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……als ich beim Gärtner meines Vertrauens auf den Hof spazierte. Ich hab es ja nicht so mit dem Jahresendkitsch. Aber mein Seelchen befand ein bisschen Grün und ein bisschen Licht und ein bisschen Glitzer dennoch für notwendig.

Als ich sie sehe, war es sogleich um mich geschehen und als mir die Gärtnerin ihren Namen verriet, habe ich sie sofort einpacken und auf den Boden des Beifahrersitzes stellen lassen.

„Herzlich Willkommen Zuckerhütchen“ raunzte ich ihr im Auto zu. Ich versprach, sie bald in die saftige, lehmige Erde zu entlassen und sie möge doch nur ein paar wenige Wochen meinen Blick aus dem Fenster erfreuen.

Während ich so munter vor mich hin parlierte und ihr erzählte, mit wem sie so bei uns leben würde, wie groß das Grundstück sei und das sie natürlich mit entscheiden dürfe, wo dann der genaue Ort ihrer Auspflanzung sein werde, kletterte eine wirklich große Zitterspinne aus den Zuckerhutnädelchen heraus. Dies hat mir einen beinahe-Unfall eingebracht, aber nichts ist passiert. Ein bisschen habe ich die Spinne als illegalen Einwanderer beschimpft, aber mit einem tiefen Seufzer habe ich ihr Asyl im Bulli gewährt. Es hat sie nicht weiter interessiert, denn während ich auf die Spinne einsprach, war diese bereits unter den Fahrersitz gezogen und ward nicht mehr gesehen.

Das Zuckerhütchen hat sich dann brav in die Übergangs-WG eingefügt und stoisch meine Perlengehänge und Elchbehängung über sich ergehen lassen. Ich habe ihr versprochen, dass das Gebimsel in gut zwei Wochen wieder runter kommt.

Sicher nicht ganz fair, ihr dann nach nur einem Tag der Eingewöhnung, auch noch Lichter zu verpassen. Aber Zuckerhütchen sind großmütige Fichten und dem Rest der WG ist es ja auch nicht besser ergangen.

zuckerhütchen