und dann frage ich mich, wer ich mal war und finde keine Antwort. Vermutlich gab es mich früher gar nicht und das Gedächtnis ist ein Scherz das das Leben mit uns macht, um uns vor zu gaukeln, dass es Zeit gibt. Wenn ich meine Erinnerungen frage, dann sehe ich Bilderfetzen und frage mich, wer ich damals war. Keine Ahnung. Ich fühle hinterher…. Fühle Erinnerungsfetzen und werde nicht schlauer.
Wenn ich so wie jetzt, den unruhigen Schlaf des Hundes bewache, schaue ich mir alte Fotos an. So wie das untenstehende aus dem Jahr 2012. Ich saß abends in einem hamburger Hotel und dachte, so müsste Luhmann das mit dem Re-Entry gemeint haben. Aber sicher war ich mir nicht.
Dem Hundefräulein geht es heute sehr schlecht, sie findet keinen Schlaf, springt wimmernd hoch und schaut mich an. Vermutlich werden wir das frisch abgesetzte Antibiotikum und das reduzierte Cortison wieder hoch schrauben müssen. Aber oben im Haus türmen sich die Dinge, die ich morgen früh in den Koffer packen muss. Schwer bepackt werde ich für zwei Wochen aufbrechen. Frankfurt-Schwäbisch-Hall-Frankfurt-Jena-Frankfurt-Koblenz-Inselanien. Ich werde mit vielen Leuten sprechen in den nächsten zwei Wochen und es wird sicher lustig und interessant. Aber mein Herzzipfel hängt auf Inselanien und zittert bange, ob alles gut gehen wird bis ich wieder da bin. In den schlimmen Momenten werde ich mich im Hotelzimmer vor den Spiegel setzen, hineinblicken und mich fragen, wer ich mal war und wer ich wohl mal sein werde.
Karl Valentin könnte helfen:
Prof.: Das Gegenteil von fremd ist bekannt. Ist ihnen das klar?
Val.: Eigentlich ja! Denn, wenn z.B. ein Fremder einen Bekannten hat, so muss ihm dieser Bekannte zuerst fremd gewesen sein, – aber durch das gegenseitige Bekanntwerden sind sich die beiden nicht mehr fremd. Wenn aber diese beiden Bekannten zusammen in eine fremde Stadt reisen, so sind diese zwei Bekannten dort für die Einheimischen wieder Fremde geworden. – Sollten sich diese beiden Bekannten hundert Jahre in dieser fremden Stadt aufhalten, so sind sie auch dort den Einheimischen nicht mehr fremd.
In diesem Sinne – schönes Erntedankfest 🙂
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haaaaaaaaaa….. das ist jetzt aber nett, dass Sie das herrliche Zitat vom Valentin rausgesucht haben. Lieben Dank…..:-)
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Mein Kätzhen braucht auch gerade Kortison und ich bange es wieder abzusetzen.Ich wünsche Dir trotz allem schöne Tage unterwegs udn ich bin gewiss das Hundetier wird Dich mit Freuden begrüßen, wenn Du zurück kommst.
Ist es nicht gerade das Schöne am Leben, dass wir nicht einen Tag dieselbe sind?
Eine wundersame Reise mit und zu uns.
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Ja, ich bin auch froh, dass ich nicht jeden Tag dieselbe sein muss. Heute darf ich zum Beispiel verlottert durch das Maindörfli laufen und morgen schon werde ich geschniegelt und gebügelt in irgendeinem feinen Hotelchen auflaufen.
Dem sandigen Hundetier geht es wunderbar und es rast täglich übern Deich, der jetzt wieder schaffrei ist. Alles Gute dem Fräulein Katz!!!
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warum hinterfragst du dich, es geht nun Richtung Wochenende, alles Gute dafür
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Grinzzzz…. Als Selbstständige hat man zum Wochenende ein bisschen ein anderes Verhältnis
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