In den ersten Jahren unseres Landlebens habe ich nicht begriffen, warum die Bauern keine Eier an uns verkaufen wollten. Jede Frage nach Eiern wurde sofort mit einer Handbewegung weggewischt, die den Satz „wir haben nicht genug Eier, um sie zu verkaufen“ unterstreichen sollte. Also habe ich brav im Supermarkt meines Vertrauens die Bio-Eier gekauft und nicht weiter gefragt. Nun hängt vor jedem Hof ein Schild „Eier zu verkaufen“ und endlich geht mir ein Licht auf. Spät, aber besser halt spät als nie. Die Eier auf den Höfen sind natürlich immer für die Urlauber reserviert, die sich besonders freuen, wenn noch ein Federchen oder auch ein bisschen Hühnerdreck am Ei hängt. Wenn sie denn bald wieder auf die Inseln dürfen so bin ich gespannt, ob die Urlauber entspannt die Natur genießen werden, oder ob sie die Desinfektionsmittel aus den Regalen räumen, damit nicht nur Viren sondern auch alle möglichen Bakterien von Kinderhänden entfernt werden.
Ich gehöre noch zu einer Generation deren Eltern fanden, dass Dreck den Magen fegt und wir lutschten hingebungsvoll an aufgeweichtem Schlamm im Großstadtpark, machten uns einen Sport draus, die Hände vor dem Essen nicht zu waschen und wetteiferten mit aufgeschlagenen Knien. Die Sxgrotxn-Werbung der letzten Jahre hat mich immer ganz unruhig gemacht, denn ich vermute, dass die Angst vor Bakterien und Viren die nachfolgenden Generationen neurotisiert. Aber jede Bewegung hat ja zumeist eine Gegenbewegung, daher bleibe ich Optimist.
Liebe Elke, hattest Du eigentlich meinen letzten Kommentar gesehen?
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Lieber Steppenhund (mein Name hat hier im Blog eigentlich auch nichts verloren), ich habe jetzt bis in den März zurück gescrolled aber keinen Kommentar gesehen.
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… Dreck ist leider nicht gleich Dreck… und ganz ehrlich auch meine Tochter hatte Würmer und Läuse… schweiss drauf… das Immunsystem braucht das… aber wenn Menschen sterben obwohl andere lediglich Überträger sind sollte man sein Handeln überdenken… ich desinfiziere lediglich Schlüssel, Türklinken und Handys oder Tastaturen… und Hartgekochte Eier finde ich unfassbar wandlungsfähig… (✿◠‿◠)
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Jetzt dachte ich, hast Du Dir eigene Hühner für die Eier angeschafft. Jetzt gibt es halt die Touristenreste. Bestimmt würde auch jedes Restaurant – sonst mit einer Anmeldung von 2 Wochen minimum – gerne Gäste empfangen.
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Natürlich täten sie das gerne! Da derzeit fast alles verboten ist, nehmen wir den Rest unseres Grundrechtes durch Bestellungen der lokalen Lokale in Anspruch, nehmen die Danksagungen der Kassiereri/innen ob der EC Zahlung in Anspruch, kaufen Gutscheine von Unternehmen, die wir verschenken werden und treffen Freunde heimlich, oder stehen der Polizeikontrolle zur Insel gern Rede und Antwort 😊
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„Dreck macht fett“, sagte meine Mutter immer. So bin ich aufgewachsen, und meine Kinder auch. Ein Desinfektionsmittel hab ich auch in Corona-Zeiten nicht, aber ich wasche mir jetzt so häufig und gründlich die Hände wie nie zuvor in meinem Leben. 🤭
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Ich auch…. gelegentlich…, wegen der Argumentation, man habe alles richtig gemacht 😂…. albern eigentlich
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Gegenbewegungen fetzen! Hier läuten inzwischen die Nachbarsmädchen, weil sie die Elfen (die ja unleugbar im Garten wohnen) beglücken möchten. Also wird das Tor aufgemacht, wir treten zurück und lassen sie in den Garten flitzen~~~~~
Deren Eltern schauen irgendwann übern Zaun, denen versuchen wir dann den Unterschied zwischen Elfen und Libellen zu erklären. Wobei es gar keinen gibt. Babelchen und Steintürmchen sind ja auch gleichen Geistes.
Händewaschen ist was für Erwachsene und gerade jetzt wichtig. Den restlichen Firlefanz können wir getrost hinterfragen. Bis wir Antworten haben, halten wir uns jedoch daran. Der Mehrheit von uns tut es nicht weh. Wachsam bleiben fetzt nämlich auch.
Optimistische Grüße an Sie und Ihre Herzgenossen, Ihre Käthe Knobloch.
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ja bleiben wir einfach wachsam…. spüren elfen auf und verjagen trolle 🙂
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Dreck reinigt den Magen, hab auch ich als Frankfurter Mädchen gelernt. Durch den halben Huthpark und Güntersburgpark habe ich mich gegrast und gewälzt und geschadet hat es mir selbstverständlich nicht.
Und jetzt ist dieses Virus in der Welt und ich ertappe mich dabei, wie ich Teilchen vom Bäcker in der Mikrowelle erhitze und mir ein halbes Dutzend Mal am Tag die Hände desinfiziere.
Werden wir fremden Menschen jemals wieder die Hände reichen können und was wird aus dem Wangenküsschen?
Herzliche Grüße aus meinem Dorf!
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*augenaufreiss*…. sie wissen, dass die Mikrowelle die Hirnwellen für außerirdische öffnet????? Und die Teilchen vom Bäcker werden darin zu panikauslösenden Transmittern verarbeitet, die sich direkt auf die frisch desinfizierten Händchen legen.
Viel lieber würde ich jetzt bald mal mit Ihnen durch den Huthpark grasen und fremden Menschen Wangenküssen geben 🙂
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Genau, Dreck reinigt den Magen. So halte ich es auch. Was mir zu schaffen macht, ist die Vorstellung, liebe Freunde, Bekannte oder Verwandte wiedertreffen zu dürfen (wann??) und sie dann nicht zu umarmen. Ich weiss nicht, ob ich das schaffen werde…
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nicht? warum nicht? ich benutze jetzt allerdings dieses virusdingens ganz schamlos, um endlich die guten bekannten, die ich nie umarmen wollte, nun nicht mehr zu umarmen 🙂
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