Schlagwörter
Federmäppchen, Flaschenpost, Geheimnis, Insel, Sehnsucht, Wünsche
voller Verheißung und Geheimnis. Kein Mensch rechnet ja mit ihr, wenn man endlich mal zwei Stunden am Meer entlang spaziert, Herzsteine findet, Glasverwandlungen bestaunt, den Blick nach oben schweifen lässt und mit den Füßen fast auf sie herauf tritt.
Was mag sie offenbaren und bringen?
Eine wunderbare, lebenslange Freundschaft?
Eine geheimnisumwitterte Liebe offenbaren?
Eine Schatzkarte enthalten, die jegliche beruflich motivierte Charmeoffensive verüberflüssigt?
Die Rückkehr der Yedi-Ritter?
Den Traum vom Prinzen?
Ja. Vielleicht am ehesten das Letztere. Ein 10jähriges Mädchen schreibt in dänischer Sprache, obwohl sie in Deutschland lebt. Vielleicht hat sie ihre Post an der Nordseeküste ins Meer geworfen, um einen dänischen Wikinger zu finden, der sie aus allem rettet. Zumindest hat sie ihm ein Bild ihres Hauses gemalt, brav Alter (10), Haarfarbe (blond), Augenfarbe (blau) und Gewicht (31kg) mitgeteilt, ebenso wie ihre Hobbies: Malen, Bäume klettern und erzählen. Damit er oder sie nicht unnötig Zeit auf den einschlägigen Gesichtsbüchern oder Zwitscherbäumen im Internet verbringen muss, hat sie sogleich zwei Handynummern, ihr Mailaccount und auch ihre Adresse mitgeteilt.
Der weltbeste Mann wollte ihr Stifte und ein Federmäppchen schicken und glücklicherweise haben wir dann das Absendedatum entdeckt.
Sie wird bald 16. Und was schickt man einer bald 16jährigen, die vor fünf Jahren eine Plastikflasche ins Meer warf zum Geburtstag? Noch dazu, wenn man sie gar nicht kennt?
Eben…. Wir haben uns also dagegen entschieden, die Flasche mit einer Antwort wieder ins Meer zu werfen und stattdessen das elektronische Postfach genutzt.
Schau’n wir mal…. Wunder gibt’s ja immer wieder.