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Schlagwort-Archiv: Insel

stürmisch….

15 Mittwoch Apr 2020

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Wetterbericht

≈ 23 Kommentare

Schlagwörter

Covid, Covidwahnsinn, Demokratie, Freiheit, Insel

… war das letzte, fast schreibfreie Jahr. Nur im Kopf habe ich Ideen gewälzt über mögliche Geschichten, mögliche Fachbücher, mögliche Blogeinträge. Und während ich so vor mich hin phantasierte stürmte ich rein in den Zug, raus aus dem Zug, rein ins Taxi, raus aus dem Taxi, rein ins Hotel undsoweiterundsoweiter. Die wenigen Momente der Ruhe bin ich sprachlos mit der kleinen Palma am Meer gelaufen und habe über den Sinn und Unsinn der mir so begegnete nachgedacht.

Das neue Jahr fing früh mit Arbeit an und das erste Mal in 29 Jahren Berufstätigkeit dachte ich nächtens in einem Hotel, während ich mit Fieber und schlimmen Husten um Luft rang, darüber nach, einen Geschäftstermin abzubrechen. Fünf Tage lag ich japsend im Bett und nun frage ich mich, ob ich nicht evtl. schon immun gegen das C-Dings bin.

Als Deutschland sich langsam herunterfuhr, verlor ich zunächst alle beruflichen Termine bis Juni. Das hat mich noch nicht so sehr beunruhigt wie die Veränderung, die mit Menschen und Medien geschah. Diese Einigkeit der Presse mit Politik und Wissenschaft in der gesamten Welt hat mich mehr irritiert, als das C-Dings. Mir wurde klar, dass ich viel mehr dazu erzogen wurde, politisch und skeptisch zu denken, als vorschnell zu glauben. Als man auch die Insel schloss, wurde ich wirklich unruhig und konnte nicht fassen, wie einfach und schnell man unsere Freiheit und unsere Bürgerrechte zur Seite legen konnte. Mit Schließung der Insel kam es hier wie auch andernorts zu hässlichen Denunziationen und Bedrohungen vermeintlich Fremder. Das nun schon ein „ortsfremdes“ Nummernschild ausreichte, um beschimpft und angezeigt zu werden, hat mich an die hässlichste Seite Deutschlands erinnert. Vermutlich ist es überall so auf der Welt und das trägt nicht zu meiner Beruhigung bei. Wäre diese Dummheit nicht so gemein, ich müsste drüber lachen.

Als ich einem Kollegen mitteilte wie sehr mich das beunruhigt und mich darüber ausließ, dass einige Volkswirte schon im Winter 2019 vor einem weltweiten Wirtschaftskollaps warnten, versah dieser Kollege mich mit einer ICD-Ziffer. Sein gutes Recht natürlich, aber die Härte der Diskussionen und die Schnelligkeit, mit der man kritische Stimmen als „Verschwörungstheoretiker“ definierte, die hat mich schon sehr verärgert und wie alle „Paranoiker“ natürlich bestärkt 😊

Nun genieße ich die ruhigen Tage auf Inselanien, das so leer ist wie sonst nie. Die Strände gehören uns alleine, ebenso die Deiche und Straßen. Dies scheinen auch die Hasen und Fasane zu bemerken, die sich zunehmend gerne dort niederlassen. Alles ist in Veränderung und wie so oft in Krisen, klären sich Verbindungen neu. Ich bin erstaunt, wie körperlich kaputt ich noch vom letzten Jahr war und wie viele Tage ich einfach nur auf dem Sofa gelegen bin, kaum fähig etwas sinnvolles wie Haushalt, Buchhaltung oder Ähnliches, zu erledigen.

Ganz langsam merke ich, wie ich berufsbedingte Deformationen ablege, wieder mehr zu mir selbst finde. Ich bin dankbar – für den Moment.

Sturm1

Mit geschlossenen Augen….

21 Mittwoch Feb 2018

Posted by meertau in Allgemein, Wetterbericht

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Ekel, Frankfurt, Insel

stehe ich am Bahnsteig und ignoriere die gefühlten 20 Mütter mit den gefühlten 30 Kindern und dem dazugehörigen Reisematerial aus Koffern, Buggys, Rucksäcken, rosafarbenen Puppenwagen, Teddys. Sie treten ihre Rückreisen aus der Eltern-Kind-Kur an. Einige brüllen und eine Mutter schimpft „die schlechte Laune lässt Du auf der Insel“. Gott bewahre – denke ich. Ein paar Zöllner stehen noch herum und also wird sich die Abreise verzögern, da sie erst den Zug durchkämmen werden, der gerade mit der Fähre aus Dänemark angeschippert kommt.

Ich setze mich zu einer italienischen Mutter mit ihren zwei wahnsinnig gut erzogenen Kindern und lausche ihnen sehnsüchtig, was sie nicht wissen können, was aber auch egal ist, denn die Kinder freuen sich an vorüberziehenden Pferdeherden, Schafherden und dem verbliebenen Schnee.

In Hamburg steige ich dann in den großen Zug, der mich nach Bankfurt bringen wird. Mit mir im Speisewagen sitzt der lustige TV-Arzt und telefoniert munter, während ich mir seine spitzen Schuhe aus Schlangenleder betrachte und zu lesen vorgebe. Der Blick in die Bordküche ist nicht wirklich appetitlich und die Toilette schwimmt in etwas, das ich nicht wissen möchte. Das hält einen jungen Mann nicht davon ab, in seinen Socken die nasse Toilette zu betreten und ich kriege Kopfkino. Sehe Bakterien, die er in die Wohnungen seiner Gastgeber trägt, weil er bemüht höflich, natürlich die Schuhe ausziehen wird usw. usw. usw. Der Frankfurter Bahnhof mit seinem Dreck, den Tauben und den schlurfenden oder hetzenden Gestalten trägt nicht zu meiner Entspannung bei. Die schlurfenden Gestalten das sind die, die Dich um einen Euro anbetteln, die nach Pfandflaschen wühlen oder mit zerrissenen Klamotten in einer Ecke am Boden liegen. Die hetzenden Gestalten das sind die Gewinner mit den guten Klamotten und den teuren Schuhen, die glücklicherweise nicht wissen, was sie noch alles erleben werden im Laufe ihres Lebens.

Mich befällt ein leichter Ekel und ich wünsche mich zurück aufs eisige, einsame Eiland.

pilz

 

Das Rad der Zeit….. (Rostparade 17)

01 Freitag Sept 2017

Posted by meertau in Allgemein, Rostparade

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Ausruhen, Insel, Rost, Zeit

…ist ein nimmermüdes, ewig laufendes, tapferes Dingelchen.

Es rennt, stolpert und schleicht durch unser aller Leben und wir betrachten es mit Staunen, Freude oder auch Ärger. Diesjährig im August nun geschah es, dass das Rad der Zeit eine kleine Pause benötigte. Es übergab seine Aufgaben dem Zahn der Zeit und rollte müde nach Inselanien. Dort hat es einen Freund gefunden, an dem es sich in Ruhe anlehnen kann, während es sich eine frische Brise um die Narbe wehen lässt und verträumt aufs Meer schaut.

rost august

 

 

Am letzten Tag des Monats (und manchmal auch erst am Tag darauf) folge ich mit Freude Frau Tonaris Rostparade. Bei Ihr sind alle relevanten Ver-Rostungen verlinkt🙂

Ich schreibe nicht,….

10 Donnerstag Aug 2017

Posted by meertau in Allgemein, Wetterbericht

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

Glück, Insel, Metamorphose, Schweigen, Sterben, Stille

denn ich benötige dringend Urlaub von mir selbst.

Einen Kokon habe ich mir gebaut aus schlechten Filmen und billigen Büchern. So liege ich auf der Couch mit dem Blick auf das windige Fräulein. Die Nachdenklichkeiten halte ich so im Zaum und die Tränen weine ich nachts auf dem Feld, während ich mit dem Oberschenkel das wackelige Hündchen stütze und vor dem Umfallen bewahre, während ich klagend auf blutroten Vollmond starre.

Tagsüber kicken Kinder Fußbälle an Hofwände, läuft die Ponyparade mit seligen Urlauberkindern durchs Dorf, scherze ich mit den Verkäuferinnen im Supermarkt meines Vertrauens, drücke ich mich um Schreibtischarbeiten herum. Schwalben fliegen zu hunderten die Häuser an und ich wünsche mir einen Lottogewinn, um ihnen paradiesgleiche Behausungen bauen zu können. Der alte Hannes bekam einen Zahn gezogen und erzählt von früher, als er 60 Kaninchen und 30 Hühner besaß. Damals hatte man die zum Essen. Heute hat man Meerschweinchen und Kaninchen für die Urlauberkinder, deren Muttis zu Hause Sagrotan haben, die aber finden, dass die Kinder ein bisschen Zeit in der Natur verbringen sollten. Mir fällt meine italienische Kindheit ein, in der die Hausfrauen samstags auf dem Markt lebende Hühner kauften, sie mittags in kochendem Wasser töteten und dann in den Garagen rupften und ausnahmen.

Warum alles so ist, wie es ist, wird mir auf ewig ein Rätsel und verschlossen bleiben und manchmel will ich es auch gar nicht mehr wissen. Kai…. die mörderische Zitterspinne, die Amanda (die andere mörderische Zitterspinne) mordete, nachdem sie ihn in ihr Reich (was eigentlich meines ist) eingelassen hatte, ist übrigens verschwunden. Vermutlich ist er ausgewandert oder fiel einem unsichtbaren und rachsüchtigen Gespenst zum Opfer.

Der weltbeste Mann verrät mir sein Hochzeitstaggeschenk eine Woche zu früh, schwärmt von seinem Schwarzwaldtrip und erläutert mir die tiefe universelle Bedeutung des Cis.

Ich verpuppe mich und habe keine Ahnung, wer am Tag X aus der Schale hervor kommt. Vermutlich werde ich es sein. Anders und doch wie immer schon.

Bei all meiner Traurig- und Nachdenklichkeit bin ich dennoch ein Glücksschäfchen, wie der längst verstorbene Paule immer sagte.

Mein persönliches Glücksschwein jedenfalls ist mit Zetteln schon gut gefüllt. Morgens, wenn das Getreide wieder von der herbstlichen Nacht getrocknet ist, fahren die Traktoren. Die Bauern holen die Ernte ein und fahren bis weit nach Mitternacht. Auch das empfinde ich als Glück und liebe den Lärm im August.

Ahoi…. ich bin dann wieder verpuppen…..

pig

Geschmeidige Tage…

29 Donnerstag Jun 2017

Posted by meertau in Allgemein, Wetterbericht

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Hund, Insel, Niereninsuffizienz

liegen hinter uns. Wir feierten einen sechzigsten Hochzeitstag in der Nachbarschaft.

Ich lernte das Kränzen und werde nun aus Gründen der Privatsphäre hier keine Fotos dazu posten, aber es sah geil aus und die Kinder, die mein Alter haben, haben uns in die Familie aufgenommen.

Das windige Fräulein bekommt Herrenbesuch, der von Andalusien über meine rosenheimer Freundin bis hoch nach Inselanien fährt, um sie noch kennen zu lernen bzw. noch einmal zu sehen. Entgegen all meiner Befürchtungen (das windige Fräulein war nie gastfreundlich was andere Artgenossen angeht) erleben wir entspannte, geschmeidige Tage und schwimmen im Meer.

IMG_4173 (1)

Wir spielen im Supermarkt Fangen, scherzen mit der Fleischereifachverkäuferin über zu vergrabenden Schinken, irritieren einzelne Herren an der Kasse und werfen uns scherzend Beleidigungen an den Kopf, bevor wir die Fußnägel bunt streichen und sehr andalusisch mit Rotwein und dem männlichen Wäschemodel aufs Meer blicken. Fast schon habe ich das langsame Sterben des Fräuleins vergessen.

Morgens um sechs ist der Spaß vorbei und die Freundin tritt die Rückreise nach Bayern an. Schniefend wechsle ich die Bettwäsche, um sogleich wenig später, die teutonische Herzensfreundin mit den beiden Labradordamen zu empfangen.

Das windige Fräulein erkennt ihre Kindheitsfreundinnen nicht. Die Nieren vergiften das Gehirn und ratlos und stumm sieht sie dem Besuch entgegen. Der wiederum traut sich kaum ins Haus, weil er die Nichtbegrüßung nicht gewohnt ist und nicht verrechnen kann. Dennoch haben wir innige, entspannte Tage und der Abschied tut unendlich weh. Die Freundin mit den teutonischen Hundedamen wird bald schon zurückkehren. Vorsichtshalber herzen sie das windige Fräulein und wir weinen.

IMG_4243

Tagsdrauf packe ich die Koffer und kehre arbeitend aufs Festland zurück. Ich übe weiterhin Tapferkeit und tu so, als wenn fast nix wär. Ich lausche Jugendlichen in der S-Bahn von Bankfurt nach Sonstwo.  Erfahren klingt der 14jährige als er behauptet, vierzig Jahre im Krieg gewesen zu sein. Damals vor x-tausend Jahren, als die Feinde, die Leichen noch per Katapult zurück schickten. Da ich nicht von Wiedergeburt ausgehe, wird mir relativ schnell klar, dass die Jungs von Computerspielen sprechen und staunend bewundere ich die neben mir sitzende Klassenlehrerin, die sich freundlich ironisch über die Krankheitsrate der Zehntklässler in der Projektwoche wundert. Ich wundere mich auch über zunehmend vieles und stehe ratlos in meinem Leben herum.

Morgens um 5

19 Mittwoch Apr 2017

Posted by meertau in Allgemein, Wetterbericht

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

früher Vogel, Frühling, Insel

scheint die Welt in Ordnung, während ich mit dem Froillein auf die Felder schaue. Im Dorf ist alles ruhig, fast als gäbe es keine Menschen, und wir genießen den friedvollen Moment, in dem die Sonne auftaucht und die vereisten Felder schimmern lässt. Die Vögel jubilieren, ich nehme einen tiefen Atemzug Glück und kraule struppiges Fell, schaue in braune Mandelaugen.

Um 10 vor 7 steht bereits die Dachdeckermannschaft grinsend vor der Tür, ich schmeiße den erschrockenen Mann aus dem Bett und lasse Kaffee aus dem Tamagotchi laufen.

Um 10 vor 8 haben die Nachbarinnen bereits die Wäsche zum Trocknen rausgehängt und ich mir in alter Gewohnheit die Laune durch Schlagzeilen verdorben.

Bisher hielt ich es immer für eine Tugend, stets informiert zu sein, die aktuellen Verwirrungen zu kennen und mir ein Bild zu machen. Nun überlege ich, ob es nicht reicht, wenn ich dies nur einmal wöchentlich tue. Despoten schießen wie Pilze aus dem Boden, Menschen schaffen ihre Freiheiten ab und überall scheint man der Globalisierung in einer globalen Welle des Zäune hoch ziehens entgegen wirken zu wollen.

Um 10 vor 9 werde ich ans Meer aufbrechen und mit dem geliebten Tier eine kleine Strandrunde machen, tief in unseren Gedankenaustausch versunken nach weiteren Rehen Ausschau halten.

Bock

Und dann liegt sie da so vor einem,……

02 Donnerstag Feb 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Flaschenpost

≈ 13 Kommentare

Schlagwörter

Federmäppchen, Flaschenpost, Geheimnis, Insel, Sehnsucht, Wünsche

voller Verheißung und Geheimnis. Kein Mensch rechnet ja mit ihr, wenn man endlich mal zwei Stunden am Meer entlang spaziert, Herzsteine findet, Glasverwandlungen bestaunt, den Blick nach oben schweifen lässt und mit den Füßen fast auf sie herauf tritt.

Was mag sie offenbaren und bringen?

Eine wunderbare, lebenslange Freundschaft?

Eine geheimnisumwitterte Liebe offenbaren?

Eine Schatzkarte enthalten, die jegliche beruflich motivierte Charmeoffensive verüberflüssigt?

Die Rückkehr der Yedi-Ritter?

Den Traum vom Prinzen?

Ja. Vielleicht am ehesten das Letztere. Ein 10jähriges Mädchen schreibt in dänischer Sprache, obwohl sie in Deutschland lebt. Vielleicht hat sie ihre Post an der Nordseeküste ins Meer geworfen, um einen dänischen Wikinger zu finden, der sie aus allem rettet. Zumindest hat sie ihm ein Bild ihres Hauses gemalt, brav Alter (10), Haarfarbe (blond), Augenfarbe (blau) und Gewicht (31kg) mitgeteilt, ebenso wie ihre Hobbies: Malen, Bäume klettern und erzählen. Damit er oder sie nicht unnötig Zeit auf den einschlägigen Gesichtsbüchern oder Zwitscherbäumen im Internet verbringen muss, hat sie sogleich zwei Handynummern, ihr Mailaccount und auch ihre Adresse mitgeteilt.

Der weltbeste Mann wollte ihr Stifte und ein Federmäppchen schicken und glücklicherweise haben wir dann das Absendedatum entdeckt.

Sie wird bald 16. Und was schickt man einer bald 16jährigen, die vor fünf Jahren eine Plastikflasche ins Meer warf zum Geburtstag? Noch dazu, wenn man sie gar nicht kennt?

Eben…. Wir haben uns also dagegen entschieden, die Flasche mit einer Antwort wieder ins Meer zu werfen und stattdessen das elektronische Postfach genutzt.

Schau’n wir mal…. Wunder gibt’s ja immer wieder.

flaskenpost.jpg

 

coming home

30 Montag Jan 2017

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Hasenfuß, heimkommen, Hund, Insel, no lonesome tune

summe ich im Zug von Frankfurt nach Inselanien, das mich eisig aber strahlend empfängt.

Wenn ich nach zwei Wochen festlandiger Jobreisen wieder anlande, quietscht abends mein Ohr. Das liegt an der Stille. Früher, wenn wir nach dem Eislaufen die Schlittschuhe auszogen, dann hatten wir noch lange das Gefühl, weiter zu schlittern und zu schweben, so als wären wir noch auf dem Eis. Bis das Köpfchen endlich die Botschaft der Füße zur Kenntnis nahm, dass man sich wieder auf rutschsicheren Grund befände. Ähnlich ging es mir immer beim Verlassen unseres Segelbootes. Einige Stündchen hatte ich noch Seegang.

Und so also quietscht mein Ohr nach zwei Wochen Verkehrslärm, Menschensprech, Hotelaufzugsgedudel, Bahndurchsagen und diesem allgegenwärtigen Grundrauschen.

Damit das Ohr sich nicht sofort an die Stille gewöhnen muss, sind wir abendlich zur einzigen Kleinkunstlocation, die Inselanien zu bieten hat und lernten zunächst diese bezaubernden drei Barden kennen, bevor die ca. 60 Gäste in einen Rausch aus Jamsession verfielen.


Nun hat sich das Öhrchen erholt und quietscht nicht mehr.

Das möchtegernwindige Fräulein scheint gelegentliche Denkaussetzer zu haben und erkennt ihre zwei Vasallen nicht. Es handelt sich dabei um zwei extrem höfliche Rüden, die dem gestrengen Fräulein durchaus erlauben, ihr Sofa zu benutzen, ihren Garten zu durchrennen, ihr Wasser zu trinken und ihr Futter zu fressen, während sie (also die Rüden) bereits an der Grundstückgrenze des gestrengen Fräuleins von selbigem verbellt werden.

Nun ja, sie hatte immer schon einen eigenwilligen Eigentumsbegriff: Alles Meins.

hasenfus2014

Ein bisschen Insel ist überall….(Inselgeheimnisse 15)

23 Montag Jan 2017

Posted by meertau in Allgemein, Inselgeheimnisse

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Frankfurt, Geheimnis, Insel, Main, Osthafen, Schwedler See

Lange schon habe ich keine Inselgeheimnisse mehr verraten und so möchte ich nun den Faden meiner Geheimnisverräterei mal wieder aufnehmen.

Das Leben auf einer Insel macht uns Menschen manchmal etwas merkwürdig. Die Versessenheit der insulanischen Nachbarn darauf, die Insel auf keinen Fall (nicht mal zum urlauben) zu verlassen, fand ich lange Zeit sehr merkwürdig. Zunehmend stelle ich jedoch fest, dass mich die Reiserei aufs Festland zunehmend anstrengt und ich die Tage zähle, bis ich das Meer wieder überqueren kann.

Aber ich will nicht lamentieren, denn ich bin grottenfroh, meine Brötchen nicht im Tourismus verdienen zu müssen, oder als Tagelöhnerin beim Bauern, so wie unsere Nachbarn es über viele Generationen taten. Stattdessen ziehe ich munter los, kleide mich wieder städtisch, benehme mich eloquent, parliere modern und gebe mich damenhaft. Mein Wochenende in Mainhatten erlaubt mir, Freundinnen zu treffen. Solche, die ich nie verlor und bei denen ich mich sofort angekommen fühle, auch wenn wir uns viele Monate nicht sahen. Und so laufen wir also den Fluss entlang, fotografieren entzückt die treibenden Eisschollen, lassen die Schickies im schicken Kneip‘chen an der neuen EZB hinter uns, betrachten nackte junge Männer, die in der Eiseskälte ihre Muskeln stählen und wandern in den Osthafen.

honselbrucke

Ich habe Sehnsucht nach Inselanien, nach Mann und Fräulein Möchtegernwindhund. Und also stapfen wir seufzend durch den Osthafen mit seiner Fischereizunft, den Sandbergen, dem Piratenboot und dem ersten frankfurter Schwimmclub mit seinem eigenen Badesee. Und eigentlich all das nur, weil ich unbedingt zur Insel will.

Denn ein bisschen Insel ist überall.

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Sprachlos im Sommer…

11 Sonntag Sept 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Cocktail, Headbangen, Insel, Kür, Pflicht, Sommer

… genieße ich jede freie Sekunde mit dem alternden Möchtegernwindhundfräulein. Zwischen Kofferpacken-Besuch-Arbeit-Festland-zeitfressenden Projekten-usw.immerdasgleiche….. flanieren wir auf den Deichen und ich lasse das alte Mädchen zu Wasser – jedenfalls bis zum Bauch, denn weiter findet sie es lebensgefährlich.

Der Mann ist geschmeidig und hat locker mal 20kg abgespeckt, er ist ansteckend vergnügt und abendlich seufzen wir hinter dem Haus auf der bielefelder Bank und starren in den Himmel voller Geigen und können unser Glück nicht fassen.

Täglich nehme ich mir vor, zu bloggen, schreibe im Kopf die Einträge, schreibe im Kopf noch den Beginn zweier Romane und handel mir eine Buchrezension ein, die ich natürlich im Kopf auch schon fertig habe.

Desweiteren erledige ich im Kopf meine Mailkorrespondenz, meine Jobvorbereitungen, meine Steuer und meine seit Jahren brachliegende Homepage natürlich auch, ebenso wie Hausarbeit und Kontaktpflege. Als mich das Finanzamt an meine Umsatzsteuer erinnert, bin ich kurz davor, wütend eine „hab ich doch schon erledigt“-Mail zu schicken, als mir gerade noch einfällt, dass ich das nur im Kopf erledigt habe. Mir fehlt einfach die Zeit, obwohl ich wirklich guten Willens bin, die fürs Leben notwendige preußische Disziplin zur Erledigung meiner Pflichten, aufzubringen. Aber ich komme einfach zu nichts. Zu viele Rehe stehen vor mir und schauen mich an, zu viele Stunden vergehen beim Herumschlüren mit dem alten Fräulein, viel zu lange muss ich in Sternenhimmel schauen, und natürlich gibt es eine wilde Party im Dorf, bei der wir bis nächtens um drei zu alten Headbangern tanzen und nach 30 Jahren mal wieder Kräuter durch die Luft jagen und dann endlich verstehen, dass hier eh nie einer die Polizei rufen wird. Unnötig zu erwähnen, dass wir nun noch am Weststrand eine kleine Bar entdeckt haben, die sich in einem Container versteckt und die eben Cocktails farblich passend zum Sonnenuntergang reicht.

getrank

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