landeten auf Inselanien und keiner weiß, in welcher Form und Größe sie hier anlandeten, oder gar woher sie kamen. Natürlich werden allerhand Geschichten erzählt, aber ich bin ganz sicher, dass sie einem Raumschiff entstiegen, das man optisch auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst hatte. Die Bauern behaupten, das hätte immer schon da hinten auf ihrem Grund gestanden. Aber natürlich ist das nicht wahr, ebenso wenig wie die Fake-Annahme zur Mondlandung. Hätte es die Mondlandung nicht gegeben, hätten ja auch Rolf und Erika nicht hier zu uns kommen können.
Vermutlich tippen Sie sich jetzt an die Stirn und zweifeln an meinem Verstand oder bieten mir eine neue Behandlungsform an.
Aber es gibt einen schlagenden Beweis, zu dem ich später zurück kommen werde. Zunächst einmal muss ich sagen: meine Recherchen haben ergeben, dass Erika und Rolf die Insel nie wieder verlassen haben. Vielmehr haben sie sich – aufgrund mir unbekannter Mechanismen und Transformationsmöglichkeiten – uns angepasst. Genau genommen: Sie leben uns gegenüber im Haus 42. Ahh…. Sie erkennen den Zusammenhang! Genau so ist es, denn tatsächlich schien ja die Antwort auf alle Fragen: 42.
Erika und Rolf scheinen mir Formwandler der ersten Generation zu sein. Nicht ganz ausgereift, aber überzeugend. Klein sind sie und rund, fast so breit, wie sie hoch sind. Erika ist schmerzunempfindlich und als sie sich neulich die Finger der Hand im Auto ihres Sohnes zerschmetterte, lächelte sie mich an und meinte, das sei doch gar nichts. Da im Dorf alle zunehmend skeptisch wurden, ließ Erika sich von Sohn 5 zum Arzt fahren, der die Hand sogleich operierte, schiente und verband. Erika lachte und Rolf ebenso.
Rolf hatte vermutlich viel über unseren Planeten gelesen und so probierte er gleich nach seiner Landung: Schnaps. Den fand er so überragend, dass er die Unmengen nur deshalb überlebte, weil er halt keiner von hier ist. In dunklen und kalten Wintern verbrachte er viele Stunden in Straßengräben, bis unruhige Nachbarn ihn heraus fischten. Auch dies fand Erika immer schon eher lustig und eigentlich lacht sie immer, egal was passiert. In ihrem Garten wohnt ein Baum, den es hier so auf Erden nicht gibt. Den Beweis werde ich im kommenden Sommer antreten, sofern es ein Sommer wird.
Dann wird der kleine, runde Rolf wieder ans Meer fahren und stundenlang unendlich viele Fische aus dem Meer ziehen, sie räuchern und unter den Nachbarn verteilen. Die kleine, runde Erika wird unter ihrem extraterrestrischen Baum sitzen und über den Wind lachen, über die Nachbarn und über ihre sieben, kleinen, runden Söhne.
Dort, wo sie –wann auch immer – anlandeten, ist ein kleiner Teich. Vermutlich ist es ihr Landeplatz und vermutlich haben sie lachend bei der Landung extrem viel Hitze abgelassen. Denn bis heute friert der kleine Teich auch bei minus 15 Grad nicht zu.
Sie halten das für giftige Abwässer der Bauern? Dann glauben sie auch, dass unbelebte Materie unbelebt ist und dass Lotto eine Zufallsgeschichte sei.
