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Schlagwort-Archiv: Reh

50:50….

29 Dienstag Nov 2016

Posted by meertau in Allgemein, Flaschenpost

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Schlagwörter

alter Hund, Einsamkeit, Jagd, Landleben, Reh

scheint die goldene Regel des Landlebens zu lauten. Im Sommer kam die Hälfte des Dorfes zu unserem Einweihungs-Fest. Jährlich gönnt der Nachbar von drüben links unten, dem Dorf einen Tannenbaum. Der wird mit den Jungbauern geschmückt und tags drauf gibt es Grillwürstchen und Glühwein mit Baum-Illumination für alle. Von allen kommt etwa die Hälfte. Da ich dazu gehöre beschließe ich, dass es die netten 50% sind.

Die zugereiste Stuttgarterin bemängelt, dass sich Cliquen bilden. „Nun ja“ sage ich, „sollen sich 40 Leute im Kreis aufstellen und alle gleichzeitig reden?“

Alt steht bei alt, jung bei jung, die Bauern bleiben unter sich und besprechen das Geschäft, Kinder sitzen auf ausrangierten Ferienmöbeln herum, die sogleich dem Feuer übergeben werden. Dazwischen schnacken alt mit jung, neu mit immerschon, Lind mit Hund und alle mit glühendem Wein, gefrosteten Wagen und Händen über dem verbrennenden Mobiliar.

Die neue Zahnärztin verabscheut das Töten und umarmt mich, einfach weil ich ihrem Sohn und dem Gatten das tote Reh im Wald (das in Wahrheit eine klitzekleine Ansammlung von Bäumen ist) gezeigt habe. Sie fragt, ob man jemandem Bescheid geben müsse, wegen des toten Rehs. Ich verneine, weil ich das bereits tat. Irgendein betrunkener Vollpfosten hat es vor ca. 5 Wochen angefahren. In der Nacht muss es gestorben sein. Und weil es da so einsam herum lag, streute ich das Gerücht und keine zwei Tage später lag es zwei Meter weiter im Wäldchen. „Oh“…. sagt die Zahnärztin…. aber ob man da nicht etwas machen könne? „Essen?“ frage ich kopfschüttelnd, „dafür ist es zu spät“.

„Neiiiiin“ sagt die Zahnärztin…. „sollte man es nicht begraben?“

Ich drehe mich dann schweigend um und halte die Hände übers Feuer, weil ich das irgendwie lieb aber auch absurd finde. Wegen der Ehre tät`s mir gefallen,  das Reh zu begraben. Wegen der Natur gefällt`s mir besser, dass Ratte, Marder, Fuchs…. schon einen Happen genommen haben. Ja…. auch das möchtegernwindige Tier fand nach einigen Wochen (in denen ich das Fräulein Hund immer weg zog vom verwesenden Tier) plötzlich ein einzelnes Bein auf dem Feld und verspeiste es in Teilen.

Asche zu Asche…. denke ich, während ich aufs Feuer starre und noch vor fünf Jahren hätte ich so eisigen Wind nicht ausgehalten. Jetzt stehe ich munter und dich eingepackt geschlagene drei Stunden da herum und denke darüber nach, den Jagdschein zu machen.

Einfach so…. als Ehrbezeugung für das möchtegernwindige Tier, das nie jagen durfte, weil es in der EU verboten ist, dass so ein Hund selbständig tötet. Hier dürfen sie nur aufstöbern und holen wenn der Jäger geschossen hat. Ich könnte also Jägerin werden, wenn das Fräulein mal die Ebenen gewechselt hat und stellvertretend für sie…..

Naja…. lassen wir das. Ich führe ein großes Maul und habe doch ein Hasenherz. In Wirklichkeit zähle ich das Wasser, dass sie trinkt (4 Liter pro Tag) und bin entweder übernächtigt oder putze morgens in der Früh das Malheur weg. Aber dann gehen wir los…..und jagen die Sonne, grüßen die Möwen und lauschen der Stille. Einfach, weil außer uns keiner mehr da ist, am Meer.

morgensonnchen

Insel-Bankfurt-Jena-Teuto-Bankfurt-Hamburch-…..Insel

16 Donnerstag Apr 2015

Posted by meertau in Wetterbericht

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Alltag, Finanzamt, Insel, Reh, Schweisshund, Work-Life-Balance

An Tagen wie heute, an denen ich einen „Zwischentag“ habe frage ich mich, ob ich eigentlich bekloppt bin. So ein Zwischentag sieht für den Angestellten aus, als hätte ich frei. Tatsächlich aber, habe ich jetzt zehn Stunden am Rechner verbracht und mit job-related-Erledigungen in der bankfurter City. Dass ich viel arbeite, entgeht natürlich dem Raubritter-Amt nicht und so durfte ich erneut einen horrenden fünfstelligen Betrag in die Vereinskasse unseres hübschen Landes zahlen. Dies entgeht auch den Gesundheitskassen nicht, die mich langsam krank machen. Es läuft also alles darauf hinaus, dass ich etwa ein gutes halbes Jahr arbeite, um all diese Begehrlichkeiten des Gemeinwohls zu befriedigen, was ich gerne täte, wenn ich nur das Gefühl hätte, es lohnte sich.

Nun ist es auf der Insel sooooo herrlich, dass ich gerade neu rechne. Mehr auf der Insel rumzuhängen wäre doch eine super Sache. Ich könnte 6 statt 4 Stunden mit dem ollen Fräulein durch die Gegend schlüren, ich könnte endlich ein Algen-Makramé machen, mir die Nase im Lieblingscafé verbrennen, dummes Zeug mit irgendwelchen Leuten schnacken, und mich endlich den Schreibprojekten widmen, die ich mir fürs Alter eh vorgenommen habe. Gelegentlich führe ich aufs Festland und verdiente mein Geld mit demselben Business wie jetzt auch. Nur halt weniger. Weniger Verdienst würde ja auch weniger Beitrag für die Vereinskasse und weniger Kohle für die Krankenzocker bedeuten. Übrig bliebe mir vermutlich gleich viel.

Bleibt, die Regelung mit den inneren Schweinehunden Eitelkeit und Ehrgeiz, neu zu treffen. Sie sind zwei fiese Gesellen, die an der Leine zerren und knurrend im Schatten liegen, wenn man sie nicht gelegentlich jagen lässt.

A pro pos „jagen“…. Liebe Jäger: ich weiß nicht, ob man derzeit Rehböcke jagen darf. Vermutlich eher nicht. Aber wenn man schon nicht schießen kann, dann sollte man wenigstens einen tüchtigen Schweisshund dabei haben, der das arme Tier schnell findet. Ansonsten rennt das angeschossene Reh vom Acker über den Deich bis raus aufs Meer. Dort stirbt es langsam auf der Sandbank und hinterm Deich steht die verwitwete Ricke und sieht aus den Augenwinkeln den vermeintlichen Schützen davon sprinten. Sehr unfein.rehsand

Aber zurück zum verlängerten Schlür und der Frage, sich zu verweigern. Ich bräuchte auch weniger Geld für Handtaschen, Schuhe, Kostüme. Der Mann könnte mir die Haare kürzen und der Hund ernährt sich eh selbst auf der Insel. Irgendwer verschlingt nächtens Kaninchen. Und netterweise wird zumeist ein Skelett oder auch ein bisschen mehr zurück gelassen. Das olle Fräulein freuts. Zielsicher holt sie sich die Reste der nächtlichen Hasenfresserei aus dem Acker, lässt sich am Wegesrand nieder und macht eine kleine Frühstückspause. Am Strand findet sie Fischköppe und ich spare Futter wie blöd. Wenn wir jetzt noch Kartoffeln und Pfefferminze pflanzen, brauche ich auch weniger einkaufen….. hm…..

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Ein strahlender Empfang…

01 Mittwoch Apr 2015

Posted by meertau in Das Eiland

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Schlagwörter

Bernstein, Insel, Orkan, Reh, Sturm

war das, als ich endlich wieder auf die Insel durfte.

Sie schenkte mir leuchtende Luft und ein gleißendes Licht, so dass der Bernsteinhund und ich, die Augen zusammenkneifen mussten. Zusammengekniffenen Auges starrten wir in den Himmel und lauschten den Hundertschaften der Zugvögel, die über uns hinwegflogen.

Abendlich zog Sturm auf und die Brücke wurde geschlossen, so dass zunächst mal keiner mehr drauf kommt, auf die Insel. Wir lauschen seinem bösen Lied und sprechen das Abendgebetchen für ein heil bleibendes Dach.

Das Dach ist zwar heile, aber ein kleines Reh wurde nächstens umgefahren und der Fasan sitzt schimpfend neben dem toten Reh. Ich finde einen Hund, locke ihn mit Futter an und trabe mit ihm durchs Dorf. Glücklicherweise habe ich die Feriengäste gefunden, denen er gehört. Die Frau hat ihn mir zur Adoption angeboten, aber vermutlich nur zum Spaß. Mein Bernsteinhund hätte mit den Augen gerollt und wäre zutiefst beleidigt gewesen, wäre hier noch so ein Jäger eingezogen.

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