• Über

meertau

meertau

Monatsarchiv: Januar 2016

Guten Tag, ich bin Ihre Freiheit

27 Mittwoch Jan 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland

≈ 17 Kommentare

Schlagwörter

Demokratie, Freiheit, Inselleben, Sporen

pilz

 

 

und habe mich für einige Zeit hier niedergelassen.

Dieser herrliche Pfahl inmitten der weiten Dünenlandschaft am Meer, lässt mich mal kurz durch schnaufen. Kaum ein Mensch hier und das ist soooo angenehm! Wissen Sie: die zerren immer alle gerne an mir rum. Jeder beansprucht sich für mich, jeder will mich haben und wenn ich dann da bin, hält man mich oft nicht aus. Die Frau, die mich herbei sehnte und ihren Mann verabschiedete, sitzt nun heulend in ihrer neuen Bude und beschimpft mich als Einsamkeit. Das habe ich nicht verdient.

So mancher sucht mich, besonders in Krisenzeiten. Und wenn ich dann auftauche, ist die Verwunderung oft groß. Der Mann, der seinen Chef so derart hasste, dass er seinen Job für mich aufgab, sitzt nun bei einem Lebensberater herum und beklagt, dass ich in sein Leben trat, nennt mich nutzlos und beklagt seine Geldnot.

So manch einer flüchtet sich in meine Nähe und landet dann inmitten einer Kundgebung vermeintlicher Freiheitskämpfer, die doch nichts anderes wollen, als die Freiheit vor dem, der mich suchte. Die einen glauben, mit mir an der Seite dürfe man Frauen belästigen und in aller Ruhe die Damen ins Haus zurück schicken. Die anderen glauben, mit mir an ihrer Seite, dürfe man wirklich jeden Scheixx behaupten und sich grausam mit Molotowcocktails bewehrt über Flüchtlinge hermachen. Ja wo sind wir denn?

Neulich – nun gut, es ist ein bisschen was her – stand ein Politbonze vor mir und wollte mich Demokratie nennen. Als ich dann aber begriff, dass die Wahlmöglichkeiten doch deutlich begrenzt sind, habe ich mich schnell wieder vom Acker gemacht. Nun ja, sie missbrauchen meinen Namen, meinen guten Willen und gehen überhaupt ganz schlecht mit mir um.

Ich habe mich immer gern her geschenkt, aber jetzt zieh ich mich zurück. Ich sitze hier in aller Ruhe auf meinem herrlich angemoosten Pfahl herum und denke über Menschen nach, die mich so sehr wünschen, herbei lieben, fürchten  und verachten. Sie können mich mal – so mein Zwischenfazit.

Ich bin hier und ich bin nicht so klein, wie Sie bei meinem Anblick vermuten könnten. Ich lasse meine Sporen in aller Heimlichkeit fliegen. Die ziehen hinaus und sind wie ich: lassen sich keine Grenze setzen aber setzen sich fest. Überall und klammheimlich. Meine Töchter und Söhne sind meine Väter und Mütter. Wir unterscheiden das nicht. Wir sind Ihre Freiheit. Ob Sie wollen oder nicht. Also entspannen Sie sich. Ich bin eh immer da, egal wie Sie zu mir stehen!

 

 

 

 

 

Vermutlich lagen die Merkwürdigkeiten an meinem kalendarischen Irrtum…..

26 Dienstag Jan 2016

Posted by meertau in Allgemein, Festland, Wetterbericht

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

das Leben, Federboa, Fehler im Universum, Reisen, Schnee, Shiva, Wien

denn als ich auf das Ticket sah, fiel mir wieder ein, dass ich erst in den nächsten Tagen nach Zürich muss und ich jetzt erst mal von Düsseldorf nach Wien fliegen würde. Genau genommen ist im Universum irgendwas schief gelaufen, zumindest was den privaten Teil meiner Reise anging, nachdem ich die Geschäftstermine erledigt hatte. Abendlich noch vor dem Hotel dem Nikotin gefrönt, auf die Staatsoper geblickt und mich auf zwei herrliche, sich anschließende Abende gefreut. Irgendein Depp, vermutlich ein kleiner Angestellter, hat im Universum eine kleine Akte falsch abgelegt oder ein Schräubchen zu locker gelassen, jedenfalls erwartete mich die Freundin, die extra eine pinkfarbene Federboa an den Zaun klammerte, mit einem völlig kaputten Arm.

Ich hätte ihr eher gewünscht, dass sie sich in wilde Abenteuer stürzt als ausgerechnet auf ihren Arm.

Sie entschwand ins Krankenhaus und beklommen saß ich mit den Freunden am Tisch, in ihrer liebevoll gekochten Suppe rührend, während ihr Hund die Tür bewachte in der unerschütterlichen Hoffnung, dass sie bald zurück kommen möge.

Das dauerte jedoch, denn vier Russen mussten sie im Klinikum buchstäblich fest halten, während man den Knochenbruch richtete und das nur, weil sie sich nicht operieren lassen wollte: „ich hab das Haus voller Gäste, die trinken meinen Wein und essen meine Gemüsesuppe, ich hab keine Zeit für so einen Schmarrn!“

Während Hund, Katz und Freunde sich gegenseitig Mut zusprachen, verging die Nacht und die einsame Federboa schwang in Schnee und Wind. Leonhard Cohen summte, während mein Herz den dem Tode entronnen Freund feiert. Die stadtrückengekehrte Freundin und Meisterin der genauen Beobachtungsgabe unter Bedingung des liebevollen Blicks, hat ein grünes Refugium gefunden, durch das arabische Prinzen schreiten, während sie ihre Kunst zu Papier bringt und ein Liebespaar taucht auf, das sich kichernd Ewigkeit verspricht, weil das Leben ja bereits die Mitte überschritten hat. Müde fahre ich nächsten Tages die armkaputte Freundin durch Schneetreiben zur ihrem Geschäftstermin und suche vergeblich meine Zutaten fürs Abendessen. Dafür landen wir aber in einem formidablen Gutshof voller glücklicher Tiere und Menschen. Shiva wohnt dort, den wir als Gärtner kennen lernen, sammeln indische Gewürze und Perlen ein, einigen uns darauf, dass wir uns unbedingt bald wieder sehen müssen und fahren munter durch verschneite Nächte. Wir nicken weise, während wir lebensbetrachtend rätseln über Glücksverheißung, Zerstörung und Neubeginn und erkennen dennoch den Zusammenhang zum zerstörten Arm der Freundin nicht. Nun gut. Wir haben ja noch Zeit.

Selbiges – also das mit der Zeit – sage ich auch dem Meister, als er mich zum Flughafen fährt im funkelnagelneuen Auto, das grausige Geräusche von sich gibt. Wir landen auf dem Pannenstreifen und während wir auf osteuropäische Automarken schimpfen, lernen wir, dass nicht immer alles gleich eine große Katastrophe ist. Diese Lektion haben wir zugegebenermaßen erst gelernt, als der freundliche und wirklich gutaussehende Mann von der Pannenhilfe uns mit dem Wagenheber in Schräglage gebracht hatte. Aus dem Inneren der Bremsscheibe reichte er uns ein Splitt Körnchen (es war ja überall Schnee, ich sagte das bereits) mit einem kurzen Lächeln herein und wünschte Glück für die Fliegererreichung.

 

rosa

Als hätte der Himmel mit Diamanten geworfen…

17 Sonntag Jan 2016

Posted by meertau in Allgemein, Flaschenpost

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Blogstöckchen, Didgeridoo, Inselleben, Koriander, Ricotta, Tomaten, Verzetteln, Zitterspinne

 

so denke ich, als ich mit dem möchtegernwindigen Froillein durch die Dünen laufe. Alles glitzert und brizzelt weiß unter dem strahlenden sonnigen Inselhimmel und vor allem: zwei Stunden laufen wir alleine und sehen keinen Menschen. Das ist nach meinem Ritt der letzten Woche meine ganz persönliche Erholung.

Frankfurt-München-Hamburg in vier Tagen, die Frisur sitzt und ich muss an diese alte Reklame mit dem Haarspray denken…. die ich natürlich sogleich im Netz suche und finde.

1989…. Da warb man also noch mit „FCKW-frei“. Interessant.

Eigentlich wollte ich mal so richtig losbrüllen, weil mich das so unglaublich nervt, dass wir nun plötzlich in einem frauenbewegten Land leben, wo plötzlich alle gegen sexuelle Übergriffe wettern und so tun, als sei dies ein Thema, das sich auf nicht-deutsche Mitbürger reduziere. Dabei erinnere ich mich gut, an den Busengrapscher… äh…. Wer war das nochmal? Ich erinnere mich doch nicht so genau. Ich habe auch keine Lust loszubrüllen, denn morgen geht mein Zug. Ein ähnlicher Ritt steht bevor: Frankfurt-Düsseldorf-Zürich… auch in vier Tagen und dann bleiben noch zwei Tage Urlaub im Süden. Na, wenn man eh schon mal da ist…., kann man ja auch dort die Nase in die Sonne halten und gute alte Freunde besuchen, kochen, ratschen, genießen. Und Sonntag wieder zurück auf die Insel und die Einsamkeit genießen. Dies ist meine immerzu schönste Abenteuerreise: zurück auf die Insel. Stundenlang laufen ohne menschlichen Kontakt. Wellen, Steine, Sonne, Wind, der Hund, das Universum und ich…. ganz allein im lauschenden Zwiegespräch. Dies geht nur ab dem 6. Januar, denn mit den heiligen drei Königen verlassen auch die letzten Urlauber die Insel, die Restaurants schließen, das Kino hat zu und nur der tapfere kulturbeflissene Cafébetreiber hält gelegentlich eine kleine und feine Abendunterhaltung für uns bereit.

Ganz nebenbei habe ich damit nun auch schon die erste Frage des von der geschätzten Frau Tikerscherk geworfenen Holzes beantwortet.

Das Dorf in dem wir wohnen, ist das vorletzte vor der Grenze nach Dänenland und manche liebreizende, alte Nachbarn sind bitterarm. Hätte ich eine Spende von vielen Tausend Euro, die ich verteilen dürfte, ich würde sie ihnen angedeihen lassen. Sie haben ihr ganzes Leben auf den Feldern der großgrundbesitzenden Bauern geschuftet an sieben Tagen die Woche. Ihre Renten sind so klein, dass eigentlich der Staat unterstützen müsste, aber dafür sind die alten Herrschaften zu stolz. Lieber bauen sie auch mit paarundachtzig noch ihr Gemüse, die Kartoffeln und das Obst selbst an und verheizen was auch immer. Nicht wegen dem Bio, sondern wegen des Geldes. Ich frage mich, was sie mit einer solchen Spende machen würden. Vermutlich würden sie es ihren Kindern schenken, damit die eine tolle Reise machen können, denn die Alten wollen hier nicht weg und sind zufrieden mit dem, was sie haben. Ihre Knochen sind alt und schmerzen und ich möchte wirklich nicht in ihrer Haut stecken. Aber in wessen Haut würde man schon stecken wollen und sei es nur für einen einzigen Tag. Auch so ein einziger Tag kann unendlich lang werden, wenn man nicht in seiner eigenen Haut steckt, aber ich gebe zu, dass ich gerne mal als da Vinci durchs alte Florenz streichen würde. Es wären drei fremde Häute in denen ich dann steckte: Ich könnte einmal fühlen, wie es sich anfühlt, ein Mann zu sein. Und ich wäre einmal in der Haut eines Künstlers. Würde ich an Widergeburt glauben, so könnte ich mich in einem kleinen Anfall von Größenwahnsinn sogar mit ihm verwandt fühlen. Sein Name zeugt von seiner örtlichen Herkunft: aus Vinci (da Vinci)…. Und dies wiederum war ein toskanisches Dorf in der Nähe von Empoli. Dort wiederum – also in der Nähe von Empoli – verbrachte ich die meiste Zeit meiner Kindheit und schon damals fragte ich mich, wie es wohl früher, viel früher hier ausgesehen haben mag. Sonntags fuhren wir nach Pisa, nach Livorno oder nach Florenz. Ich würde gerne einen Tag in der Haut da Vinics durch das alte Florenz laufen, die Medicis besuchen. Allerdings wäre ich nicht scharf drauf, mich wegen meiner Intimitäten mit einem 17jährigen vor Gericht stellen zu lassen. Damals lief die Anklage unter Sodomie, worunter wir heute ja gänzlich andere Dinge verstehen, bei deren Vorstellung es mir kalt den Rücken herunter läuft.  Glücklicherweise kommen ja die meisten Tiergattungen für diese menschliche Abart nicht in Frage und somit beantwortet sich auch die vierte Frage dann recht einfach: ich wäre gerne mal eine Zitterspinne.

 

Obwohl ich seltenst überhaupt Tiere verzehre, denke ich doch oft über Jagd nach. So gesehen, hätte ich jetzt hier auch von Adlern und Tigern erzählen können. Weil ich aber die Zitterspinne in Bad, Küche und Wohnzimmer schätzen gelernt habe, und ihre filigranen Bewegungen bewundere, so würde ich gerne mal wissen, wie sich das anfühlt, mit so vielen und filigranen Beinen unter der Decke zu thronen und vorbeikommendes Futter einfach einzuweben.

Interessanterweise träumt man nicht davon, ein Wesen einer anderen Gattung zu sein. Offenbar ist unser Hirn zu begrenzt in seiner Vorstellungskraft und so träumen wir zumeist nur von uns in allerlei merkwürdigen Situationen. Gelegentlich sind mystische und erotische Träume dabei, die uns den Tag retten, uns glücklich machen, obwohl wir wissen, dass es nur ein Traum war. Aber was ist schon „nur“?

Nun ja…. „nur“ ist 1, so glaube ich. Weil ich z.B. Bücher nur einmal lese. Gut, es hat schon mal eine Ausnahme gegeben, als ich mit 30 ein Buch meiner Jugend (Siddharta von H. Hesse) erneut las, um, mir nochmal nachzuspüren. Aber ich fand mich nicht mehr und legte das Buch entnervt zur Seite. Vielleicht war es aber auch lehrreich, dieses alte Buch noch einmal zur Hand zu nehmen. Mich fünfzehn Jahre später, darin nicht wieder zu finden, das war fast so, als hätte man mich in einem fremden Land ausgesetzt, dessen Sprache ich nicht verstehe und in dem ich mit meiner Berufsausbildung nun auch nicht weiter gekommen wäre. Zu weit hatte ich mich von mir selbst entfernt und hätte ich dort, in meiner Jugend bleiben müssen, hätte ich mich höchstens mit Großmäuligkeit über Wasser halten können, oder halt babysittend oder Nachhilfe gebend.

Vieles wusste ich damals vermeintlich besser, und nicht so vieles konnte ich wirklich gut (außer Diskussionen gewinnen). Z.B. Kochen und Backen. Nun gut, letzteres hasse ich auch heute noch, es sei denn es handelt sich um weihnachtliche Hundekekse aus Leberwurst und Dinkelmehl, aber da ich jetzt hier versuche, die Frage nach meinem Lieblingsrezept zu beantworten und gleichzeitig nicht weitere viele Seiten für Kochereien ins Blögchen einzufügen, nehme ich das kürzeste Lieblingsrezept:

Bitte kaufen Sie frische Tortellini mit Ricotta und Spinat gefüllt, die Sie ins kochende Wasser werfen. Einige Minuten vorher rühren Sie ein großes Glas Arrabiata mit einem ordentlichen Stück Gorgonzolakäse in einem kleinen Topf, so dass der geschimmelte Käse in aller Ruhe schmelzen kann.

Der weltbeste Mann und ich haben das mal in Eile erfunden und waren seelig. Hätten wir einen Balkon gehabt, es hätte mit Sicherheit ein Aborigine darunter gestanden und heftig ins Didgeridoo geblasen. Da wir keinen Balkon hatten und auch keinen haben, werden wir zwar keine Ständchen bekommen, aber es sind nun schon ein paar Grundlebensmittel benannt, ohne dich ich keinesfalls leben wollte: Nudeln, Käse, Tomaten, Essig, Koriander. Damit komme ich zur Not aus, falls alles andere einem weltumfassenden Virus zum Opfer fallen würde.

Sie halten mich vielleicht für einen Narren, nachdem Sie das alles gelesen haben und ich muss zugeben: da ist was dran. Daher benötige ich an Karneval auch keine Verkleidung.

Ich lasse das Hölzchen mal hier liegen, für diejenigen unter Euch, die anstatt mal loszubrüllen lieber eine seelenschonende Schreibzeit verbringen möchten. Bitte bedient Euch:

  1. Eine Abenteuerreise wartet auf Sie. Was wäre für Sie das absolute Abenteuer?
  2. Sie dürften bestimmen, wer eine Spende von 10000 € bekommt. Wer wäre das und warum?
  3. Für einen Tag dürften Sie in die Haut eines anderen Menschen schlüpfen. Von wem wüssten sie gerne, wie sich sein Leben anfühlt?
  4. Und welches Tier wären Sie gerne, wenn das möglich wäre?
  5. Hat schon mal ein Traum Ihr Leben beeinflusst?
  6. Lieblingsbücher liest man gerne mehrfach. Welches haben Sie am häufigsten gelesen?
  7. Wenn Sie in ein anderes Land fliehen müssten, dessen Sprache sie nicht sprächen und wo Ihre Berufsausbildung nicht anerkannt würde, mit welchen Fähigkeiten könnte sie sich den Lebensunterhalt verdienen?
  8. Verraten Sie uns ihr Lieblingsrezept (für diejenigen, die nicht kochen oder backen: Ihr Lieblingsgericht)?
  9. Unter Ihrem Balkon soll jemand ein Ständchen singen. Sie dürfen sich Sänger_in und Lied wünschen. Also, wen und was wünschen Sie sich?
  10. Auf welche fünf Lebensmittel können Sie nicht verzichten?
  11. Die Elf ist die Zahl des Narren. Wenn Sie sich denn verkleiden würden, als was würden Sie zum Karneval gehen?

Kennen Sie das?

06 Mittwoch Jan 2016

Posted by meertau in Allgemein, Das Eiland, Flaschenpost, Wetterbericht

≈ 23 Kommentare

Schlagwörter

Darwin, Evolution, Glaube, Hund, Jäger, Menschen im Wald, Rehe, Religion, Surivival of the fitest, Wissenschaft, Wunderheiler

Da will man einen bahnbrechenden Blogeintrag zum Thema „survival-of-the-fitest“ schreiben. Allerlei Gedanken toben durch den Kopf. Dass diese sich nicht ordnen, liegt am sibirischen Wind, der seit Tagen über die Insel tobt. Der Nachbar hatte irgendwas behauptet, als er über die Kirche schimpfte, die einem vorgebe, was man zu glauben habe. Natürlich hat meine Wenigkeit wie so oft: Widerspruchstag und also räsonniere ich über Wissenschaft und Glauben. Jetzt mal ehrlich: das Schöne am Glauben ist ja, dass man ihn nicht beweisen muss. Die Wissenschaft hat ja auch schon so manches zu wissen geglaubt, was dann hinter her nur Humbug und nicht mal ein gescheiter Glauben gewesen ist. Aber gut…natürlich ist es ärgerlich, wenn man in so einigen vereinigten Staaten noch nicht einmal die gute alte Evolutionstheorie darstellen darf, einfach weil sie nicht so ganz mit der biblischen Beschreibung unserer Ursprünge, übereinzustimmen erscheint. Klaaaar…. Sagen wir alle, die wir so aufgeklärt sind. Klaaaar…. Survival oft he fitest….und streicheln unserem Zebrahörnchen über den gestreiften Kopf.

Seit ich vor über zwanzig Jahren in einer Uni-Toilette las: „Leute fresst Scheiße – Millionen von Fliegen können sich nicht irren“ – da war mir klar, dass der gute alte Darwin natürlich zu kurz gedacht hatte. Vor allem kannte er nicht die wanderlustigen Deutschen, die immer ein bisschen Taschentuch mitnehmen, wenn sie in den Wald gehen. Aber dies ist ein anderes Kapitel, das nur Hundebesitzer verstehen. Diese verfolgte Minderheit über deren Hinterlassenschaften die Welt schier in Panik gerät, während jeder gute Deutsche gerne in den Wald scheixxt, ohne ein Hundesackerl dabei zu haben und in deren Scheixxe sich dann anderleuts Hunde mit Leidenschaft rein schmeißen…. Aber gut…. das ist ein anderes Thema. Wo also war ich stehen geblieben???

Ach ja… die Überlebenskraft des Stärkeren. Das haben wir ja immer wieder gern, weil es ja wissenschaftlich sei und dieses ganze Nächstenliebegedöns kommt ja nur vom Glauben. Auch gut. Ich parliere lieber mit dem Jäger, während wir die Ricke mit den zwei Jungen beobachten, die sanft und vorsichtig über die Äcker stöbern. Er meint, ein anderer Jäger würde das kleinere der Jungen wohl schießen, weil es nicht überleben werde. Er könne das nicht. Ich könnte das auch nicht, obwohl ich gerne den Jagdschein hätte, weil der Bedingung für das Halten eines Raubvogels ist. Aber gut, das ist ein wiederum anderes Kapitel.

Ich kann diese Überlebenskünstler nicht ab. Die mit Härte und Falschheit sich über andere erheben. So wie diese unsäglich dämlichen Hundebesitzer, die schwafelnd irgendwo herumstehen, während ihre Köter andere Köter überfallen und wenn dann irgendwer um Hilfe ruft weil Blut fließt, meinen  die würden das schon regeln. Ja sicher. Es regelt sich immer alles von alleine. Nur möglicherweise kommt einer halt unter die Räder oder Fangzähne oder Bleikugeln. Who cares… when ja survivial und so weiter of the fitest…. und so weiter…

Also während ich eigentlich zu diesem Thema was verfassen möchte, kommt mir ein befreundetes blog in die Finger und also suche ich. Ich suche den ganzen Rechner ab, nach dem Foto, das ich vor vielen Jahren vor dem Atelier der befreundeten Blumenfrau schoss. Inmitten der schönsten Blumendeko auf der Straße stand auf dem Foto das Möchtegernwindhundfroillein vor einer Hundetränke. Ich finde also das Foto nicht und suche mich durch Rechner und weltweites Netz und dann finde ich auf der Suche nach dem Foto ein anderes Foto.

Kennen Sie das?

Und jetzt plötzlich finde ich dieses uralte Foto des serbischen Wunderheilers, der einst mit seiner Familie unter mir wohnte, als ich noch im Schwarzwald wohnte, was nun auch gut fünfzehn Jahre her ist. Wenn er uns einlud, pendelte er die Limoflaschen aus, bevor er für uns eine öffnete. Damals im Schwarzwald arbeitete er als Masseur in der Rehaklinik, auf 6 Quadratmetern mit Vorhang und Liege, massierte er im zwanzig-Minuten-Takt. Das hat ihn kaputt gemacht. Aufgerichtet haben ihn die vielen Menschen, die zu ihm kamen, damit er privat die Hände auflegte.

Nun…. Meine Sache war das nicht. Aber es beruhigt mich ungemein, dass er damals die Kraft für Deutschland verlor und wieder in seine Heimat ging. Dort ist er nun ein angesehener Mann und ernährt seine Familie als Wunderheiler.

Was ich nun eigentlich sagen wollte, ich weiß es nicht mehr so genau. Der sibirische Wind ist schuld.

IMG_3396

Archiv

  • Dezember 2021
  • April 2021
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Mai 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014

Aktuelle Beiträge

  • Um mal die Frage aus April zu beantworten….
  • Ist bald Weihnachten?
  • Was hättest Du dazu gesagt….
  • Von Schnecken und Igelscheiße……
  • Eine kleine Reise….
Follow meertau on WordPress.com

Kategorien

  • Allgemein
  • Das Eiland
  • Festland
  • Flaschenpost
  • Inselgeheimnisse
  • Inselkoller
  • Olympia
  • Paarweise
  • Rostparade
  • Wetterbericht

Blogstatistik

  • 64.356 Treffer

Neueste Kommentare

meertau bei Um mal die Frage aus April zu…
steppenhund bei Um mal die Frage aus April zu…
meertau bei Um mal die Frage aus April zu…
unastre bei Um mal die Frage aus April zu…
schneck bei Ist bald Weihnachten?

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten.

Schließe dich 187 anderen Abonnenten an

Blogstatistik

  • 64.356 Treffer

Abonnierte Blogs

  • A Readmill of my mind
  • HOLZATELIER - FEHMARN
  • Fundevogelnest
  • kiekut
  • Familienbande
  • kaethemargarethe
  • Politica-Comment
  • the-patchwork-family
  • socopuk
  • campogeno
  • its just a thought. only a thought.
  • lafillemoche
  • anwolf.blog
  • vitaestblog
  • vogelsperspektive
  • Kopf und Gestalt
  • Das Neuste von JWD
  • mylifeinprostitution.wordpress.com/
  • Abenteuer Fachwerkhaus
  • Kraulquappe
  • Un Astre
  • papiertänzerin.
  • Der Dilettant
  • Heute schon gelesen ...? Mirabilis Verlag!
  • wupperpostille
  • eulenschwinge
  • Meermond
  • lieberlebenblog
  • meinedrogenpolitik
  • toka-ihto-tales
  • dame.von.welt
  • Notizen aus der Provinz
  • Leselebenszeichen
  • Das 37. Jahr
  • Frankfurter Notizen
  • Schreiben und lesen lassen
  • MYRIADE - La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée
  • www.indernaehebleiben.de/
  • watt & meer
  • Low carb Rezepte - schlankmitverstand

Meta

  • Registrieren
  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.com

Archiv

  • Dezember 2021
  • April 2021
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Mai 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014

Bloggen auf WordPress.com.

A Readmill of my mind

We are such stuff as dreams are made on, and our little life is rounded with a sleep.

HOLZATELIER - FEHMARN

Matthias Offner

Fundevogelnest

Gefundenes und Erfundenes

kiekut

Lokales und Globales

Familienbande

kaethemargarethe

Aus dem Leben eben, und manchmal spült es

Politica-Comment

Nachrichten, Analysen, Satire

the-patchwork-family

socopuk

Buchstaben in der richtigen Reihenfolge

campogeno

jeder tag ein anderes datum

its just a thought. only a thought.

lafillemoche

l'amour de l'enfer

anwolf.blog

Unterwegs auch mit Hund

vitaestblog

pflanzliche Sachen, die das Leben schöner machen

vogelsperspektive

unterwegs

Kopf und Gestalt

Das Neuste von JWD

mylifeinprostitution.wordpress.com/

Abenteuer Fachwerkhaus

Ein Haus, eine Frau, viel zu tun.

Kraulquappe

> Eintauchen in die chlorreiche Gegenwart - einer verschwommenen Zukunft entgegen <

Un Astre

papiertänzerin.

Poesie des Alltags: Collage, Foto, Wort

Der Dilettant

unaufgefordert malen

Heute schon gelesen ...? Mirabilis Verlag!

wupperpostille

...in Verbindung bleiben...

eulenschwinge

wörter.bilder.wörterbilder

Meermond

Das Onlinemagazin made with ❤️ in Scandinavia

lieberlebenblog

wann, wenn nicht jetzt?

meinedrogenpolitik

Genuss Konsum Zwänge Vergnügen

toka-ihto-tales

oder: Alles, was ich meinem Friseur nicht erzählen kann

dame.von.welt

Notizen aus der Provinz

"Man muss die Leute belügen, damit sie die Wahrheit herausfinden." (Wolfgang Neuss)

Leselebenszeichen

Buchbesprechungen von Ulrike Sokul©

Das 37. Jahr

Leben, Musik, Betrachtungen, Computer, eine andere Form von Tagebuch

Frankfurter Notizen

Schreiben und lesen lassen

Haus- und Hofberichterstattung aus der Villa Fjonka

MYRIADE - La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée

Auf der Suche nach Mitgefühl und Weisheit

www.indernaehebleiben.de/

VOM REISEN; NAH UND NÖRDLICHER

watt & meer

Der Blog watt & meer erzählt von den kleinen und großen Wellen, von Alltag und Urlaub und dem Glück auf 4 Pfoten.

Low carb Rezepte - schlankmitverstand

Gesund Abnehmen mit leckeren low carb Rezepten

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • meertau
    • Schließe dich 187 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • meertau
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …