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Monatsarchiv: Juni 2017

Geschmeidige Tage…

29 Donnerstag Jun 2017

Posted by meertau in Allgemein, Wetterbericht

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Schlagwörter

Hund, Insel, Niereninsuffizienz

liegen hinter uns. Wir feierten einen sechzigsten Hochzeitstag in der Nachbarschaft.

Ich lernte das Kränzen und werde nun aus Gründen der Privatsphäre hier keine Fotos dazu posten, aber es sah geil aus und die Kinder, die mein Alter haben, haben uns in die Familie aufgenommen.

Das windige Fräulein bekommt Herrenbesuch, der von Andalusien über meine rosenheimer Freundin bis hoch nach Inselanien fährt, um sie noch kennen zu lernen bzw. noch einmal zu sehen. Entgegen all meiner Befürchtungen (das windige Fräulein war nie gastfreundlich was andere Artgenossen angeht) erleben wir entspannte, geschmeidige Tage und schwimmen im Meer.

IMG_4173 (1)

Wir spielen im Supermarkt Fangen, scherzen mit der Fleischereifachverkäuferin über zu vergrabenden Schinken, irritieren einzelne Herren an der Kasse und werfen uns scherzend Beleidigungen an den Kopf, bevor wir die Fußnägel bunt streichen und sehr andalusisch mit Rotwein und dem männlichen Wäschemodel aufs Meer blicken. Fast schon habe ich das langsame Sterben des Fräuleins vergessen.

Morgens um sechs ist der Spaß vorbei und die Freundin tritt die Rückreise nach Bayern an. Schniefend wechsle ich die Bettwäsche, um sogleich wenig später, die teutonische Herzensfreundin mit den beiden Labradordamen zu empfangen.

Das windige Fräulein erkennt ihre Kindheitsfreundinnen nicht. Die Nieren vergiften das Gehirn und ratlos und stumm sieht sie dem Besuch entgegen. Der wiederum traut sich kaum ins Haus, weil er die Nichtbegrüßung nicht gewohnt ist und nicht verrechnen kann. Dennoch haben wir innige, entspannte Tage und der Abschied tut unendlich weh. Die Freundin mit den teutonischen Hundedamen wird bald schon zurückkehren. Vorsichtshalber herzen sie das windige Fräulein und wir weinen.

IMG_4243

Tagsdrauf packe ich die Koffer und kehre arbeitend aufs Festland zurück. Ich übe weiterhin Tapferkeit und tu so, als wenn fast nix wär. Ich lausche Jugendlichen in der S-Bahn von Bankfurt nach Sonstwo.  Erfahren klingt der 14jährige als er behauptet, vierzig Jahre im Krieg gewesen zu sein. Damals vor x-tausend Jahren, als die Feinde, die Leichen noch per Katapult zurück schickten. Da ich nicht von Wiedergeburt ausgehe, wird mir relativ schnell klar, dass die Jungs von Computerspielen sprechen und staunend bewundere ich die neben mir sitzende Klassenlehrerin, die sich freundlich ironisch über die Krankheitsrate der Zehntklässler in der Projektwoche wundert. Ich wundere mich auch über zunehmend vieles und stehe ratlos in meinem Leben herum.

Still…..

08 Donnerstag Jun 2017

Posted by meertau in Allgemein, Wetterbericht

≈ 40 Kommentare

Schlagwörter

Demenz, Hund, Kränzen, Sterben

durchlebe ich die letzten zwei Wochen.

Ich habe keine Worte und also lerne ich stumm…..

kränz1Erstmalig bin ich dabei, anlässlich einer Hochzeit das Kränzen zu lernen und finde mich in der Sckränz2heune einer Bäuerin ein, um mit anderen Frauen den Kranz zu binden.

Dies ist äußerst praktisch, denn in der kommenden Woche wird erneut gekränzt, diesmal zur diamantenen Hochzeit meiner Nachbarn und da muss ich dann wieder ran.

 

Relativ stumm durchlebe ich den nun beginnenden Besucheransturm. Einige Freunde erinnern sich zu gerne im Sommer daran, dass man uns länger nicht gesehen hat. Dies freut mich einerseits, doch andererseits hatte meine Mutter halt doch recht, die das mit dem Fisch vergleicht, der bekanntlich nach drei Tagen stinkt. Mir stinkt die fröhliche Urlaubsstimmung der vermeintlichen Freunde, die sich gerne von uns die Brötchen zum Frühstück holen lassen und im Brustton der Überzeugung sagen, wir sollten uns bloß keine Umstände machen. Ich übe das und frage abends ratlos, was wir eigentlich essen wollen. Ich gewöhne es mir ab, andere zu bewirten, denn dies ist mein zu Hause und keine Pension.

Mir stinkt die ausgelassene fröhliche Stimmung der Gäste, die über den müden Hund latschen und nicht bemerken, wie unendlich schwer mein Herz ist.

Tagsüber verkriecht sich das abmagernde, demente Hündchen in ein grünes Nest und beobachtet mich, wie ich da in der Sonne sitze,  das Geplauder der Gäste an mir vorbeirauschen lasse und dem Hündchen in die Augen schaue.

nest.jpg

Abends starrt das demente Hündchen fünf Minuten in eine Steckdose, so als würden dort alle großen Fragen beantwortet werden. Enttäuscht wendet es sich dann ab und sinkt in die Kissen. Auch die Steckdose weis keine Antwort.

Falsch lächelnd bringen wir die vermeintlichen Freunde zur Strandbar. Während sie laut lachend bunte Cocktails schlürfen, weine ich in mein Rotweinglas.

Das demente Hündchen kann aufgrund der Rückenprobleme kaum noch laufen und kein Auto mehr besteigen.  „Das ist mein Lieblingsstrand“ sage ich mit leiser Stimme und laut johlend wird der schöne Strand gelobt, an dem ich nie wieder mit dem geliebten Tier stundenlang schweigend herumlaufen kann.

brink

Zum Abschied laden uns die vermeintlichen Freunde zu Ihrer Hochzeit ein. Die soll in aller Stille bei uns statt finden. In mir ist alles verzweifelt still und ich finde kaum noch Worte.

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