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Monatsarchiv: April 2015

Fünf Monate…..

26 Sonntag Apr 2015

Posted by meertau in Paarweise

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Schlagwörter

erster Kuss, Flüchtlingskatastrophe, Lampedusa, Meer, Sommer

hat Charlotte ihre Eltern mit Gequengel und Diskussionen überzogen. Sie wollte endlich ans Meer. Einmal wenigstens ans Meer. So oft nach den Sommerferien hatte sich Charlotte von ihren besten Freundinnen die Geschichten vom Urlaub am Meer anhören müssen. Von jungen Männern mit schwarzen Augen, die so ganz anders als die verpickelten Querschläger ihrer Klasse seien. Von Komplimenten, Wasserschlachten und ersten Küssen mit salzigem Geschmack. Von nächtlichen Strandparties, Liebesschwüren und gehaltenen Händen, hatten ihre Mädels erzählt und Charlotte hatte schweigend zugehört, ihren Fahrradurlaub durch Island, die Wanderungen durch die Highlands und das Lamatrecking durch Oberösterreich nur einsilbig erwähnt und vom nächsten Sommer geträumt.

Und nun hatten ihre langweiligen Eltern endlich nachgegeben und sind mit ihr nach Sizilien geflogen. Charlotte hatte bereits am frankfurter Flughafen eine längere Einlassung ihrer Mutter über sich ergehen lassen, die sie vor Gigolos warnte und sie daran erinnerte, dass Charlotte erst vierzehn sei und völlig naiv in klug gestellte Fallen vermeintlichen Liebesgeflüsters tappen würde. Charlotte holte sich ein aus und zählte die Stunden, die es dauern würde, bis sie endlich zum ersten Mal im Mittelmeer baden würde.

Die Ferienanlage war ein Paradies aus blühenden Oleanderbüschen, singenden Kellnern und lauschigen Ecken. Sie war so groß, dass sie wie ein Labyrinth erschien, in dem Charlotte sich in ihre kleinen Freiheiten verirren konnte. Bereits beim zweiten Abendessen glühte Charlottes Haut von Sonne, Salz und Glück. Der Vater hatte ihr eine besonders teure Parfumlotion gekauft und er zwinkerte Charlottes Mutter zu, als er sie ihr überreichte, weil junge Damen mit der Supermarktcreme ja nun nicht mehr auskommen würden.

Charlotte war selig. Auch deshalb, weil sie sich für den nächsten frühen Morgen mit dem jungen Antonio verabredet hatte, der ihr an der Rezeption die Postkarten verkauft hatte. Ganz früh wollten sie zum Sonnenaufgang raus aufs Meer fahren mit dem kleinen Boot von Antonios Onkel und weit draußen schwimmen. Dort, wo keine Touristen herumschwammen. Dort, wo sie keiner sah, wenn sie sich von Antonio ins Boot ziehen lassen würde. Dort, wo sie vielleicht zum ersten Mal einen fast schon erwachsenen Mann küssen würde. Sie bebte und lächelte und bebte und fand kaum schlaf, bis endlich früh um vier der erlösende Pfiff vor ihrem Fenster ertönte.

Charlotte hatte ihren Bikini schon an, warf sich ihr „Fähnchen“ um, wie die Mutter ihren bunten Pareo nannte und tupfte ein bisschen von der neuen Duftlotion auf ihre Arme, dann schlich sie aus dem Bungalow und nahm Antonios Hand, während ihr Herz fast aus der Brust hüpfte vor Aufregung.

„Meine bella Carlotta“ flüsterte er und rannte mit ihr zu seinem Mofa, mit dem sie zum Hafen knatterten. Das kleine Boot des Onkels trug eine Blumengirlande über der Reeling und er hatte eine Thermoskanne mit Kaffee und kleine Brioche eingepackt.

Charlotte wollte die Zeit anhalten, als sie über das Meer zu fliegen schienen. Sie tauchte ihre Hand ins Wasser und versank in Antonios Blick. „Das ist der glücklichste Tag in meinem Leben“ dachte Charlotte bevor sie Hand in Hand mit Antonio von Bord ins kalte Meerwasser sprang. Sie schnappten nach Luft, bespritzten sich, schwammen um die Wette und tunkten sich unter Wasser. Als Antonio Charlotte im Wasser ganz sanft umarmte und sie küsste, schreckte sie plötzlich auf.

An ihrer Schulter war ein zerfetzter Badelatschen angelandet und in weiter Ferne hörte sie durch Motorengeräusche hindurch unglaubliches Schreien und Wehklagen.

Insel-Bankfurt-Jena-Teuto-Bankfurt-Hamburch-…..Insel

16 Donnerstag Apr 2015

Posted by meertau in Wetterbericht

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Alltag, Finanzamt, Insel, Reh, Schweisshund, Work-Life-Balance

An Tagen wie heute, an denen ich einen „Zwischentag“ habe frage ich mich, ob ich eigentlich bekloppt bin. So ein Zwischentag sieht für den Angestellten aus, als hätte ich frei. Tatsächlich aber, habe ich jetzt zehn Stunden am Rechner verbracht und mit job-related-Erledigungen in der bankfurter City. Dass ich viel arbeite, entgeht natürlich dem Raubritter-Amt nicht und so durfte ich erneut einen horrenden fünfstelligen Betrag in die Vereinskasse unseres hübschen Landes zahlen. Dies entgeht auch den Gesundheitskassen nicht, die mich langsam krank machen. Es läuft also alles darauf hinaus, dass ich etwa ein gutes halbes Jahr arbeite, um all diese Begehrlichkeiten des Gemeinwohls zu befriedigen, was ich gerne täte, wenn ich nur das Gefühl hätte, es lohnte sich.

Nun ist es auf der Insel sooooo herrlich, dass ich gerade neu rechne. Mehr auf der Insel rumzuhängen wäre doch eine super Sache. Ich könnte 6 statt 4 Stunden mit dem ollen Fräulein durch die Gegend schlüren, ich könnte endlich ein Algen-Makramé machen, mir die Nase im Lieblingscafé verbrennen, dummes Zeug mit irgendwelchen Leuten schnacken, und mich endlich den Schreibprojekten widmen, die ich mir fürs Alter eh vorgenommen habe. Gelegentlich führe ich aufs Festland und verdiente mein Geld mit demselben Business wie jetzt auch. Nur halt weniger. Weniger Verdienst würde ja auch weniger Beitrag für die Vereinskasse und weniger Kohle für die Krankenzocker bedeuten. Übrig bliebe mir vermutlich gleich viel.

Bleibt, die Regelung mit den inneren Schweinehunden Eitelkeit und Ehrgeiz, neu zu treffen. Sie sind zwei fiese Gesellen, die an der Leine zerren und knurrend im Schatten liegen, wenn man sie nicht gelegentlich jagen lässt.

A pro pos „jagen“…. Liebe Jäger: ich weiß nicht, ob man derzeit Rehböcke jagen darf. Vermutlich eher nicht. Aber wenn man schon nicht schießen kann, dann sollte man wenigstens einen tüchtigen Schweisshund dabei haben, der das arme Tier schnell findet. Ansonsten rennt das angeschossene Reh vom Acker über den Deich bis raus aufs Meer. Dort stirbt es langsam auf der Sandbank und hinterm Deich steht die verwitwete Ricke und sieht aus den Augenwinkeln den vermeintlichen Schützen davon sprinten. Sehr unfein.rehsand

Aber zurück zum verlängerten Schlür und der Frage, sich zu verweigern. Ich bräuchte auch weniger Geld für Handtaschen, Schuhe, Kostüme. Der Mann könnte mir die Haare kürzen und der Hund ernährt sich eh selbst auf der Insel. Irgendwer verschlingt nächtens Kaninchen. Und netterweise wird zumeist ein Skelett oder auch ein bisschen mehr zurück gelassen. Das olle Fräulein freuts. Zielsicher holt sie sich die Reste der nächtlichen Hasenfresserei aus dem Acker, lässt sich am Wegesrand nieder und macht eine kleine Frühstückspause. Am Strand findet sie Fischköppe und ich spare Futter wie blöd. Wenn wir jetzt noch Kartoffeln und Pfefferminze pflanzen, brauche ich auch weniger einkaufen….. hm…..

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Achtung Achtung

03 Freitag Apr 2015

Posted by meertau in Allgemein

≈ 2 Kommentare

Vorsicht Fälschungen aus Südeuropa!
Echte Osterhasenkenner werden sicher nicht darauf hereinfallen, aber so manches armes Großstadtkind hat ja noch keinen realen Hasen gesehen. Es sind wieder schlecht gemachten Fälschungen unterwegs. Diesjährig sind die Fälschungen besonders gefährlich, da sie den Osterhasen nicht nur unerlaubter Weise imitieren, sondern ihn sogar limitieren…..

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Ein strahlender Empfang…

01 Mittwoch Apr 2015

Posted by meertau in Das Eiland

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Schlagwörter

Bernstein, Insel, Orkan, Reh, Sturm

war das, als ich endlich wieder auf die Insel durfte.

Sie schenkte mir leuchtende Luft und ein gleißendes Licht, so dass der Bernsteinhund und ich, die Augen zusammenkneifen mussten. Zusammengekniffenen Auges starrten wir in den Himmel und lauschten den Hundertschaften der Zugvögel, die über uns hinwegflogen.

Abendlich zog Sturm auf und die Brücke wurde geschlossen, so dass zunächst mal keiner mehr drauf kommt, auf die Insel. Wir lauschen seinem bösen Lied und sprechen das Abendgebetchen für ein heil bleibendes Dach.

Das Dach ist zwar heile, aber ein kleines Reh wurde nächstens umgefahren und der Fasan sitzt schimpfend neben dem toten Reh. Ich finde einen Hund, locke ihn mit Futter an und trabe mit ihm durchs Dorf. Glücklicherweise habe ich die Feriengäste gefunden, denen er gehört. Die Frau hat ihn mir zur Adoption angeboten, aber vermutlich nur zum Spaß. Mein Bernsteinhund hätte mit den Augen gerollt und wäre zutiefst beleidigt gewesen, wäre hier noch so ein Jäger eingezogen.

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