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scheint die Welt in Ordnung, während ich mit dem Froillein auf die Felder schaue. Im Dorf ist alles ruhig, fast als gäbe es keine Menschen, und wir genießen den friedvollen Moment, in dem die Sonne auftaucht und die vereisten Felder schimmern lässt. Die Vögel jubilieren, ich nehme einen tiefen Atemzug Glück und kraule struppiges Fell, schaue in braune Mandelaugen.
Um 10 vor 7 steht bereits die Dachdeckermannschaft grinsend vor der Tür, ich schmeiße den erschrockenen Mann aus dem Bett und lasse Kaffee aus dem Tamagotchi laufen.
Um 10 vor 8 haben die Nachbarinnen bereits die Wäsche zum Trocknen rausgehängt und ich mir in alter Gewohnheit die Laune durch Schlagzeilen verdorben.
Bisher hielt ich es immer für eine Tugend, stets informiert zu sein, die aktuellen Verwirrungen zu kennen und mir ein Bild zu machen. Nun überlege ich, ob es nicht reicht, wenn ich dies nur einmal wöchentlich tue. Despoten schießen wie Pilze aus dem Boden, Menschen schaffen ihre Freiheiten ab und überall scheint man der Globalisierung in einer globalen Welle des Zäune hoch ziehens entgegen wirken zu wollen.
Um 10 vor 9 werde ich ans Meer aufbrechen und mit dem geliebten Tier eine kleine Strandrunde machen, tief in unseren Gedankenaustausch versunken nach weiteren Rehen Ausschau halten.
lieberlebenblog sagte:
Ja, das Zeitunglesen fällt auch mir Informationsjunkie zunehmend schwer … ich fasse es nicht, wie die Menschheit – bzw. ein großer Teil davon – hart erworbene Rechte und Freiheiten mit viel Geschrei über Bord wirft. Traurig!!! Da fällt es schwer, an der Hoffnung und mutigen Handeln festzuhalten, aber was sonst? Aus Schönen Kraft schöpfen und nicht aufgeben – dazu gibt es wohl keine Alternative.
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meertau sagte:
Ja….. leider
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Ruhrköpfe sagte:
weniger Nachrichten kann ich aus eigener Erfahrung sehr empfehlen. Alles Wichtige erreicht dich sowieso auf anderen Wegen…
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meertau sagte:
Unglaublich wie schnell man zum Info-junky wird, obwohl man so wenig davon hat
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Das letzte Einhirn sagte:
Morgens um 5 *scharfes ausatmen* liegt noch diese wunderbare Unverbrauchtheit über dem Tag. (Ich weiss zwar selbst um den frühmorgentlichen Zauber, begegne ihm leider in letzter Zeit eher verkniffen und schwerlidrig.)
Die Nachrichtendosis zu verkleinern halte ich hingegen für eine prima Idee, auch wenn ich annehme, das der Wunsch stärker sein wird, als die Kraft zur Umsetzung. Aber allein die gewonnene Zeit für weitere Spaziergänge und echtes Leben sind die Überlegung allemal wert. Und überhaupt: ein Hoch auf alle Strandrunden!
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Das letzte Einhirn sagte:
Gnaa, ich kaufe noch ein „s“.
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meertau sagte:
Nun ja 😊…. 5 ist sonst auch nicht meine Zeit…. nur im Sommer, wenn über dem Meer die Sonne hoch kommt und kein Mensch unterwegs ist
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Flowermaid sagte:
… ein guter Plan, der wahren Natur der Erde zu begegnen…
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Stefanie sagte:
Das kenne ich auch. Spaziergänge um fünf, genau wie den Gedanken, nachrichtenmäßig ein wenig die Decke über den Kopf zu ziehen. Wöchentlich wäre mir zu wenig. Aber wirklich nur einmal pro Tag ins aufgeregte Nachrichtennetz, ist für mich ein realistisches Ziel (ich arbeite wenigstens daran). LG, Stefanie
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meertau sagte:
Ich arbeite auch daran
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