• Über

meertau

meertau

Monatsarchiv: April 2016

Rostparade …… (7)

30 Samstag Apr 2016

Posted by meertau in Allgemein, Rostparade

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Eis, Frühling, Rost, Winter

So… mir reichts….!!!!!!

Ich habe die Faxen dicke, den Schnee und die Kälte auch.

Schaut nur, was Ihr mir angetan habt: ich roste!

Aber jetzt ziehe ich andere Seiten auf! Die Tür bleibt zu.

Du kommst hier nicht mehr rein. Da kannst du Brüllen und Toben und Stürmen und Wüten. Ist mir schnurzpiepegal. Rost hin und Rost her.

Hier bleibt jetzt für den Winter geschlossen! Wir müssen draußen bleiben lieber Winter. Hier ist wegen Frühlings geschlossen und da können wir Deinen Dreck, den Gatsch, den Schlamm und das Eis einfach nicht mehr haben.

Ab jetzt ist hier für Dich Ende Gelände und Eis gibt es nur noch im Hörnchen.

Rost A

Frau Tonaris Rostparade läuft wieder durchs Dorf 🙂

 

 

 

 

Inselkoller……(1)

30 Samstag Apr 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Inselkoller

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Andalusien, Autowerkstatt, Bielefeld, Insel, Inselkoller, Kundenorientierung, Service, Urlaub

Niemals…. so sagte ich mir anlässlich der Eröffnung dieses neuen Blogs…. also niemals würde ich ein schlechtes Wörtchen über die Insel verlieren. Nicht wegen Moral und Anstand…. sondern einfach, weil die Insel zu klein sei und ein Jeder einen Jeden kenne und weil nur ein Mitleser ausreichen würde, um alle davon wissen zu lassen.

Aber nun wird es Zeit, mein Versprechen, zu brechen. Nach dem viel zu langen Winter brauche ich eine Auszeit in Europa. Dies ist der Name, den der Insulaner dem deutschen Festland gibt und ich weiß auch wieso.

 

Vor drei Monaten:

Er: „Guten Tag, mein Auto ist kaputt. Die Anzeige sagt, meine Bremsen müssten geprüft werden.“

Werkstatt: „Ah…. Ja…. dann kommen Sie halt vorbei.“

  • 2 Tage später –

Werkstatt: „jaaaaaaaaaaaa…. Kein Problem. Das sind immer so Probleme in der Elektronik. Wir haben das ausgeschaltet.“

  • 2 Wochen später: Festlandwerkstatt schlägt die Hände über dem Kopf zusammen –

Festlandwerkstatt: „Zünden Sie in der Kirche eine Kerze an. Ihre Bremsscheiben waren so dünn wie Pergament. Die tödlichen Unfälle, wo man immer liest, auf gerader Strecke sei jemand tödlich verunglückt… tja…. Sie sollten auf die elektronischen Warnungen hören, aber die waren abgeklemmt! (hochgezogene Augenbrauen, vermeintlich fragender Blick)“

….

Vor drei Wochen:

Er: „Unser Auto ist kaputt, aus dem Kühler läuft Wasser heraus.“

Werkstatt: „Jaaaaaaaaaaaaaa… kein Problem, kommen Sie in zwei Wochen.“

Er: „Ich wollte nicht den Ölstand prüfen lassen. Unser Auto ist kapuuuuuuuuutt!!!!!“

Werkstatt: Ja, schon klar. Kommen Sie in zwei Wochen.

Er: knallt den Hörer auf und fährt zur dritten Inselwerkstatt.

  1. Werkstatt: „Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaa… kein Problem. Ich schaue nach der Mittagspause rein und rufe sie dann an….“

Hier muss ich mich jetzt einschalten, denn ich sage bereits seit fünf Jahren, dass diese Insel ein Bruchstück von Andalusien sein muss. Wenn ein Handwerker z.B. sagt, er käme Mittwoch…. Fragen Sie nach! Kein Mensch weiß, welchen Mittwoch er meint. Wenn ein Nachbar sagt: Jaaaa…. Kein Problem, ich reparier Dir das morgen….. Fragen Sie nach. Kein Mensch weiß, wann „morgen“ beginnt und wann er endet. Der Nachbar erklärt Inselanien grinsend mit dem einen Satz: „jaaaaaaaaaaaa….. hier ist alles ein bisschen entspannter als auf dem Festland“

Äh… ja…. also natürlich schaut nachmittags keiner ins kaputte Kühlerchen, und auch am Folgetag erst, als der Mann mit Amoklauf droht.

  1. Werkstatt: „Jaaaaaaaaaaaa…. Also Ihr Kühler ist kaputt!“

Er: …. Text zensiert…..

  1. Werkstatt: „Jaaaaaaaaaa…. Kein Problem, wir bestellen das Teil auf dem Festland und morgen ist es da….“

Hier muss ich jetzt wieder einschalten: wir haben also schon gelernt, dass „morgen“ ein durchaus relativer Begriff ist, von ausgeprägter Unschärfe. Immerhin gibt man uns einen teuren Leihwagen für die Zeit dazwischen, während also die Dauer von „morgen“ geklärt und ausgehandelt wird und stellten Sie sich vor: „Morgen“ dauert 5 Tage. Äh… ja, das staunen Sie jetzt? Na, vermutlich leben Sie auf dem Festland …..

 

In meinem Kopf summt es: eiiiin Schiiiif wird koooommen….

(ist aber nicht nötig: wir haben Brücke! jawoll)

 

schiff

 

Inselgeheimnisse…..(12): Besucher, Reisende, Entdecker und Andere….

24 Sonntag Apr 2016

Posted by meertau in Allgemein, Inselgeheimnisse

≈ 14 Kommentare

Schlagwörter

Babel, Blumen, Chilli, Fee, Meisterschaft, Steintürme

bevölkern Inselanien und ganz gelegentlich und überaus selten kommt es vor, dass eine Fee sich auf die Insel verirrt. Meine Augen sind geschärft und so entdeckte ich eine Blumenfee, die sich auf die Insel verirrt hatte, oder zumindest so tat, als sei sie ganz einfach nur eine Besucherin.

Traditionell lebt die Blumenfee auf dem Festland und geht dort ihrer Bestimmung nach:  Blumen und Menschen in Schönheit und Glück zu vereinen. Dies ist ein äußerst kapriziöses Werk und bedarf einer  sehr speziellen Ausstattung was die Zauberkräfte der Blumenfee angeht. Nur sie darf und kann das lebendige Grün zart pflücken, schneiden, biegen, winden, schmücken. Nur eine echte Blumenfee baut bewegliche Kathedralen aus Grün und Gelb und Rot und Lila und Orange und Rosé und Blau.

Wenn also solch eine Blumenfee einmal ein paar Tage sich vom Bezaubern erholen möchte, so flüchtet sie gerne auf kleine Inseln, wahlweise an der Ostsee oder auch andernorts. Hier allerdings habe ich sie entdeckt und sie konnte ihre Herkunft und Bestimmung nicht vor mir verschleiern.

Zunächst saß sie „Beene baumelnd“ so am Deich herum, holte tief Luft und meinte, sich nun ausgiebigst erholt zu haben und nun eine neue Bestimmung suchen zu müssen, damit ihr Urlaub nicht umsonst sei. Wir gingen einige viele Schritte am steinigen Strand, parlierten über die Liebe, harte Herzen und den Zustand der Welt. Mit zarter Hand hob sie den zu Stein erstarrten Schrei vom Ufer auf und gab ihn mir zu treuen Händen.

schrei

Uns war beiden klar, dass wir die Welt nicht ändern könnten, es aber dennoch versuchen wollten. „Wir werden auf Granit beißen“ sagte ich, und die Blumenfee lächelte. „Vielleicht können wir ja Steine erweichen?“…. hob sie zaghaft an und gab ihr Bestes. Aber die Steine blieben hart…. obwohl…..ich war nicht sicher. Sie hob behutsam einen Stein aus der Unzahl heraus und legte ihn auf einen Felsen. Ganz ehrlich: er sah schon ein bisschen weicher aus. Und schon hob sie einen zweiten Stein aus der Unzahl heraus und schmiegte ihn auf den Ersten … und ich traute meinen Augen kaum.

babelchen

„1-2-3-4-5-6-7“…. zählte ich laut und ungläubig mit. „Über sieben Steine musst du gehen“…. sang der Wind während wir in Siebenmeilenstiefeln Kilometer um Kilometer flanierten. „Es ist ein Babelchen“….flüsterte ich in den Wind.

„Du weißt schon, so ein kleines Babeltürmchen, das alles gut werden lässt, weil es Gier, Stolz und Wut transzendiert“. Die Blumenfee lacht glockenblumengleich in die aufgewühlte See und schmiegt sich in die Felsen. Glücklicherweise sind sich die Felsen treu und ein bisschen hart geblieben, sonst hätten wir hier Land unter. Aber… ganz ehrlich…. so wirklich sicher bin ich mir nicht, ob sie wirklich hart blieben oder sich ein bisschen erweichen ließen.

babelchen3

 

Wieder Jugend gestorben…

24 Sonntag Apr 2016

Posted by meertau in Allgemein

≈ 2 Kommentare

es lebe die Jugend… (und Maindörfli rules)

Am Ende hat er dann doch geschrien….

21 Donnerstag Apr 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 16 Kommentare

Schlagwörter

Kaninchen Tod

obwohl er es sich fest vorgenommen hatte, still zu sterben.

Der Winter hatte viel zu lang gedauert und er merkte, dass seine Sehkraft nachgelassen hatte, als er mit den ersten längeren Tagen wieder ins Freie gegangen ist.

Er wusste, dass er den Sommer nicht mehr erleben würde, aber er genoss jede Minute, in der er im Grünen saß und still die Augen geschlossen hielt, die vor drei Tagen dann völlig erblindet waren.

Schlimmes hatte man ihm erzählt, was passieren würde, wenn die Sehkraft ihn verließe und er hat dann weise gelächelt und „schaun wir mal“ gedacht.

Still richtete er seinen Kopf nach der Sonne aus, saß den ganzen Tag am Deich und streckte gelegentlich die Nase in die Luft, wenn der Wind ihm eine Prise Salz herüber schickte.

Bis zum Abend wollte er dort sitzen, jeden einzelnen Sonnenstrahl im Gesicht auskosten und in seinen Erinnerungen über die Insel wandern.

Das grausame Schicksal kam völlig unerwartet und traf ihn so unerwartet schmerzhaft, dass er laut aufschrie. Er wehrte sich gegen den brennenden Schmerz, gegen die brechenden Knochen und nahm jedes Stückchen Sauerstoff in sich auf, während er doch gleichzeitig so schrecklich schrie.

Sein Schreien blieb nicht ungehört und weinend habe ich mich in Grund und Boden geschämt, dass ich mit den Augen am Himmel statt am Boden war und nicht richtig auf den angeleinten Hund aufgepasst habe.

Zwischenablage01

Sooooo, meine lieben Schätzchen,

05 Dienstag Apr 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

Frühling, Kinder, Pfauen

es ist Frühling, Ihr müsst raus und Euch zeigen…

Kalli geh nicht krumm, geh gerade!

Marie… nicht so vorlaut und Vorsicht!!! Da vor Deiner Nase steht ein Hund.

Ja, er schaut niedlich aus, aber er könnte Dir den Kopf abbeißen.

Josef…. ja…. er hängt an einer Leine, aber wer weiß, ob die ältere Dame da, aufpasst.

Was ältere Damen sind? Hm…. Ich hab das auch nie ganz verstanden. Deine Mutter Ilse jedenfalls ist keine ältere Dame. Ich gedenke, mit Ihr noch weiterhin ein bisschen kleine Brüder und Schwestern für Euch zu machen.

Kalli…. Geh nicht so nah ran!!!

Ilse… Mensch was trödelst Du!!! Die ältere Dame zückt schon das Fotodingens und ich hätte Dich gerne auf dem Bild.

Mariiiieee…. Komm sofort zurück… bleib da… mannmannmann….Wieso muss ich zwei Töchter haben?!

Zwei! Carlaaaaaaaaaaaaaaaa…. Komm raus da aus der Wiese. Die Esel dort sind wirklich nicht nett.

Verdammt nochmal Ilse, warum tun die 4 nicht das, was sie tun sollen, wenn wir EIIIINMAL alle gemeinsam durchs Dorf flanieren wollen?

Ja, ja…. sie sind in der Pubertät. Na und? Brauchen Sie deshalb keine Erziehung? Sie brauchen sie umso mehr. Gottscheissdreckverdammter!

Kalli…. Lass endlich den Hund in Ruhe…. Josef, Du auch!

Carlaaaaaa…………. Komm raus da aus der Schafswiese. Die sind soooo dumm, das ist kein Umgang für dich!

Jessas…. Ich geh jetzt ins Wirtshaus zu den Gänsen.

pfauen

Sonntags bringt der Nachbar Geschichten vorbei….

04 Montag Apr 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Inselgeheimnisse

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Bauern, Feudalherrschaft, Menschenaffen, Räucherfisch, Spatzen

und schwer kämpft er sich über die Straße, wo er doch direkt gegenüber wohnt. Mit 83 könnte er eigentlich noch gut laufen, wenn ihn nicht vor fünf Jahren ein betrunkener polnischer Landarbeiter umgefahren hätte. „Früher“…. so sagt er, hätten dies nur die Bauern ungestraft gedurft. Den Bruder seiner Frau habe einer tot gefahren und bloß Eier & Speck zur Wiedergutmachung gebracht. Was also kostete so ein kleines Leben eines  Landarbeiters umgerechnet? Polizei gab es damals auf der Insel nicht und auch keine Brücke. Der alte Herr liebt es, wenn wir große Augen machen und wir lieben es, wenn er uns Geschichten von früher erzählt. Er stellt eine halbe Flasche, selbst gemachtes „Schlehenfeuer“ auf den mittäglichen Tisch, gießt uns ein und erzählt, dass er seit vielen Jahren keinen Alkohol mehr trinke. Der alte Nachbar zur Linken erzählt dies auch und erzählt ebenso Geschichten von früher, aber das soll ein anderes Mal hier aufgegriffen werden.

Der Gegenüber-Nachbar also schleppt sich am Stock herüber, wegen der kaputten Knochen und dem betrunkenen polnischen Landarbeiter. Zwar kann der alte Mann kaum noch Laufen, aber er kann Rad fahren, Motorrad fahren und sich an einem riesigen Laufgestell vorwärts bewegen. Für die Straßenüberquerung nimmt er einen Spazierstock und gibt alles, um die 10 Meter zu überbrücken. Sogleich lässt er sich im Sessel meines Großvaters nieder und beginnt zu erzählen: Von den feudalen Bauern (die bis heute die Insel beherrschen), die sich alles und zwar: wirklich alles, erlauben konnten. Von der Bauerstochter, die vom Melker ein Kind bekam, das sogleich von der Insel verschwand und nie wieder gesehen wurde. Von dem Bauern des Nachbardorfes, der jemanden ermordet habe und einfach so davon gekommen sei. Vom berühmten Frauenmörder, dem Jäger, den hier damals alle kannten und von der vielen Inzucht. Die Ehen seien hier bereits bei der Geburt eines Kindes geschlossen worden und erst seit den 70ern habe man aufgehört immer nur ins Nachbardorf zu heiraten, einfach weil alle wussten, dass die Inzucht nicht gut sei. Ein Paar im drei-Orte-weiter-Dorf habe sogar einen Affen bekommen. „Einen Affen?“ brüllen wir ungläubig. „Ja – einen Menschenaffen – Nein… einen Affenmenschen… na egal… also der wollte immer auf Bäume rauf und lebte angekettet an einem Baum, bis er im Alter von 47 Jahren starb“. Im Schaudern rechne ich nach und komme auf ein Sterbedatum in den ausklingenden 40er Jahren. Ich muss weiter mit den alten Leuten hier sprechen und werde mich ins drei-Orte-weiter-Dorf schleichen und ein bisschen blöd schauen und mich schlau fragen. Die Alten sind voller Geschichten und sie erzählen sie uns gerne, denn wir sind Fremde und wir sind im Zwischenalter. Für die Jungen sind wir eher uninteressant, weil wir weder Konkurrenten noch Kunden sind. Das Schicksal des „Affenkindes“ rührt mich und der alte Nachbar rührt mich auch. Täglich winkt er aus seinem Rollstuhl herüber, wenn er den früh morgendlich gefangenen Fisch räuchert. Seine Frau nenne ich „die Lachende“, denn sie lacht immer und seit ich den Feenbaum im Garten des Bruders bestaunte und mich nach dessen Namen erkundigte, haben sie alle nicht geruht, bis sie ihn herausfanden. Nun, da ich als Bewunderin des Feenbaums im Dorf zweifelhafte Bekanntheit erlangte, wird er mir sicher gestatten, selbigen im Sommer abzulichten, denn das Internet zeigt kein Foto dieser Pflanze, die eigentlich als Strauch gedacht war, aber nun ein Baum geworden ist. So wie das Kindlein, als Mensch gedacht war und ein Äfflein wurde, einfach weil es man dafür hielt.

Eigentlich wollte der Gegenüber-Nachbar nur ein bisschen frisch geräucherten Fisch bringen und uns erzählen, wie man das Schlehenfeuer selbst macht. Die Schlehen hat er selbst im letzten Sommer im Knick geerntet. Einen ganzen Eimer habe er auf dem Moped nach Hause gefahren.

Langsam wird es warm und die Fasanen, die ich alle Hubert nenne, sind taumelig liebeskrank. Unser Dorf ist voller Huberts und drum werde ich es künftig „Hubertsdorf“ nennen. Drei befreundete Spatzenpaare haben sich entschlossen, in unserer angebotenen Ferienwohnung, die wir rückwärtig am Bullerbü-Häuschen angebracht haben, Nisten zu wollen. Die Damen schleppen fleißig Federn und Ästchen in die Nistkästen, während die Kerle bräsig im Baum sitzen, zuschauen und vermeintliche Feinde vertreiben. Meine persönlichen Freunde sind die Bachstelzen, die in nebenan-Nachbars Schuppen unter der Regenrinne nisten. Ich freu mich auf sie, denn der Winter war so scheixxenlang… aber das sage ich bereits.

 

fisch

 

Zeit ist relativ

01 Freitag Apr 2016

Posted by meertau in Das Eiland, Wetterbericht

≈ 16 Kommentare

Schlagwörter

Frühling, Freundschaft, Lämmer, Zeitlupe

Zum Beispiel kann man sechs Jahre im Füllhorn leben und sich gelegentlich fragen, warum die Freundin abhanden kam. Dann aber taucht die Blümerante mit dem Bernsteinhaarigen auf und es ist, als sei keine einzige Minute seit unserem letzten Treffen vergangen. Tage voller Seelenschaumbäder, die jetzt nicht unbedingt sechs weitere Jahre halten müssen, aber Zeit ist irreal relativ. Liebe und Freundschaft kennen keine Zeit. Sie knüpfen nahtlos am letztlichen Moment an und brauchen Minuten nur, um Vergangenes aufzuholen. Glück hingegen ist in Zeitlupe: Man läuft da so am Meer herum und ratscht und lacht und schaut in die rosafarbenen Abendwolken und plötzlich bleibt die Zeit fast stehen. Natürlich bleibt sie nicht stehen, das wäre fatal und irgendwie saublöd, denn alles würde erstarren. Glück und Zeit haben eine herrliche Liäson, sie können nicht beieinander bleiben und so haben sie gelernt, sich miteinander auszudehnen, sich im Zeitlupenmodus aneinander zu wärmen.

blüte

A propos: wärmen…. Der Winter ist unsere große Prüfung, denn er ist hier im Norden eindeutig zu lang. Während in der alten Heimat bereits alles sprießt und grünt und blüht, zieht sich Inselanien nur ganz langsam grünend an. Zwar geben die vielen Sonnenstunden der Insel ihren Namen, aber nur die kleinen Winterlinge und Schneeglöckchen hüpfen einfach frech aus dem Boden. Scheu hingegen und in aller Langsamkeit, recken die Osterglocken ihre Köpfe aus dem grünen Mäntelchen hervor. So mancher Baum legt sich eine hellrosa Stola um die Schultern und die Weidenkätzchen lassen verwegen ihre Rundungen hervor blitzen. In aller Ruhe gehen wir der grünen, gelben und rosafarbenen Explosion entgegen. Während alles an Tempo zunimmt, wird das möchtegernwindige Fräulein immer weißer und kleiner. Die Nierchen machen nicht mehr, was Nierchen so tun sollten und tapfer kläfft sie Urlauberhunden entgegen, die völlig unberechtigt ihre Strände bevölkern. Die Schafe waren im Winter fleißig und die Rehe sind ganz verschwunden. Sie sind vermutlich mit gebären beschäftigt und halten die Kleinen versteckt, bis sie flitzen können. Alles nimmt Fahrt auf und blöderweise sind die Blümerante und der Bernsteinhaarige wieder aufs Festland verschwunden. Und während sie zehren, packt die herzliebe teutonische Freundin ihre Köfferchen, um demnächst mitsamt den besten Freundinnen der Möchternwindigen hier anzulanden. Wir leben in einem Füllhorn von Glück…. und doch war der Winter zu lang.

IMG_3086

Archiv

  • Dezember 2021
  • April 2021
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Mai 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014

Aktuelle Beiträge

  • Um mal die Frage aus April zu beantworten….
  • Ist bald Weihnachten?
  • Was hättest Du dazu gesagt….
  • Von Schnecken und Igelscheiße……
  • Eine kleine Reise….
Follow meertau on WordPress.com

Kategorien

  • Allgemein
  • Das Eiland
  • Festland
  • Flaschenpost
  • Inselgeheimnisse
  • Inselkoller
  • Olympia
  • Paarweise
  • Rostparade
  • Wetterbericht

Blogstatistik

  • 64.356 Treffer

Neueste Kommentare

meertau bei Um mal die Frage aus April zu…
steppenhund bei Um mal die Frage aus April zu…
meertau bei Um mal die Frage aus April zu…
unastre bei Um mal die Frage aus April zu…
schneck bei Ist bald Weihnachten?

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten.

Schließe dich 187 anderen Abonnenten an

Blogstatistik

  • 64.356 Treffer

Abonnierte Blogs

  • A Readmill of my mind
  • HOLZATELIER - FEHMARN
  • Fundevogelnest
  • kiekut
  • Familienbande
  • kaethemargarethe
  • Politica-Comment
  • the-patchwork-family
  • socopuk
  • campogeno
  • its just a thought. only a thought.
  • lafillemoche
  • anwolf.blog
  • vitaestblog
  • vogelsperspektive
  • Kopf und Gestalt
  • Das Neuste von JWD
  • mylifeinprostitution.wordpress.com/
  • Abenteuer Fachwerkhaus
  • Kraulquappe
  • Un Astre
  • papiertänzerin.
  • Der Dilettant
  • Heute schon gelesen ...? Mirabilis Verlag!
  • wupperpostille
  • eulenschwinge
  • Meermond
  • lieberlebenblog
  • meinedrogenpolitik
  • toka-ihto-tales
  • dame.von.welt
  • Notizen aus der Provinz
  • Leselebenszeichen
  • Das 37. Jahr
  • Frankfurter Notizen
  • Schreiben und lesen lassen
  • MYRIADE - La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée
  • www.indernaehebleiben.de/
  • watt & meer
  • Low carb Rezepte - schlankmitverstand

Meta

  • Registrieren
  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.com

Archiv

  • Dezember 2021
  • April 2021
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Mai 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

A Readmill of my mind

We are such stuff as dreams are made on, and our little life is rounded with a sleep.

HOLZATELIER - FEHMARN

Matthias Offner

Fundevogelnest

Gefundenes und Erfundenes

kiekut

Lokales und Globales

Familienbande

kaethemargarethe

Aus dem Leben eben, und manchmal spült es

Politica-Comment

Nachrichten, Analysen, Satire

the-patchwork-family

socopuk

Buchstaben in der richtigen Reihenfolge

campogeno

jeder tag ein anderes datum

its just a thought. only a thought.

lafillemoche

l'amour de l'enfer

anwolf.blog

Unterwegs auch mit Hund

vitaestblog

pflanzliche Sachen, die das Leben schöner machen

vogelsperspektive

unterwegs

Kopf und Gestalt

Das Neuste von JWD

mylifeinprostitution.wordpress.com/

Abenteuer Fachwerkhaus

Ein Haus, eine Frau, viel zu tun.

Kraulquappe

> Eintauchen in die chlorreiche Gegenwart - einer verschwommenen Zukunft entgegen <

Un Astre

papiertänzerin.

Poesie des Alltags: Collage, Foto, Wort

Der Dilettant

unaufgefordert malen

Heute schon gelesen ...? Mirabilis Verlag!

wupperpostille

...in Verbindung bleiben...

eulenschwinge

wörter.bilder.wörterbilder

Meermond

Das Onlinemagazin made with ❤️ in Scandinavia

lieberlebenblog

wann, wenn nicht jetzt?

meinedrogenpolitik

Genuss Konsum Zwänge Vergnügen

toka-ihto-tales

oder: Alles, was ich meinem Friseur nicht erzählen kann

dame.von.welt

Notizen aus der Provinz

"Man muss die Leute belügen, damit sie die Wahrheit herausfinden." (Wolfgang Neuss)

Leselebenszeichen

Buchbesprechungen von Ulrike Sokul©

Das 37. Jahr

Leben, Musik, Betrachtungen, Computer, eine andere Form von Tagebuch

Frankfurter Notizen

Schreiben und lesen lassen

Haus- und Hofberichterstattung aus der Villa Fjonka

MYRIADE - La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée

Auf der Suche nach Mitgefühl und Weisheit

www.indernaehebleiben.de/

VOM REISEN; NAH UND NÖRDLICHER

watt & meer

Der Blog watt & meer erzählt von den kleinen und großen Wellen, von Alltag und Urlaub und dem Glück auf 4 Pfoten.

Low carb Rezepte - schlankmitverstand

Gesund Abnehmen mit leckeren low carb Rezepten

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • meertau
    • Schließe dich 187 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • meertau
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …