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Monatsarchiv: November 2015

Herr Engel hat so manchen Verlust….

28 Samstag Nov 2015

Posted by meertau in Allgemein, Festland

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Amputation, Lachen, Verlust

bereits durchleben müssen. Tapfer hat er seine Schwester, den Vater und die Mutter nacheinander verloren. Die ein oder andere Wette hat er verloren und einmal hat er sein Auto nach einer betrieblichen Weihnachtsfeier verloren. Er fand es allerdings am nächsten Tag wieder, nachdem er die Strecke in mehreren Varianten mit dem Fahrrad abgefahren ist. Glücklicherweise hatte er in dieser Nacht den leicht umnebelten Verstand nicht ganz verloren, und sein Auto dann nach einigen hundert Metern, einfach stehen lassen.

Die Orientierung hat Herr Engel noch nie verloren, denn er stellt sich Städte wie Papierlabyrinthe vor, wo man einfach durch Umklappen ganzer Häuser und Straßenzüge, die grobe Richtung beibehalten kann.

Was ihn wirklich hart getroffen hatte war, als er seinen besten Freund verlor. Jener kippte einfach neben ihm aus dem Segelboot heraus und war bereits verstorben, bevor er im See landete. Herr Engel verlor die Fassung und bekam einen Weinkrampf, von dem er sich nur sehr langsam erholte.

Als nächstes wird Herr Engel einen Zeh verlieren und weil er dies bereits weiß, sitzt er scherzend in seinem Krankenhausbett. Den Vorschlag zu einer kleinen Abschiedsparty für den Zeh, fegt er mit einer Handbewegung vom Tisch und schaut dennoch klein und verloren aus.

Licht

Rostparade (4)

24 Dienstag Nov 2015

Posted by meertau in Rostparade

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

Anhalten, Einhalt, Festhalten, Halter, Haltung, Rost, Rostparade

Guten Tag! Darf ich mich vorstellen: ich bin Ihr Halter.

Natürlich nicht Ihr Halter, so wie Sie der Halter Ihres Hundes oder Ihres Fahrzeugs sind. Nein, nein, ich will Sie nicht besitzen.

Vergessen Sie Ihre Vorbehalte.

Sie können mir rückhaltlos vertrauen und sich an mir fest halten. Ich gebe Ihnen Halt und werde Ihnen helfen, der Hektik des Alltags Einhalt zu gebieten. Sie müssen nur anhalten, zugreifen und sich mir vorbehaltslos überlassen für den kleinen Moment der Haltlosigkeit.

Ja, ja… ich roste, aber das ist halt so und meine Haltbarkeit ist sicherlich nicht unbegrenzt. Dies soll jedoch Ihrem kurzen Aufenthalt bei mir keinen Abbruch tun. Ich möchte Sie keineswegs davon abhalten weiter zu gehen. Aber lassen Sie mich für einen kleinen Moment Ihre kleine Haltestelle sein.

Bitte verhalten Sie sich sorgsam, meiden Sie unhaltbare Zustände und behalten Sie mich in guter Erinnerung.

rost4a.jpg

„Im Dorf können wir uns nicht mehr blicken lassen“….

23 Montag Nov 2015

Posted by meertau in Das Eiland

≈ 13 Kommentare

Schlagwörter

Hundekekse, Peinlichkeiten, Pupsmonster, Weihnachtsplätzchen

raunzt der Mann spätabendlich in den Raum.

Stirnrunzelnd mit dicken Fragezeichen in den Augen blicke ich ihn an….

„und?????? Wieso nicht?????“

„Ich hab die Kekse zu den x`s, y`s und z`s gebracht, wie Du wolltest“ haucht er in den einzigen Raum, der unser Erdgeschoss ist.

„Ja, supi!! Ich bin froh, dass das Zeug hier nicht rum steht…. Wo also ist jetzt das Problem????“

Er lässt sich gerne bitten…. Gelegentlich…. Der Mann….

Er (fast flüsternd): „Ich glaube ich habe vergessen denen zu sagen, dass das Hundekekse sind….“

Meine Reaktion soll nun der Welt verborgen bleiben, aber einige Zeit später brüllen wir lachend durch die Nacht, uns die Szenen ausmalend…. falls er es wirklich vergessen habe.

Am Ende beruhige ich ihn damit, dass die Kekse als Snack ja auch für Menschen essbar seien (vorausgesetzt, man erwartet jetzt beim Hineinbeißen keinen zuckrigen Buttergeschmack).

Falls sich hier also jemand einen wirklich garstigen Nachbarsköter gewogen machen möchte:

Ein Pfündchen Dinkelmehl, 2-3 Eierchen, ein Döschen Leberwurst, etwas Reibekäse, Olivenöl und alles schön vermengen, zu einer oder mehreren Würsten rollen und im Kühlschrank schön hart werden lassen, damit man es in kleine Plätzchenscheiben schneiden kann. Jene dann halt so 20 min. im Ofen backen.

Während nun also die Köter des Dorfes wohlig Leberwurst in die saubere Landluft pupsen stellen sich Tjago und ich den lebenswichtigen Fragen. Wir erörtern, die Geschwindigkeit, mit der der große Wagen durchs Universum rast und fragen uns, ob Pupsmonster eigentlich der Kraft der Sternzeichen unterliegen. Leider sind wir – wie so oft – unterschiedlicher Meinung. Tjago meint, es gäbe keine Sternzeichen und ich bin der Meinung, dass es keine Pupsmonster gibt (obwohl ich weiß, dass sie gelegentlich in ihm wohnen). Wir einigen uns darauf, dass wir die Frage in einer Tortenschlacht klären, sobald es wieder wärmer ist.

Während wir tagsüber am Strand spazierten, hat uns Nachbarin y Kekse vor die Tür gestellt. Fragend schaut mich der Mann an…..

rentier

Wenn ich in die alte Heimat fahre…

20 Freitag Nov 2015

Posted by meertau in Festland

≈ 13 Kommentare

Schlagwörter

Flüchtlinge, Ostsee, Reisen mit der Bahn, Tristesse

reise ich lange und mit Zügen. Ich buche den Ruhebereich im Großraumwagen und hoffe, dass die Leute sich dran halten und möglichst wenig lärmen. Ich tauche in einen Roman ab und lasse die Landschaft vorüberziehen: Meer, rote Backsteinhäuser, Kühe, dann hamburger Vororte und Umstieg in Hamburg. Der hamburger Hauptbahnhof ist regelmäßig mein erster Kulturschock. Dreck, Elend und zu viele Menschen. In der südlichen Bahnhofshalle seit langem schon, große Gruppen von Flüchtlingen mit Helfern in neongelben Westen. Ich habe 8 Minuten zum Umsteigen und hetze an den erschöpften und traurigen Gestalten vorbei. Japsend erreiche ich den nächsten Zug und hoffe auf alte Paare am Vierertisch, die schlafen oder sich anschweigen.

skyline

In Bankfurt ist es ähnlich: Dreck, Elend und zu viele Menschen. Nur keine Flüchtlingsgruppen. Wie kommt das?

Schlimm ist es, vom Bahnhof abwärts in die B-Ebene zu fahren. Mein erster Blick geht nach links, denn dort steht immer ein zwei Meter großer Hühne mit dunklem Haar und einem Kaffebecher in der Hand, mit dem er Kleingeld erbittet. Seit einigen Monaten ist sein Hund nicht mehr bei ihm und er gerät zunehmend in Verwirrung. Gestern hielt er den Reisenden seinen Becher mit zitternden Händen entgegen, an denen er stetig 1-2-3 abzählte. Die B-Ebene stinkt unsäglich nach Urin und Ausdünstungen. Dennoch stehen Menschen an Imbissbuden und Bäckereien, pfeifen sich Kaffee und Bratwürste rein. Ich hetze weiter, denn mein Magen verträgt das nicht. Springe in die U-Bahn und weiter geht’s zum Römerberg, wo ich ein Zimmerchen habe. Ich arbeite ein bisschen und am Folgetag geht die ganze Reiserei zurück.

Morgendlich fragt der insulanische Mann nach Keksrezepten während ich im überfüllten Großraumwagen stehe, und fassungslos die Menschenmassen beobachte, in deren Mitte ich eingezwängt stehe. Die Stimmung ist gereizt, Koffer werden über Köpfe hinweggehoben und ich lasse mich irgendwann in meinen Sitzfallen, die Nase schon im Buch und aus den Augenwinkeln schaue ich auf den Fluss, den wir überqueren. Die drei jungen Mädchen am meinem Tisch erzählen von damals, als seien sie alte Frauen, dabei kann „damals“ erst 3 Jahre her sein. Sie sprechen von Abi-Bällen und Abi-Kleidern und freuen sich auf irgendein Konzert. Mir geht mein eigenes Abi durch den Kopf. Wir trugen Palästinensertücher statt Abendkleider und wir grillten statt Bälle zu veranstalten. Die Mädels erzählen von ihrer „Einlauf-Musik“ und erst nach und nach verstehe ich, dass ihre Zeugnisübergabe mit Namensaufrufung und unter Abspielen der „Einlauf-Musik“ erfolgte. Ich denke: großes Kino für ein einfaches Abiturzeugnis. Kein Wunder, dass sie schon nach dem Abi denken, sie hätten es geschafft. Dabei fängt der Spaß doch jetzt erst an?

In Hamburg habe ich 35 Minuten Zeit. Ich haste an den Flüchtlingsgruppen vorüber und hole mir Gemüse beim Inder. Seit Monaten kontrolliert der DB-Sicherheitsdienst beim Zug nach Kopenhagen. Knapp die Hälfte der Reisenden sind Flüchtlinge. Müde schauen sie aus, verfroren und ein alter dürrer Vater trägt sein Kleinstes eingewickelt in einem Schlafsack. Die alte Mutter und die kleinen Mädchen finden irgendwo Platz. Sein ermatteter Ältester humpelt, schickt fragende Blicke und nimmt neben einer wunderschönen Blondine an meinem Tisch Platz. Der –höchstens- 16jährige geht am Stock und hat offenbar ein wirklich schlimmes Bein. Der Mafioso vom Nebentisch reicht ihm einen Keks rüber und im Bordbistro schwanken vier Männer mit ihren Biergläsern, die dem Kapitel „ich bliebe lieber Single“ entsprungen sind. Sie fahren saufend zu einer Schlagerveranstaltung an der Ostsee und kommentieren dröhnend die Weltenlage. Da platzt einer älteren Dame mit Hund der Kragen und sie schimpft lauthals mit den Kerlen. Sie sollten doch nicht immerzu die Blödzeitung nachplappern… und Achtung, bitte treten Sie nicht auf meinen Hund…. und sie regt sich so sehr auf, dass zwei der vier trunkenen Gestalten mit ihr ein Gespräch beginnen. Sie arbeite in der Flüchtlingshilfe und sie wisse, dass hier keiner her komme, weil er so scharf auf Deutschland sei. Einer der Schlagerfans meint, sie würden aber doch die Drogerieketten ausrauben und bestehlen. Das sei nicht wahr, kontert die alte Dame und erzählt, sie habe Wunden von Misshandlungen gesehen, die selbst die wankenden Gestalten zum Weinen brächten, wenn sie mit den Menschen sprächen, statt rechte Parolen nachzuplappern. Kurz vor der dänischen Grenze hat sie die Kerle gezähmt und nachdenklich gemacht. Sie wünscht ihnen eine fröhliche Schlagerparade und steigt mit ihnen aus. Der fremde Junge schläft und röchelt mit einer schweren Bronchitis.

Rot

17 Dienstag Nov 2015

Posted by meertau in Wetterbericht

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Küssen, Paris, Trotzdem

„Amor vinicit omnia“ schrieb mir vor xyz Jahren eine Schulfreundin ins Poesiealbum. Ich kann lateinische Kalenderblätter noch weniger leiden, als deutschsprachige Kalenderblätter. Dennoch habe ich es mir gemerkt und die Schulfreundin ist immer noch meine Freundin. Gemeinsam haben wir vor hundert Jahren in einem kroatischen Revuetanzensemble getanzt, obwohl ich keine jugoslawischen Wurzeln habe.

Vielleicht habe ich mir ihren Poesie-Eintrag gemerkt, weil ich in meiner italienischen Kindheit lernte, das l’amore… ma oh…. eh alles ist. Jedwede Liebe ist eine rotglühende oder rosigschwebende Huldigung des Lebens. Das wir für etwas brennen, zeichnet uns als Menschen vermutlich mehr aus, als alles andere. Zu schade, dass meine Zunft aus dem Verglühen eine eigene Einnahmequelle gemacht hat. Was gibt es Schöneres, als das Leben zu verehren, es leidenschaftlich zu lieben und es zärtlich zu umsorgen? Es ist mir schleierhaft, wie man es wegwerfen kann, in die Luft jagen vor lauter Hass, erschießen,  zertreten und beenden. Das habe ich noch nie verstanden.

Glaube, Liebe, Hoffnung.… das war der  Schlüsselanhänger meines Autos pendant ma vie camarguaise. So mancher Klugscheißer mag mich für naiv halten. Aber wissen Sie was? Klugscheißer bin ich selbst genug und diese gewisse Portion Naivität lässt mich glauben, lieben und hoffen. Die behalte ich einfach, diese kleine oder auch große Portion.

Nun, da man längst angefangen hat, die Tragödie zu vermarkten, fürchten sich Fußballer und Politiker gleichermaßen, können wir getrost Bürgerrechte zugunsten der vermeintlichen Sicherheit einschränken, rechtes Gedankengut und Selbstgerechtigkeit pflegen…. und bevor das ROT die Farbe dessen annimmt, was ich eigentlich kotzen könnte…. fange ich mein derangiertes Seelchen wieder ein und nehme mir vor, weiterzumachen….

wie immer…..

in der Öffentlichkeit herumknutschen und roten Wein trinken, Liebesschwüre in die Welt hinausposaunen, Erdbeeren in Schampusgläser spucken, Friede-Freude-Eierkuchen singen, an die Widerauferstehung gelegentlich glauben, die Lippen rot anmalen und die Gesinnung ebenso, im Sommer früh aufstehen und dem glutrosaroten Himmel danken dafür, dass ich da sein darf.

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Weiss

17 Dienstag Nov 2015

Posted by meertau in Wetterbericht

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Anschläge, IS, Opfer, Paris, Unschuld

Nun, da wir  alle nicht mehr Charlie, aber dafür Paris sind, betrauern wir die unschuldigen Opfer. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: natürlich sind die Menschen, denen bei den Anschlägen das Leben genommen wurde, unschuldig.

Wir alle sind irgendwie unschuldig und sind es nicht. So mancher versuchte sich mit der Gnade der späten Geburt heraus zu reden, aus dem Massaker, das von deutschem Boden ausging. Im Herausreden sind wir gut und so unterscheiden wir zwischen Angriff und Verteidigung, zwischen Gut und Böse, zwischen denen und uns, zwischen Attacke und Notwehr, zwischen Sprenggürteljungs und Joystickdrohnen, zwischen archaischen Stämmen und zivilisierten Staaten, zwischen Gott und Teufel, zwischen erlaubt und verboten, zwischen gesund und krank.

Und weil wir so genial im Treffen von Unterscheidungen sind, sehnen wir uns nach Unschuld. Wir wünschen uns weiße Seelchen und träumen von einer Hochzeit in weiß, ganz ungeachtet vom Bratensaft der Sau, der der Braut aus den Mundwinkeln fließt. Wir behaupten, weiße Westen zu tragen und unsere Hände in Unschuld zu waschen, wenn wir den Kindsmörder auf den elektrischen Stuhl schicken und wir breiten das weiße Tischtuch aus, wenn wir das Opferlämmchen verspeisen.

„Wenn man wissen will, was pathologisch ist, muss man den Beobachter beobachten, der diese Beschreibung verwendet und nicht das, was so beschrieben wird“ (Luhmann, 1990)

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Blau

16 Montag Nov 2015

Posted by meertau in Wetterbericht

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Medien, Paris, Politik, rechte Scharfmacher, Terror

Da wird es kalt in Europa.

Da planen sie Zäune und Fußfesseln, Grenzen und Kriege. Wie praktisch – Ihr Vollpfosten! Was um Himmels willen ist in Eurer moralischen und sexuellen Entwicklung schief gelaufen…. so möchte ich fragen…. dass Ihr Euch in den besten Mannesjahren in die Luft jagt?

Aber ich will hier nicht herumpsychologisieren…. auch wenn ich nicht umhin komme, an die 129 Mütter zu denken, die 129 Väter, Brüder, Schwestern, Geliebte, Freunde, Topfpflanzen und Haustiere… die nun ohne Eure Opfer weiter leben müssen.

Ihr habt Euer Leben einfach in die Luft gejagt…. vermutlich das einzige Leben, das Ihr je haben und gehabt haben werdet. Für die vermeintlich gute Sache. Ich hasse gute Sachen. Für ein Paradies? Nun ja… vermutlich haben sie Euch verarscht und das Paradies war hier. Naja… zugegeben…. Letzteres glaube ich eigentlich nicht, solange es Menschen wie Euch und mich gibt, Menschen halt. Die lieben und fürchten, die hassen und füttern und liebkosen und töten…. je nach Sachstand halt. Also gut…. das Paradies… wo immer es ist…. Ich hoffe, es ist unzugänglich für uns alle. Denn die Bösen und die Guten… das sind wir alle und in einem.

Aber ich will hier nicht herumspiritualisieren…. denn am Ende geht Asche zu Asche und Staub zu Staub. Wer weiß das schon so genau, aber rechnen würde ich damit. Und Ihr seid ja dann schon Asche…. blöderweise Eure Opfer auch. Da hilft alles nix, auch nicht der letzte Luftschnapper bevor Ihr Euch in die Luft gejagt habt, um dann mitsamt der Fremden, die Ihr so hasst, als Asche vom Himmel zu fallen.

Und wem nutzt es? Haben wir aus Eurer Bestrafung gelernt? Nein… ganz im Gegenteil…. wir lernen nicht und manche von uns hier im Westen verlernen gar. Sie verlernen Zivilisation, Freiheit, Demokratie… und all das … worauf wir (Nachkriegsgeneration halt) so stolz waren. Einige von uns…. werden wieder wie Ihr: archaisch, rachsüchtig und sie wittern Götterdämmerung. So lesen wir in den dämlichen, oberflächlichen, Dummheit säenden Medien (wie etwa hier im Spxgel):

Laurent Wauquiez, ehrgeiziger Jungstar der Republikaner, wollte gleich „alle Personen auf französischem Boden, die in einer Terror-Kartei geführt werden, in speziellen antiterroristischen Internierungszentren“ einsperren lassen, rund 4000

Aber ich will hier nicht herumpolitisieren….. das können andere viel besser und gelegentlich… (nicht in offiziellen Medien)…. findet man auch wunderbare Analysen, die es mir endlich erlauben, die Klappe zu halten.

Ich starre aufs Meer und hoffe auf Silberstreifen, am dunklen Horizont.

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Wilma & Werner

11 Mittwoch Nov 2015

Posted by meertau in Paarweise

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Sehnsucht, unerfüllte Liebe, Wirsing

Früh am Morgen nimmt Wilma sich ein Herz.

Von der Seite sieht sie seine erstaunliche Silhouette und stupst ihn zart an:

„Du, Werner, … ich mag Dich…. sehr“.

So, denkt sie, nun ist es also raus. Kaum merklich neigt Werner den Kopf zu ihr. Sie gefällt ihm auch, aber so einfach ist das leider nicht.

„Wilma, ich bin froh, dass Du meine Nachbarin bist, aber mehr geht nicht zwischen uns!“

„Gefalle ich Dir nicht?“ fragt Wilma sichtlich nervös, denn es war schwer genug, überhaupt bis hier her zu kommen. Normalerweise ist Werner tatsächlich ein schweigsamer Nachbar. Er redet eigentlich so gut wie nie, und schaut am liebsten schweigend über die Felder. Nicht mal ein kleines Seufzen ist von ihm zu hören, wenn die Oktobersonne den Boden wärmt. Und dennoch findet Wilma ihn unwiderstehlich. Er ist ein großer, starker Kerl, das mag sie. Und seine Ernsthaftigkeit.

„Hör mal Wilma!“ Werner überlegt hin und her, wie er es ihr beibringen soll. „Du bist wirklich eine ganz fesche, appetitliche, süße Kleine!“

„Dann bin ich jetzt mal auf Dein Aber gespannt“ antwortet Wilma enttäuscht und gereizt. Warum sagt er nicht frank und frei, dass er an ihr nicht interessiert ist. Oder vielleicht ist er vollkommen unempfänglich für Gefühle jeder Art?

Verdammt, denkt sich Werner, wieso bringt sie mich so in Verlegenheit… und er setzt erneut an.

„Also Wilma, was soll das Gesäusel. Wir leben hier nebeneinander…Ja. Und Du gefällst mir auch“… verdammt, denkt sich Werner, soweit waren wir schon.

„Ja? Aber?“ fragt Wilma.

„Ja? Aber???“ poltert Werner los. „Was soll das Liebesgedöns, wenn wir doch alle sowieso dem Untergang geweiht sind“

„Dem Untergang geweiht?“ Jetzt ist es Wilma die fassungslos ist und Empörung in sich aufsteigen fühlt. „Dem Untergang geweiht? Jessas Werner, da habe ich dich aber überschätzt. Du meinst, nur weil wir sterblich sind, wie alle auf der Welt, lohnte sich die Liebe nicht? Und weil morgen vielleicht die Welt schon untergeht, lohnte sich die Liebe nicht?“

„Ach Wilma, bist Du blind? Ja siehst Du denn nicht, wo wir leben? Und wohin das alles führt? Unser Sommer hat kaum angefangen, da ist der Winter schon da. Und eh wir es uns versehen, wird man uns die Köpfe abschlagen und dann können wir unsere Liebe in der Hölle von Heins Schmortopf besiegeln!“

Werner war nun richtig sauer und verzweifelt. Zu gern wäre er wild und frei geboren worden, aber das Schicksal hatte es nicht gut mit ihm gemeint. Und mit der schönen Wilma auch nicht. Er hätte heulen können vor Wut, aber das Weinen war ihm noch nie gegeben gewesen.

„Ja“ sagt Wilma leise. „Ich habe auch schon davon gehört. Ich weiß, dass wir nicht frei sind und niemals Nachkommen haben werden. Falls das wirklich alles stimmt. Aber hey….“ zart lehnt sie sich an ihn an….“ist doch egal. Ich mag Dich und ich bin froh, Dich zu kennen. Auch wenn unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist. Sei kein Wirsing Du oller Dickkopp!“

Werner lehnt sich ein kleines bisschen zu ihrer Seite hin. Er findet sie hinreißend und treibt eine kleine Wurzel aus, die er unterirdisch zu ihr rüber schiebt.

wirsing

Hörst Du das?

09 Montag Nov 2015

Posted by meertau in Das Eiland

≈ 21 Kommentare

Schlagwörter

Alkohol, Nichts, rosafarbenes Meer, Ruhe, Sterne, Stille

fragt mich abends der Mann.

„Ja“ antworte ich… „ich höre: nichts.“

Und dann schauen wir nach oben und sind erstaunt, weil immer noch der Himmel voller Sterne hängt, obwohl wir nach so vielen schon gegriffen haben.

Viele Busladungen mit betrunkenen Dänen und Schweden landen noch im großflächigen Alkoholparadies an, um ganze Monatslöhne in Schnaps zu investieren. Ansonsten aber sind kaum noch Urlauber auf Inselanien. Die Kassiererinnen und Verkäuferinnen haben ihren Sonntag zurück und dürfen die müden Füße am Feuer wärmen. Die Campingplätze sind geräumt und wir erobern die Strände für uns zurück.

Während die Welt sich in Schutt und Asche legt, backt der Mann Plätzchen und ich starre auf rosafarbenes Meer.

rosameer

12. !!!!

04 Mittwoch Nov 2015

Posted by meertau in Wetterbericht

≈ 37 Kommentare

Schlagwörter

Möchtegern-Windhung, Offenbach, Ostercappeln, Rennbahn, Scholle

Das hätte ich mir im Juni nicht träumen lassen, dass Du Deinen 12. Geburtstag noch schaffst. Ich bin überglücklich…. und das Gewächs ruht.

2003, viel zu jung mit einem LKW aus Spanien gekommen, damit Du nicht ins Gas musst. Das war das Foto im Internet und ich dachte, Du würdest mal so ein kleiner Terriermix.

santanababy

Dein größtes Vergnügen war die Rennbahn…. durftest immer nur die Trainingsläufe mitmachen (nicht-reinrassig) und hast die Leute dadurch in den Wahnsinn getrieben, dass Du nach dem Lauf gerne in das mittlere Feld abgehauen bist, um die Hasenzugmaschine zu jagen. Die 480m Rennstrecke hat Dir einfach nie gereicht.

rennen6

Man sieht fast nix, aber ich seh es heute noch gern

2007 auf den Rennbahnen in Ostercappeln & Offenbach…. Preise für Schönheit und schnellster Mix

frl-flitzostercap2007poekl3moerder

Deine eigentliche Leidenschaft aber ist auch heute noch die Jagd.

Und es gab Scholle zum Geburtstagsfrühstück

geburtstagsscholle

Hunde, sind unsere Verbindung zum Paradies. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langweile war – sondern Frieden.

(Milan Kundera)

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