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Die Nerven liegen ein kleines bisschen blank. Von Kullertränen bis Mordsgebrüll ist grad alles drinnen, während wir uns so in der Puddingstadt auflösen. Eine kleine Gruppe meiner heißgeliebten Kakteen ist bereits ausgezogen. Einer lebt jetzt in Lemgo und hat mir bereits ein Foto seines neuen Lebens geschickt. Das freut mich ungemein. Die Größenwahnsinnige (ja, meine Pflanzen haben Namen und hier reden wir von einer Palme mit 3 m Höhe und gefühlten 5 m Breite) macht mir Sorgen, denn keiner will sie haben.

Auch meine vielen Bilder und Kunstwerke (die ich nicht selbst hergestellt habe, sondern erwarb oder geschenkt bekam) machen mir klitzekleine Sorgen. Sie sterben ja nicht und werden gut verpackt warten, bis unsere diversen in Bau befindlichen Nebengebäude fertig sind.

Unendlich viel Vergangenheit in Form von Briefen und Fotos ist entsorgt. Sehr befreiend und wenn der Mann mit Armen voller Geschenkpapier auftaucht, das seiner Entsorgung harrt, schwillt mir der Kamm. Wir haben die Wirtschaft immer brav am Laufen gehalten und Kopf schüttelnd schwöre ich mir künftige Abstinenz.

Vieles ist verschenkt, so wie einige Tausend Euronen in Hörbüchern und Büchern, Töpfen, Lebensmittel, Blumentöpfe, wirklich gute Klamotten undsoweiterundsoweiter.

Und einiges kann weder entsorgt noch verschenkt werden. Das wird ausgesetzt. Auf der Insel habe ich bereits in den Einkaufswägen der einschlägigen Supermärkte, Puppen und Stofftiere ausgesetzt. Morgen werde ich auf der teutonischen Hunderunde eine blaue Schatzkiste aussetzen. Sie ist mit viel Liebe von einer Freundin hergestellt und also kann ich sie weder entsorgen, noch mitnehmen.  Ich habe sie mit Muscheln gefüllt, aus meiner Zeit damals in Südfrankreich, als ich mit Paule auf dem Schiff lebte.

Also werde ich sie morgen an meinen Lieblingsplatz bringen und unter einer Bank verstecken. Das Wetter soll spätsommerlich werden und sicher wird eine Kindergartengruppe die Schatzkiste an meinem Lieblingsort hier finden.

Ich finde, es ist wunderbar sich von 240 qm auf 80 qm zu verkleinern.

1/3 bringt einen auf eigenartige Ideen und während fast alles weggeht, gehen die Bilder und Kunstwerkchen mit. Die Muscheln bleiben im Teuto, und die in den letzten vier Jahren hergeschleppten Hühnergötter, nehmen wir wieder mit auf die Insel. Wir werden sie zurück zum Strand bringen und zuschauen, wie die Urlauber sie erfreut finden und einstecken.

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