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Kategorien-Archiv: Das Eiland

Nur mal so….

09 Freitag Feb 2018

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Meer, Sterben, Verbotsschilder

frage ich mich natürlich täglich viele Fragen: Warum ist es so wie es ist? Warum habe ich die Geduld für Schreiben nicht mehr? Wie verarbeite ich das ganze Sterben um mich herum? Warum schreibe ich nicht über meinen italienischen Onkel, der mir so unendlich viel Freude in meinem Leben geschenkt hat? Warum schreibe ich nicht über den schwäbischen Onkel, der mich so viel gelehrt hat? Warum schreibe ich nicht über Hannah, die gerade um ihr Leben kämpft, während ihre drei kleinen Kinder nicht wissen, ob der Tumor oder die Metastasen die größeren Feinde sind?

Ich weiß es nicht. Ich hänge mich lieber an der Erklärung der kleinen Fragen auf. Während ich mit Palmita am Strand entlang laufe und mich freue, dass keine Menschen weit und breit zu sehen sind, lösen wir die Fragen, die Schilder aufwerfen.

schild

Unserer unbescheidenen Meinung nach….. meint dieses Schild:

  • weil der Strand im Sommer bewacht sein wird….
  • dürfen Hunde nicht an der Leine laufen
  • dürfen Fische nicht an der Angel hängen
  • dürfen auch Drachen nicht an Seilen vom freien Flug abgehalten werden
  • dürfen Surfer nicht nach rechts abbiegen
  • dürfen Kiter nur ohne Drachen nach rechts fliegen

 

 

 

„Drei…. Ist einer zu viel…..“

19 Mittwoch Jul 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Wetterbericht

≈ 16 Kommentare

Schlagwörter

Brennesel, Gewitter, Krieg, Trauer, Zitterspinne

….dachte ich vor einigen Wochen, als Amanda zwei weitere Mitbewohner einziehen ließ. Mir war das gar nicht recht und ich säuerte still vor mich hin. Eine Untermieterin war für mich immer in Ordnung, sie machte sich nützlich und fiel nicht weiter auf. Aber drei? Das fand ich richtig dreist. So wie Amanda, haben sich auch die beiden anderen bei ihrem Einzug mir nicht vorgestellt. Ich nannte sie Kai und dieKleine.

Natürlich währte der Friede nicht lange und bereits nach zwei Nächten hatten Amanda und Kai dieKleine ermordet. Es folgten Tage der Zweisamkeit, in denen die beiden füßelnd beieinander saßen. Ich muss allerdings zugeben, sie sind mir fremd und vielleicht bedeutete das zarte Füßeln in der Zitterspinnenwelt auch einen Kampf auf Leben und Tod.

Sie bezogen daraufhin unterschiedliche Ecken unseres Badezimmers und ich dachte tagelang darüber nach, wen ich zuerst meucheln sollte. Es drohte Zitterspinnenbrut in der dritten Ecke des Badezimmers. Aber mal ehrlich: könnte ich Kinder töten? Nein, definitiv nicht. Amanda hatte die älteren Rechte, sah aber eh ihrem Ende entgegen, da Zitterspinnen in der Regel drei Jahre alt werden und die hatte sie locker auf dem Spinnenbuckel. Aber soll ich Alte vor den Jungen töten? Nein, das ist ja irgendwie faschistoid. Also blieb der Staubsauger brav am Boden.

Während der üblichen Dienstreisen schickt er Mann ein Trauerfoto angeblich von Kai, den Amanda frisch verschnürt hatte. Bei meiner Rückkehr allerdings musste ich feststellen, dass es genau anders herum war: Kai hatte meine Amanda gemordet und hat mein Badezimmer nun in Besitz genommen. Der Laie fragt sich, was mein Gesülze soll, aber gelegentlich entdecke ich einen ganzen Kosmos in der Zitterspinnenwelt oder aber auch des im Untergrund arbeitenden Brennesels und übe mich in Gelassenheit und Tapferkeit. Ich schrubbe das Haus, fahre durch die Republik und richte Gästebetten. Ich verbiete der Mutter zu viel Gefühl, weil ich meinen eigenen Schmerz niederkämpfe. Ich gebe die Parole aus, erst zu trauern, wenn das Möchtegernwindhundfräulein wirklich die Ebenen gewechselt hat. Täglich bei ihrem Wenigerwerden zuzuschauen ist hart und ich gebe mein Allerbestes im Coolbleiben. Und dennoch schwingt in mir ein dumpfes Gefühl, so als ob demnächst ein Krieg ausbrechen wird.

10.juli

Ohrenbetäubend….

20 Samstag Mai 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Inselgeheimnisse

≈ 16 Kommentare

Schlagwörter

Rapsblütenfest, Schützenkönige, Vögel füttern, Wurzelkönigin

lärmen samstäglich die Nachbarn, weil es eine uralte Übereinkunft zu geben scheint, dass man sonntags Ruhe hält. Also laufen sämtliche Waschmaschinen, Wäschetrockner, Staubsauger, Rasenmäher, Gartenhäcksler und Rasentrimmer.

Unbeeindruckt von dem ganzen Lärm und Gewusel, fressen uns die Vögel die Körner vom Kopf. Täglich verfuttern sie 3 Liter aus verschiedenen, herumhängenden Häusern. Glücklicherweise haben wir seit fast zwei Jahren keinen Fernseher mehr und so schaue ich ihnen stundenlang zu. Sie balgen sich am Vogelhäuschen und die Grünfinken sind besonders frech. Sie reißen bedrohlich ihre Schnäbel weit auf und vergraulen so die Spatzen, Meisen und Bachstelzen. Die sitzen dann meist im Apfelbaum und warten, bis sie dran sind. Amseln, Drosseln und Hubertchens warten geduldig am Boden, auf Herabfallendes. Ein Jungspatz hat gleich im Futter gebadet, sich die Flügel geputzt und den Grünfink einfach ignoriert. So werde ich es künftig mit Maulaufreißern auch halten.

 

Auf Inselanien tobt das Rapsblütenfest und der Mann vertreibt dort seine selbst gedrechselten Stifte, direkt neben der Krönungsbühne. Er teilt sich ein Zelt mit anderen insulanischen Künstlern und besonders haben es mir die Werke einer älteren Dame angetan, die exakt aussieht, wie die sie begleitende andere ältere Dame. Beide tragen den zauberhaftesten Nachnamen der Welt und also halten wir sie zunächst für Schwestern bis sie den Irrtum strahlend aufklären und von ihrer Hochzeit vor einigen Jahren berichten. Ein spätes, aber strahlendes Glück.

Abendlich fragen wir uns kichernd bei einem kühlen Glas Wein, wieso es eigentlich keine Rapsblütenkönige gibt und keine Schützenköniginnen. Aber solange schwule Schützenkönige noch darum bangen müssen, ob ihr jeweiliger Verein ihnen gestattet, den Prinzgemahl mit aufs Foto zu stellen, solange werden merkwürdig anmutende Traditionen noch ein Weilchen überleben.

Zu später Stunde rezitieren wir lachend die honorige Liste der Gastkönigshäuser.

Rapsköniginnen

 

„Da kannst Du auch mit einem Findling reden“….

03 Mittwoch Mai 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Wetterbericht

≈ 21 Kommentare

Schlagwörter

Dorf, Landleben, Maifeuer, Trunkenheit

raunzt mir der Mann abendlich zu, als wir am dörflichen Maifeuer stehen. Da weiß ich noch nicht, dass ich in zwei Stunden mit dem Asphalt reden werde.

Wir waren also mit Getränken bewaffnet zum jährlichen Maifeuer auf dem Acker gelaufen und haben zwischenzeitlich gelernt: man geht immer zu jedem Einzelnen hin, streckt ihm/ihr die Hand entgegen und wünscht einen schönen Abend. So halten es die Jungbauern. Und da wir Stil und Erziehung haben, halten wir es auch so. Es bleibt dennoch wie jedes Jahr: man drängt sich dazwischen oder steht abseits. Die Bauern bleiben gerne unter sich, aber man kann sich dazwischen drängen. Die Frauen bleiben auch gerne unter sich, aber ich habe an allen Wohnorten meines Lebens, mich immer bei den Männern wohler gefühlt. So halte ich es hier auch, denn ich kann über Kindererziehung nur Berufliches oder Angelesenes sagen und privat interessiert mich die Lage der Welt mehr, als die Pubertät der Kinder. Klingt jetzt vielleicht arrogant, ist aber so.

Es laufen die Tagelöhner ein, die Bauern, die Altbauern, und die Fremden. Die Kinder sind lustig, haben ihr eigenes kleines Feuer und sie sind auch nicht so streng. Der kleine Michel macht mit dem größeren Arman (der aus der Großstadt kommt und nur gelegentlich hier ist) eine Busladung Popcorn, die sie freundlich mit allen teilen. Es werden Würstchen, vegetarische Würstchen aus Hamburg, Frikadellen und Süßigkeiten für die Kinder aufgetürmt.

Das Feuer lodert und ich bete, dass alle Kleintiere entkommen sind, was der Mann der fürs Feuer zuständig ist, heftig benickt und beteuert, er habe schon seit zwei Tagen auf den Holzhaufen heftig drauf geschlagen. Die Frau Sowieso und ihr Mann stehen bei uns und schweigen beharrlich. Es ist einfach ihre Art. Sie mögen uns, aber sie erzählen nicht gern. Frau Paarhäuserweiter hält es wie immer und betrinkt sich gepflegt, bis ihr Mann die Reisleine zieht, sie sich unter den Arm klemmt und versucht, sie vom Acker zu bringen. Schwankend angelt sie nach dem Sixpack Bier, das sie zwar mitgebracht, aber nicht getunken haben. Hilfsbereit springe ich herbei und helfe dem Mann, sie vom Acker zu bringen, indem ich versichere, ihr das Sixpack vor die Tür zu stellen, wenn ich gleich den Hund für die letzte Runde hole.

Also entschweben sie und zehn Minuten später breche ich auf, klemme mir das Sixpack unter den Arm und suche meinen Schleichweg. Fast zu Hause, bleibe ich in einem der berühmten insulanischen Löcher im Asphalt hängen und mache einen der-Länge-nach-Flug ….. denkend „shit das Sixpack“. Natürlich reißt die Verpackung, die Flaschen bleiben heile und meine Hände, Knie und Ellenbogen halten nicht. Ich rolle mich auf den Rücken, um aufstehen zu können und denke „oh Mann, wenn dich jetzt einer sieht. Nüchtern suche ich sechs Bierflaschen zusammen, stecke sie in die zwei Anoraktaschen und nehme den Rest in die blutenden Hände. Lande beim Nachbarn an, dessen Frau längst im Bett liegt und gebe ihm die Flaschen. „Na…. Du warst aber auch nicht alleine unterwegs“….meint er augenzwinkernd zu mir und ich bedaure, kein Molotow bei mir zu haben. Er hätte am nächsten Tag sein blödes Sixpack auch selbst abholen können und ich sähe nun nicht aus, wie nach einer heftigen Wirtshausschlägerei. Neben Haut und Muskeln ist vor allem der Windhundschlüsselanhänger nebst Ehering kaputt gegangen. Den Schlüsselanhänger hat mir der weltbeste Mann wieder neu besorgt, und da er glücklicherweise einen dauerhaften Goldschmiedekurs gebucht hat, wird auch der Ring professionell wieder hergestellt.

IMG_3448

 

 

Still….

22 Mittwoch Feb 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Flaschenpost

≈ 16 Kommentare

Schlagwörter

Damwild, Liebe, Sterben, Trump, Waisen

ruht das angeschrabbelte Haus von Gegenüber.

Mama ist im Himmel und Opa im Heim. Jones, der gerade zwölf wurde, ist immerhin nicht im Heim, sondern beim Papa. Der hat zwar eine neue Frau und neue Kinder, aber alles ist besser als das Heim, findet Jones.

Die schon großen Kinder haben nun die Mutter zu Grabe getragen und das Haus abgeschlossen, vermutlich wird es einfach noch weiter verkommen.

Im Sommer sprang Jones vergnügt auf des benachbarten Trampolins herum und also fragte ihn der weltbeste Mann wie es ihm gehe. Jones überlegte kurz, rollte die Augen und sagte: „naja…. es ist saublöd, wenn man der Mutter beim Sterben zusieht.“

Nun sah ich die alte Nachbarin erstmals seit fünf Jahren, ihren kugelrunden Körper in Seidenstrumpfhosen, Rock, Pumps und Handtasche verbringen. B.`s Begräbnis….. schoss es mir durch den Kopf.

Das Leben geht weiter. Immer weiter. Das ist die größtmögliche Schmach und zugleich der größtmögliche Trost und zugleich das größtmögliche Rätsel.

Zeitgleich belehrt uns der blonde Trampel aus Übersee, daß Politik und Wirtschaft sehr gut einher gehen können. So wie einst seine Bilanzen, so schönt er nun die wissenschaftlichen und andere Fakten, ist äußerst kreativ und gefährlich. Dabei haben wir doch noch vor einigen Jahren gegen die Globalisierung demonstriert. Ah ja…. so kann es gehen, wenn Wünsche wahr werden.

Nun gut. Ich habe beschlossen, mich  weitgehend aus der großen weiten Welt heraus zu halten. Am Strand fische ich Plastikmüll aus den Algen. Mit der anderen alten Nachbarin schreibe ich eine Dorfchronik für ein ein sterbendes Dorf, das in zwanzig Jahren vermutlich von der Landkarte verschwunden sein wird. Ich liebe „für-nix-gut“-Tätigkeiten.

Ansonsten erschaudere ich beim Anblick der Damwildherde am Straßenrand, breite die Arme unter wieder kommenden Zugvögeln aus, liebkose das alternde Möchtegernwindhundfräulein und plane eine sinnlose Sammlung von Liebesgeschichten der alten Menschen auf Inselanien.

damhirsch

Es liegt am Beobachter….

03 Freitag Feb 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 11 Kommentare

Schlagwörter

Nebel, Ostsee, Winterfarben

welche Farben der Winter hat.

Zugegeben, man muss genau hinschauen wenn keinerlei Blütenpracht die Wiesen ziert, aber es lohnt sich.

Silber

silber

Rot und Grün

rotgrun

Blau

blau

Beige

beige

Und dann liegt sie da so vor einem,……

02 Donnerstag Feb 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Flaschenpost

≈ 13 Kommentare

Schlagwörter

Federmäppchen, Flaschenpost, Geheimnis, Insel, Sehnsucht, Wünsche

voller Verheißung und Geheimnis. Kein Mensch rechnet ja mit ihr, wenn man endlich mal zwei Stunden am Meer entlang spaziert, Herzsteine findet, Glasverwandlungen bestaunt, den Blick nach oben schweifen lässt und mit den Füßen fast auf sie herauf tritt.

Was mag sie offenbaren und bringen?

Eine wunderbare, lebenslange Freundschaft?

Eine geheimnisumwitterte Liebe offenbaren?

Eine Schatzkarte enthalten, die jegliche beruflich motivierte Charmeoffensive verüberflüssigt?

Die Rückkehr der Yedi-Ritter?

Den Traum vom Prinzen?

Ja. Vielleicht am ehesten das Letztere. Ein 10jähriges Mädchen schreibt in dänischer Sprache, obwohl sie in Deutschland lebt. Vielleicht hat sie ihre Post an der Nordseeküste ins Meer geworfen, um einen dänischen Wikinger zu finden, der sie aus allem rettet. Zumindest hat sie ihm ein Bild ihres Hauses gemalt, brav Alter (10), Haarfarbe (blond), Augenfarbe (blau) und Gewicht (31kg) mitgeteilt, ebenso wie ihre Hobbies: Malen, Bäume klettern und erzählen. Damit er oder sie nicht unnötig Zeit auf den einschlägigen Gesichtsbüchern oder Zwitscherbäumen im Internet verbringen muss, hat sie sogleich zwei Handynummern, ihr Mailaccount und auch ihre Adresse mitgeteilt.

Der weltbeste Mann wollte ihr Stifte und ein Federmäppchen schicken und glücklicherweise haben wir dann das Absendedatum entdeckt.

Sie wird bald 16. Und was schickt man einer bald 16jährigen, die vor fünf Jahren eine Plastikflasche ins Meer warf zum Geburtstag? Noch dazu, wenn man sie gar nicht kennt?

Eben…. Wir haben uns also dagegen entschieden, die Flasche mit einer Antwort wieder ins Meer zu werfen und stattdessen das elektronische Postfach genutzt.

Schau’n wir mal…. Wunder gibt’s ja immer wieder.

flaskenpost.jpg

 

coming home

30 Montag Jan 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Hasenfuß, heimkommen, Hund, Insel, no lonesome tune

summe ich im Zug von Frankfurt nach Inselanien, das mich eisig aber strahlend empfängt.

Wenn ich nach zwei Wochen festlandiger Jobreisen wieder anlande, quietscht abends mein Ohr. Das liegt an der Stille. Früher, wenn wir nach dem Eislaufen die Schlittschuhe auszogen, dann hatten wir noch lange das Gefühl, weiter zu schlittern und zu schweben, so als wären wir noch auf dem Eis. Bis das Köpfchen endlich die Botschaft der Füße zur Kenntnis nahm, dass man sich wieder auf rutschsicheren Grund befände. Ähnlich ging es mir immer beim Verlassen unseres Segelbootes. Einige Stündchen hatte ich noch Seegang.

Und so also quietscht mein Ohr nach zwei Wochen Verkehrslärm, Menschensprech, Hotelaufzugsgedudel, Bahndurchsagen und diesem allgegenwärtigen Grundrauschen.

Damit das Ohr sich nicht sofort an die Stille gewöhnen muss, sind wir abendlich zur einzigen Kleinkunstlocation, die Inselanien zu bieten hat und lernten zunächst diese bezaubernden drei Barden kennen, bevor die ca. 60 Gäste in einen Rausch aus Jamsession verfielen.


Nun hat sich das Öhrchen erholt und quietscht nicht mehr.

Das möchtegernwindige Fräulein scheint gelegentliche Denkaussetzer zu haben und erkennt ihre zwei Vasallen nicht. Es handelt sich dabei um zwei extrem höfliche Rüden, die dem gestrengen Fräulein durchaus erlauben, ihr Sofa zu benutzen, ihren Garten zu durchrennen, ihr Wasser zu trinken und ihr Futter zu fressen, während sie (also die Rüden) bereits an der Grundstückgrenze des gestrengen Fräuleins von selbigem verbellt werden.

Nun ja, sie hatte immer schon einen eigenwilligen Eigentumsbegriff: Alles Meins.

hasenfus2014

„Einmal noch….“

16 Freitag Sep 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Abschied, Bauernsonntag, Fasane, Sommer, Sonnenuntergang

flüstere ich dem Mann ins Ohr….. „lass uns einmal noch zum Sonnenuntergang gehen“. Die Weber fallen schon tot vom Himmel und die Wespen kriechen auf dem Boden nach Nirgendwo. Die Luft wird dunkler und die Abende kühl. Die Ostsee täuscht noch Wärme vor und Fasanenkinder rennen durchs Dorf, nicht ahnend, dass es bald ungemütlich wird.

Lass uns einmal noch in den Westen der Insel ziehen und abendlich Sommer spielen, so tun, als könnte alles ewig so bleiben, wie es gerade war. Die Bauern machen die Felder schon seit Tagen schwarz und bald werden Kohl und Kälte wachsen.

Die Nachbarin hat schon fast alle Auberginen geerntet und die streitenden Urlauber sind schon lange wieder in Arbeit und Schule. Die Alten haben die Holunderernte schon zu Hustensäften verarbeitet und erzählen Inselgeschichten. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Sommer zu fliehen versucht.

Die alte Magd sagt: „als wir fünfzehn waren, mussten wir zum Bauern zum Arbeiten. Neee neee neee… wir waren ja nicht dumm, aber was hätten wir tun sollen, hier gab es ja nichts. Neee neee neee… wie die Zit vergeit… „seufzt sie und erzählt, dass ganz ganz früher als sie noch klein war, der Donnerstag der „Bauernsonntag“ gewesen sei. Mit Kutschen und Pferden sind sie in die Stadt zum alten Heiner, dessen Nachkommen heute eines der wenigen Hotels auf der Insel haben. In seiner Gaststube haben sie sich volllaufen lassen und sind nachts zurück in die Dörfer und die klugen Pferde fanden den Weg alleine. Sie bringt uns Tomaten und wir bedanken uns mit gelegentlichem Äpfel aufsammeln und einer kleinen Abendeinladung.

Lass uns einmal noch Sommer spielen….ich glaube der Winter wird hart.

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Sprachlos im Sommer…

11 Sonntag Sep 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Cocktail, Headbangen, Insel, Kür, Pflicht, Sommer

… genieße ich jede freie Sekunde mit dem alternden Möchtegernwindhundfräulein. Zwischen Kofferpacken-Besuch-Arbeit-Festland-zeitfressenden Projekten-usw.immerdasgleiche….. flanieren wir auf den Deichen und ich lasse das alte Mädchen zu Wasser – jedenfalls bis zum Bauch, denn weiter findet sie es lebensgefährlich.

Der Mann ist geschmeidig und hat locker mal 20kg abgespeckt, er ist ansteckend vergnügt und abendlich seufzen wir hinter dem Haus auf der bielefelder Bank und starren in den Himmel voller Geigen und können unser Glück nicht fassen.

Täglich nehme ich mir vor, zu bloggen, schreibe im Kopf die Einträge, schreibe im Kopf noch den Beginn zweier Romane und handel mir eine Buchrezension ein, die ich natürlich im Kopf auch schon fertig habe.

Desweiteren erledige ich im Kopf meine Mailkorrespondenz, meine Jobvorbereitungen, meine Steuer und meine seit Jahren brachliegende Homepage natürlich auch, ebenso wie Hausarbeit und Kontaktpflege. Als mich das Finanzamt an meine Umsatzsteuer erinnert, bin ich kurz davor, wütend eine „hab ich doch schon erledigt“-Mail zu schicken, als mir gerade noch einfällt, dass ich das nur im Kopf erledigt habe. Mir fehlt einfach die Zeit, obwohl ich wirklich guten Willens bin, die fürs Leben notwendige preußische Disziplin zur Erledigung meiner Pflichten, aufzubringen. Aber ich komme einfach zu nichts. Zu viele Rehe stehen vor mir und schauen mich an, zu viele Stunden vergehen beim Herumschlüren mit dem alten Fräulein, viel zu lange muss ich in Sternenhimmel schauen, und natürlich gibt es eine wilde Party im Dorf, bei der wir bis nächtens um drei zu alten Headbangern tanzen und nach 30 Jahren mal wieder Kräuter durch die Luft jagen und dann endlich verstehen, dass hier eh nie einer die Polizei rufen wird. Unnötig zu erwähnen, dass wir nun noch am Weststrand eine kleine Bar entdeckt haben, die sich in einem Container versteckt und die eben Cocktails farblich passend zum Sonnenuntergang reicht.

getrank

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