
Sieso: „ach ja…. ich könnte dringend mal einen kurzen Urlaub brauchen.“
Ichso: „naja… ich meinte eigentlich: MICH besuchen.“
Sieso: „ach ja… das natürlich auch.“
Nun hängen die schwarzen Wolken sehr sehr tief und das unvermeidliche Gewitter geht über meiner Seele hernieder. Der letzte Akt nach den sonnigen Jahren ist das Seelenunwetter, das meinen Himmel wieder reinigt und mir hilft, den Faden zu durchtrennen.
Und ich habe nicht ein Mal das „Aber“ verwendet!
datja sagte:
wenn nötig lassen sie es auch hageln. …..
ABER: selbst unter einem rostigen vordach stehen und dabei kibich plaudern ist empfehlenswert !
ich arbeite auch seit einigen jahren daran. erfolgreich. verbesserte u.a. auch die werte meines schwächelnden herzens !!! ;)))
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meertau sagte:
ich trainiere mich in: ich ärgere mich nicht mehr.
gute laune muss man selbst machen 🙂
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Flowermaid sagte:
… so lange ich nicht mit Fisch beworfen werde, höre ich dir gerne zu… 😉
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meertau sagte:
kicher….. nein nein….ich werfe nie mit fish…. ich mag nur den film (gibts auch in langversion….sehr teuer…. und gut für managementworkshops)…..
und freue mich übers gern zuhören 🙂
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Flowermaid sagte:
*mitkicher*
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Zoé sagte:
Es gibt immer Freunde, die haben einen einfach nicht verdient. Weder im Guten noch im Bösen (bei dem Guten dachte ich selbstverständlich an Dich 😉 )
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meertau sagte:
Grinzzzz……das ist sehr nett und wohlmeinend (obwoh….. zum Feind haben möchte ich mich nicht)
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Zoé sagte:
Ach, nun erzähl mir nicht, dass Du deine Feinde anrufst und ihnen was schlechtes wünschst. 😉
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meertau sagte:
nein 🙂 …. das erzähle ich nicht. würde ich auch nie tun…. anderen etwas schlechtes wünschen. es reicht, dass sie mit sich selbst auskommen müssen 🙂
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Zoé sagte:
So dachte ich mir das ❤
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Tristan Rosenkranz sagte:
Es ist wohl tatsächlich so (im ganzheitliche, universellen Sinne), dass die uns umgebende Welt die in uns vorhandene Welt abbildet…
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meertau sagte:
das sehe ich genau so! Man muss es sich nur gelegentlich mal wieder ins Bewußtsein rufen 🙂
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kaetheknobloch sagte:
Solche Seelenunwetter sind sehr bereinigend und manchmal bricht das Freundschaftsbäumchen gar nicht im Getöse, sondern neigt sich tief vor einem. Aber da man dies nicht vorab wissen kann, bedarf es eines Gefühlsgerangels, liebe Chilischöne.
Passenderweise schrub ich gerade bei der famosen Frau Maribey, daß Seeligkeit Zeit brauche. Und nun ergänze ich hier: Ja klar, aber nicht zuviel davon, sonst bekommen die Verbundenheitsfädchen Risse.
Sonntagsmüdegrüße gen Insulanien, die Ihre.
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meertau sagte:
liebe sonntagsmüde Blumenfee…. Sie haben wie immer die richtigen Worte parat. Sonntagsmüde Grüße aus Inselanien 🙂
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crocodylus sagte:
Wenn genug Zeit und Laune da ist, kann man das so machen mit den Freundschaften. Ich rechne da nie auf. Besser: ich rechnete nie auf.
Im letzten Jahr jedoch war ich lange krank, und schwer krank.
Es hat mich dann schon erstaunt, wer nach mir fragte, mich besuchte. Auch wer Herz und Einfühlungsvermōgen hatte, es zeigte sich.
Die Ichlinge reichten mir schon am Telefon. Leider betraf es auch die engere Verwandtschaft, die mich weiter als Schuttabladeplatz behandelten und nie fragten, wie es denn mir gehe.
Und für die anderen bin ich sehr dankbar.
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meertau sagte:
Das ist leider das Gute im Schlechten, das man hinsichtlich der Güte seiner Beziehungen schlauer wird. Tut mir leid, dass es Sie offenbar stark gebeutelt hat im letzten Jahr und ich hoffe, es ist alles wieder gut!?!?!?!
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crocodylus sagte:
Ich wollte Ihnen ja nicht das Blog volljammern., sorry. Ja, alles ist wieder besser geworden, auch das Wissen über das Leben hat zugenommen. Danke der Nachfrage 🙂
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meertau sagte:
Sie haben ja gar überhaupt nicht gejammert und ich froi mich, dass das Weltchen wieder in Ordnung und Sie genesen sind:-)
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Käthe Feinstrick sagte:
Mir fehlen gerade die Worte …
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